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Corona Magazine #354: Juli 2020

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Seriyadan: Corona Magazine #354
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Lieblingsfolgen – Teil 6

Auch in dieser Ausgabe stellt Ihnen wieder einer der Redakteure des Corona Magazine seine Lieblings Star Trek-Episode vor.

Who Watches the Watchers (Der Gott der Mintakaner) aus Star Trek: The Next Generation

von Sven Wedekin

Worum geht es?

Die Enterprise empfängt einen Notruf der antropologischen Forschungsstation auf dem Planeten Mintaka III. Diese ist einst von der Föderation eingerichtet worden, um die Bewohner des Planeten, die sich auf den technischen Stand der Bronzezeit befinden, zu beobachten. Hierzu verfügt die Station über eine Tarnvorrichtung, damit sie von den Mintakanern nicht entdeckt werden kann. Nachdem diese jedoch in Folge einer Explosion ausgefallen ist, wurde einer der Forscher aus der Station geschleudert und von dem Mintakaner Liko (Ray Wise) und dessen Tochter (Pamela Segall) aufgefunden.

Als die Enterprise am Ort des Geschehens eintrifft und ein Außenteam auf die Oberfläche beamt, um dem bewusstlosen Crewmitglied zu helfen, stürzt Liko vor Schreck von einem Felsvorsprung, als er sieht, wie die Fremden scheinbar wie aus dem Nichts erscheinen, und wird dabei schwer verletzt.

Dr. Beverly Crusher (Gates McFadden) lässt Liko daraufhin unter Missachtung der Obersten Direktive auf die Krankenstation der Enterprise beamen, um seine Wunden zu versorgen. Während der Behandlung wird dieser kurz wach und sieht Captain Jean-Luc Picard (Sir Patrick Stewart), als dieser sich mit Crusher darüber berät, wie man Likos Gedächtnis löschen kann, damit er sich nicht mehr an seinen Aufenthalt auf der Enterprise erinnert.

Doch nachdem man Liko zurück in sein Heimatdorf gebracht hat, stellt sich heraus, dass die Löschung nicht erfolgreich war: Er kann sich an alles erinnern und glaubt, dass es sich bei Picard um ein göttliches Wesen handelt, das ihm mit Hilfe eines Wunders das Leben gerettet hat.

Liko versucht die Bewohner seines Dorfes – die schon vor langer Zeit den Glauben an Götter verloren haben – davon zu überzeugen, dass »der Picard« wirklich existiert und sie sich seinem Willen beugen müssen.

Um zu verhindern, dass die Mintakaner anfangen, ihn als einen Gott anzubeten, beschließt Picard, Nuria (Kathryn Leigh Scott) – die Anführerin von Likos Dorf – auf die Enterprise zu holen, um ihr klarzumachen, dass auch er nur ein normales sterbliches Wesen ist, das den Tod nicht zu besiegen vermag.

Die Kehrseiten des Glaubens

Star Trek (seit 1966) und die Religion, das war schon immer ein recht heikles Thema. Es ist ja bereits hinlänglich bekannt, dass Gene Roddenberry jeden direkten Kommentar zu spirituellen Fragestellungen in seiner Serie vermeiden wollte. Anders als etwa Star Wars (seit 1977) besitzt Star Trek keinerlei mythischen Elemente, vor allem da Roddenberry selbst kein besonders religiöser Mensch war. Wenn es doch einmal eine Episode gab, die sich mit entsprechenden Themen auseinandersetzte, dann waren diese stets religionskritisch, und zwar egal, in welcher der vielen TV-Inkarnationen des Franchise dies der Fall war.

Die Episode Der Gott der Mintakaner aus der dritten Staffel von Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert (1987–1994) macht da keine Ausnahme. Der Glaube an die Existenz göttlicher Mächte wird hier ganz klar als Folge einer primitiven Sicht der Welt dargestellt, die die Frauen und Männer der Sternenflotte längst hinter sich gelassen haben, während hingegen die Mintakaner auf ihren Entwicklungsstand noch für den Glauben an übernatürliche Wesen, die über ihr Schicksal bestimmen, empfänglich sind.

Wie Picard im Gespräch mit Nuria jedoch unmissverständlich deutlich macht, werden die Mintakaner höchstwahrscheinlich irgendwann selbst ins All reisen und jene Technologien entwickeln, die ihnen im Moment noch so phantastisch und wundersam erscheinen. Doch wird dies eben auch den Verlust des Glaubens an Götter mit sich bringen.

Die Episode lässt keinen Zweifel an den vielen negativen Aspekten, den der Glaube an eine willkürliche, allmächtige Gottheit mit sich bringt, vor allem die Angst vor Strafe, wenn Gläubige sich gegen deren Willen stellen oder gar anfangen, an ihrer Existenz zu zweifeln. Wie man es von Star Trek kennt, zeigt die Folge auf, dass in allen denkenden Wesen im Universum das Potential schlummert, über sich selbst hinauszuwachsen und das All mit seinen Wundern und Geheimnissen zu erforschen. Dass dieser Vorgang auch mit den Tod von Religion einhergeht, ist eine Botschaft der Episode, die für manch frommen Zuschauer wahrscheinlich schwer zu verdauen sein wird. Aber es ist unbestreitbar, dass der Fortschritt der Wissenschaften in der Geschichte der Menschheit immer mehr dafür gesorgt hat, dass die klassischen Religionen an Einfluss verloren haben, da vieles, was man über das Universum herausgefunden hat, in krassem Widerspruch zu den Inhalten der heiligen Schriften der großen Weltreligionen steht.

Doch Der Gott der Mintakaner stellt dieses Loslösen von althergebrachten Glaubenssystemen als einen Akt der Befreiung dar. Er ermöglicht es den Mintakanern erst, ihre Fähigkeiten zu erkennen und zu begreifen, dass auch sie eines Tages in der Lage sein werden, ihren Planeten zu verlassen. Sie haben damit denselben Weg vor sich, den die Menschen bereits gegangen sind und dadurch die utopische Gesellschaft aufgebaut haben, wie man sie in den verschiedenen Versionen von Star Trek sieht. Die Episode zeigt mit einer seltenen Deutlichkeit auf, dass die Abschaffung der Religion ein wichtiger Baustein auf dem Weg hin zu einer solchen Gesellschaft ist.

Daher ist diese Episode Star Trek in Reinkultur: Sie stellt eine Analogie auf die reale Welt dar und beschäftigt sich allegorisch mit einem Problem, das gerade in der heutigen Zeit von brennender Aktualität ist. Die Geschichte lehrt, dass religiöser Fundamentalismus in jeglicher Form schon immer ein Hindernis für den kulturellen und wissenschaftlichen Fortschritt der Menschheit darstellte. Insofern beweist die Folge einmal mehr, dass Star Trek eben mehr ist als bloßes Entertainment. In ihren besten Momenten hat das Franchise in der Tat eine erzieherische Funktion, indem es gerade auch jüngere Zuschauer für komplexe gesellschaftliche, soziale und politische Themen sensibilisiert.

Auf den Weg in eine bessere Zukunft(?)

Dies lässt sich auch daraus ablesen, dass sich Der Gott der Mintakaner einmal mehr mit der Problematik der Obersten Direktive auseinandersetzt. Dieses Handlungselement ist zwar seit den Tagen der Originalserie Raumschiff Enterprise (1966–1969) immer wieder einmal eingesetzt worden – tatsächlich sogar so oft, dass es manchen Fans vielleicht schon zum Halse heraushängt –, jedoch entfaltet es in dieser Folge sein ganzes dramatisches Potential, denn es zeigt, was für wahrlich weltbewegende Konsequenzen es haben kann, wenn sich die Sternenflotte mit ihrer überlegenen Technologie in die Angelegenheiten primitiverer Völker einmischt.

Man kann gar nicht oft genug betonen, wie groß die Verantwortung ist, die die Sternenflotte hat, wenn sie im Namen der Wissenschaft den Kontakt mit fremden Zivilisationen sucht. Da Verantwortungsbewusstsein eine Eigenschaft ist, die den Mächtigen der realen Welt in zunehmendem Maße abhanden zu kommen scheint, ist es umso wichtiger, dass auch fiktionale Formate wie Star Trek verdeutlichen, wie wichtig es ist, sich der Verantwortung zu stellen, die das Erlangen von Macht durch den wissenschaftlichen Fortschritt mit sich bringt.

Die Menschen des 24. Jahrhunderts haben diese Lektion gelernt, und es bleibt zu hoffen, dass dies auch den Mintakanern gelingt.

Vor allem jedoch ist es den Menschen des 21. Jahrhunderts zu wünschen, dass es ihnen gelingt, die Ketten, in die Aberglaube und Fundamentalismus sie gelegt haben, zu sprengen und für die Kinder eine Zukunft zu erschaffen, in denen man das Leben und die Neugierde auf die Welt jenseits des Himmels als die wichtigsten Werte betrachtet, die man hat.

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Die Stars aus Star Trek in anderen Rollen: Teil 47: David Ajala

von Thorsten Walch

Erstmals soll es diesmal in dieser Kolumne nicht um einen bereits aus einer der Star Trek-Serien bekannten Darsteller gehen, sondern um einen aus einer noch kommenden. Der gebürtige Brite David Ajala wird in der kommenden dritten Staffel von Star Trek: Discovery (seit 2017) die Besetzung als Cleveland »Book« Booker ergänzen.

Booker ist ein Mann aus dem 31. Jahrhundert des Star Trek-Universums, in das es das titelgebende Raumschiff am Ende der zweiten Serienstaffel bekanntlich verschlagen hat. Abgesehen von dem Namen der Figur, die Ajala darstellen wird, ist bisher nichts weiter über sie bekannt. Die bisher veröffentlichten Bilder und der Teaser zu Staffel 3 lassen jedoch darauf schließen, dass es sich bei Book um einen Verbündeten handeln wird.

 

So oder so dürfte Ajala eine gute Wahl für die Rolle sein, da er bereits einige Erfahrung im TV des phantastischen Genres, und zwar in Rollen aller Gesinnungen, sammeln konnte.

Mitglied der Royal Shakespeare Company

Der am 21. Mai 1986 als Kind zweier nigerianisch-stämmiger Schauspieler im Londoner Stadtteil Hackney geborene Ajala zeigte schon sehr früh Interesse an der darstellenden Kunst. Nach Beendigung seiner Schulausbildung studierte er zunächst am renommierten Londoner Anna Scher Theatre das Schauspielfach und erhielt anschließend ein Stipendium für die Courtyard Theatre Drama School, ebenfalls in der englischen Hauptstadt.


© Fandom / David Ajala

Bedingt durch seine hoch angesehene Ausbildung konnte er sich der Royal Shakespeare Company anschließen. Hier war er in einer Vielzahl von Stücken des englischen Dichterkönigs zu sehen, darunter Ein Mittsommernachtstraum sowie die 2008er Aufführung von Hamlet, in der »Picard« Sir Patrick Stewart den Geist von Hamlets Vaters darstellte.

Vor der Kamera

Etwa zur gleichen Zeit trat Ajala erstmals auch als Darsteller vor die Kamera. In dem unabhängig produzierten Ghetto-Drama Streets Of London – Kidulthood von 2006 spielte er die zwar kleine aber wichtige Rolle des Desmond, die er auch in der Fortsetzung Streets Of London – Tag der Vergeltung zwei Jahre später übernahm. 2007 spielte er zwischenzeitlich in 18 Episoden der finalen Staffel der im Fußball-Milieu angesiedelten Drama-Serie Dream Team die Rolle des Sean Campbell. 2008 folgte ein Gastauftritt in der langlebigen Krimiserie The Bill.

Im gleichen Jahr zog es Ajala erstmals nach Hollywood: In Christopher Nolans Batman-Film The Dark Knight war er in einer winzigen Mini-Rolle zu sehen.

Rollen in Film und Fernsehen

Auch danach waren Ajalas Film- und Fernsehrollen unterschiedlich groß. Eine Hauptrolle spielte er in der hierzulande nicht gezeigten, in der Hip-Hop-Szene angesiedelten Sitcom Trexx and Flipside, in der Ajala die Rolle des Flipside darstellte. Die Serie brachte es allerdings auf lediglich sechs Episoden.

Es folgten Auftritte in den Serien Doctor Who (2010), Silent Witness, Coming Up und Misfits (alle von 2011) sowie die Hauptrolle im Film Following Footsteps, und eine Nebenrolle in der Tragikomödie Zwei an einem Tag (ebenfalls beide von 2011). 2012 folgten die Filme Payback Season und Payback – Tag der Rache (die trotz der Ähnlichkeit der Titel nichts miteinander zu tun haben) sowie ein Serienauftritt in Dr. Monroe. 2013 schloss sich zunächst ein Gastauftritt in Death In Paradise an, dann kamen Episoden der Anthologie-Serien Black Mirror und Law & Order: UK dazu.

Im Kino konnte man Ajala im selben Jahr in einer kleinen Rolle in Fast & Furious 6 sowie in dem Gefängnisdrama Mauern der Gewalt sehen.

Ajala in Serie

2014 folgte eine neue, wenn auch leider erneut kurzzeitige Serienrolle für Ajala. In der Dramaserie Black Box spielte er in den lediglich 13 Episoden den freundlichen Koch Will Van Renseller. Außerdem wirkte er in dem Thriller Emulsion aus dem gleichen Jahr mit. Ein ausgesprochener Flop wurde 2015 der Science-Fiction-Film Jupiter Ascending, in dem Ajala in der Rolle des Ibis zu sehen war. In der 2016 entstandenen fünfteiligen Historien-Fantasy-Serie Beowulf spielte er danach die Rolle des Rate und war im gleichen Jahr ferner im SchleFaZ-Anwärter Kill Command – Die Zukunft ist unbesiegbar sowie in dem Filmdrama Brotherhood zu sehen, außerdem in Episoden der Serien Hooten & The Lady und The Break.

Danach erhielt Ajala weitere TV-Hauptrollen sowie wiederkehrende Gastrollen. In der Mystery-Serie Falling Water, deren 20 Episoden umfassende zwei Staffeln zwischen 2016 und 2018 entstanden, ist Ajala in der Rolle des Burton zu sehen gewesen. In den 10 Episoden der Serie Nightflyers (2018) nach einer Vorlage von George R. R. Martin (Game of Thrones: Das Lied von Eis und Feuer) spielt Ajala den geheimnisvollen Raumschiff-Captain Roy Eris. In der auf den gleichnamigen DC-Comics basierenden Serie Supergirl hingegen war Ajala in sieben zwischen 2018 und 2019 entstandenen Episoden als der böse Manchester Black zu sehen.

Ajalas bisher letzte Rolle war die eines namenlosen Einbrechers in der schrillen Comedy-Serie Urban Myths, die bei uns bislang noch nicht zu sehen gewesen ist.

Bereits im Juli 2019 wurde seitens des Discovery-Produktionsstabes bekanntgegeben, dass Ajala in der Rolle des Booker einsteigen wird.

Neben der Schauspielerei lieh Ajala seine Stimme auch Charakteren in den beiden 2017 erschienenen Videospielen Mass Effect: Andromeda sowie Need for Speed: Payback.

Privates

Bereits seit 2010 ist Ajala mit Bloggerin und YouTuberin Terri Martin verheiratet. Die beiden sind Eltern der Söhne Elijah und Toby; die Familie besitzt Wohnsitze in London sowie in Los Angeles und New York City.

Qo'noS kulinarisch – Ein kulinarischer Führer für die klingonische Heimatwelt

von Tim Beutler aka Star Smutje

Hach ja, die Klingonen. Wer kennt sie nicht? Zugegeben war der Autor dieses Artikels zuerst skeptisch, was eine Reise in das Herz dieses Kriegerimperiums im Zuge seiner Artikelreihe anging, doch die Einladung eines anderen Koches konnte er natürlich nicht ablehnen.

Begegnung der anderen Art

Im Bezirk der sogenannten Großen Halle befindet sich das Restaurant, das das Ziel der Reise war. So wunderte es den Autor dieses Artikels als allererstes einmal, dass dieses Haus gar keine Fenster hatte. Kein Geschäft oder Restaurant dort hat außen Fenster! Und überall wird man freundlich mit einem »Nuq-neH!« empfangen, eine Begrüßung, die so viel heißt wie: »Was willst du?« An diesem Ort geht man also grundsätzlich davon aus, dass der Gast weiß, was er möchte. Mutig!

Ein Wort der Warnung an dieser Stelle: Wer leichte Kost oder gar vegetarische Kost sucht, der ist auf Qo'noS komplett falsch! Die Kost des Kriegervolkes ist deftig und fleischlastig!

Dazu kommt, dass klingonische Köche wohl mit die stolzesten Köche sind, die der Autor dieses Artikels kennt. Natürlich ist ein jeder Koch so, doch bei den Klingonen ist das noch eine Stufe extremer. Es kommt nicht selten vor, dass Köche und Gäste miteinander kämpfen. Dabei mögen diese Köche eigentlich gute Herausforderungen, und wenn man gleich bei der Essensausgabe schon sagt, dass das auf dem Teller mies aussieht, reagiert der Koch meist mit Gelächter.

Während Klingonen stets das frischeste vom Frischen bekommen, wird für Nicht-Klingonen zumeist etwas »sanfter« gekocht. Wenn man neugierig ist, sollte man also unbedingt echtes klingonisches Essen verlangen, am besten natürlich auf Klingonisch.

Und das ist auch schon das Stichwort: frisch! Das »Targ« an jenem Abend auf dem Teller des Autors dieses Artikels war am Morgen wohl noch in der Targ-Grube des Restaurants zu finden gewesen.

Wohl keine andere Spezies achtet so sehr auf frische Zutaten wie dieses Kriegervolk. Züchter, Wirte und auch Haushalte versuchen immer, alles zuhause zu haben, um sich selbst zu versorgen. Denn gutes Essen hebt die Moral eines Kriegers, und das ist wichtig.

Begleitung beim Essen

Eine weitere Besonderheit bei diesem Volk ist, das der Chefkoch am Abend besondere Arien und Lieder vorträgt. Oftmals stimmen die Gäste mit ein, und es entsteht eine ungeheuer lebendige Atmosphäre. Und je weiter der Abend voran schreitet, umso lebendiger wird sie. Restaurants sind nicht nur Orte zum Essen, sie sind Kulturspots.

Zudem sind sie neutrale Zonen, da hier keine Rivalitäten unter den einzelnen Häusern gelten dürfen. Und hier wird auch Politik betrieben, wobei der Wirt manchmal auch als Zeuge oder Schlichter fungiert.

Das Menü

Doch nun kommt der Autor dieses Artikels zu den kulinarischen Aspekten der Reise. Und er startet mit etwas, das in keinem klingonischen Restaurant, geschweige denn auf einem Essenstisch fehlen darf: Die Grapoksauce! Egal ob Bregitlunge, Racht, Gagh oder Pipius-Klaue: Gerne wird ein guter Schuss dieser leicht milchig bis bräunlichen Sauce darüber gegeben. Die sehr intensive Sauce besteht aus einer Kraftbrühe, die aus Targ-Knochen gekocht worden ist, aus Blutwein und diversen Gewürzen.

Die Sauce gestaltet sich regional unterschiedlich. Im nördlichen Teil der Welt ist sie etwas dickflüssiger und hat erdige Geschmacksnuancen, während die Version in der Hauptstadt etwas säuerlicher mundet. Derzeit besonders beliebt auf dem Planeten ist eine Sauce aus der Ketha-Provinz, die vom Haus des Martok vertrieben wird: Sie hat einen fruchtig-erdigen Geschmack, da ihr etwas Saft von der Zilm'kach, einer klingonischen Frucht und gern gesehenen Beilage, zugesetzt wird.

Wieder schwer im Kommen ist derzeit auch die Geschmorte Bok-Ratten-Leber. Dieser Nager ist überall im Reich anzutreffen, und er hat die Größe einer irdischen Bisamratte. Diese ist im Normalfall sehr zäh, weswegen das lange Schmoren in einem Sud aus Knochenbrühe die beste Zubereitungsart darstellt. Sollte die Leber bitter schmecken, so war die Ratte schon zu lange tot. Ein Affront in der klingonischen Küche! Wenn so ein Fall eintrifft, bestellen Sie sich Blutwein. Viel davon!

Und da der Autor dieses Artikels gerade dabei ist: Alkoholische Getränke zu konsumieren, ist normal! Wer sich nicht mit Blutwein betrinken will, der kann zum Warnog greifen. Dies ist ein dunkles, reichhaltiges Bier, ähnlich dem irdischen Stout. Auch dieses Getränk erfährt derzeit in Klingonen-Kreisen ein kleines Revival.

Wer jetzt aber denkt, dass die Klingonen sehr stur beim Essen sind, der täuscht sich. Gerne nutzen Klingonen Errungenschaften anderer Völker für sich. Gegrillte Krada-Keule mit einer Kruste aus vulkanischer Minze, Gladst mit Dutara-Wurzel oder die Rokeg-Blutpastete mit irdischen Vodka ... Um ihren Gästen etwas zu bieten, probieren die Klingonen immer neue Kreationen aus. Es lohnt sich also, beim Restaurantbesuch auch mal zu fragen, was die Küche so bereithält, das nicht traditionell ist.

Traditionsessen

Nun mag sich der eine oder andere Leser fragen: Was ist denn jetzt eigentlich mit dem berüchtigten Gagh?

Nun, diese Schlangenwürmer schmecken am besten, wenn sie lebendig gegessen werden. Allerdings gibt es von diesem Gericht mehr als 51 Sorten, und so unterscheiden sich auch die Zubereitungsmethoden. So wird Wistan Gagh zum Beispiel in Targ-Blut eingelegt.

Auf keinen Fall verwechseln sollte man Gagh und Racht. Bei Letzterem handelt es sich um kleinere Würmer. Diese müssen frisch und quicklebendig sein. Sterben diese, schmecken sie leicht nach Ammoniak. Dafür haben die Klingonen sogar ein eigenes Sprichwort: »Es gibt nichts Schlimmeres als halbtotes Racht!«

Gagh für die Erdenmenschen des 21. Jahrhunderts

Wenn man sich nun in der realen Welt gerne so ein Essen nachkochen will, wie bekommt man die Wirkung der lebendigen Gagh hin? Es steht ja bekanntlich nicht jeder darauf, sich Würmer aus dem Garten zu holen. Und Nudeln haben zwar die Konsistenz von Würmern, doch muss man sie dafür zuerst stark verkochen. Und Nudeln passen zur klingonischen Küche ohnehin nicht so ganz, denkt jedenfalls der Autor dieses Artikels.

Daher folgt nun nachstehend das Star Smutje-Rezept für eine gute Portion Gagh:

Was man benötigt

Gagh:

500 g Rouladenfleisch (Oberschale)

3 g Bonitoflocken

Marinade:

2,5 TL Austernsauce

2 TL helle Sojasauce

 

1 TL Shaoxing Wein

2 TL Salz

1 TL Zucker

1 TL weißer Pfeffer

Prise geriebener Ingwer

0,5 EL Speisestärke

Sauce:

250 ml halbtrockener Rotwein

1 EL dunkle Miso-Paste

Die Zubereitung

1) Rollen Sie zunächst die Rouladenlappen auf und schneiden Sie sie in 3 bis 4 mm breite Streifen.

2) Bereiten Sie in einem Beutel die Marinade zu. Vermengen Sie alle Zutaten, bis eine homogene Flüssigkeit entsteht. Geben Sie die Fleischstreifen hinzu und lassen Sie sie mindestens eine Stunde im Kühlschrank ziehen, noch besser über Nacht. Wichtig: Holen Sie das Fleisch ca. 20 Minuten vor Zubereitung aus dem Kühlschrank, damit es Zimmertemperatur bekommen kann.

2 EL Raps oder Erdnussöl in einer Pfanne/min. einem Wok bei hoher Hitze erhitzen, sodass es 180 Grad hat; braten Sie nun das Fleisch in kleinen Chargen für gesamt je 45 Sekunden an, sodass es Farbe bekommt. Nicht länger! Sonst wird das Fleisch zäh!

Wenn das Fleisch gebraten wurde, löschen Sie die Pfanne mit dem Rotwein ab und schaben Sie den Pfannenboden ab, sodass sich die Röststoffe lösen. Geben Sie die Miso-Paste hinzu und lösen Sie sie auf. Das Ganze 4 Minuten kochen lassen, sodass sich der Alkohol verflüchtigt. Geben Sie das Fleisch wieder hinzu und lassen Sie es köcheln, bis die Sauce die gewünschte Konsistenz hat.

Geben Sie das »Gagh« auf einen Teller oder in eine Schüssel und geben Sie etwas heiße Sauce darüber. Nun streuen Sie sofort die Bonitoflocken darüber. Bonitoflocken sind getrocknete und geschabte Flocken des Bonito-Thunfisches. Wenn diese hauchfeinen Flocken auf ein heißes Gericht gestreut werden, beginnen sie sich im aufsteigenden Dampf zu bewegen. Dadurch entsteht eine Optik, als ob sich das Gagh bewegen würde.

Lassen Sie es sich schmecken!

Übrigens: Auf dem YouTube-Kanal des Autors dieses Artikels können Sie sehen, wie er das genannte Gericht zubereitet.

Weiterführende Informationen zum Thema:

https://youtu.be/eH2n-ejUe9w - YouTube-Video Gagh-Zubereitung Star Smutje