Kitabı oxu: «Die Zukunft ist menschlich», səhifə 3

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Das Wesen des Menschen

Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein.

Sokrates (469 – 399 v. Chr.)

Was macht den Menschen aus und was die Maschine? Ich will aus der Perspektive der Wirtschaftsinformatikerin erzählen, die im Hinterkopf immer gleich die Realität in Programmlogik übersetzt. Die Wirtschaftsinformatik ist einerseits ein Brückenbauer, und zwar wortwörtlich zwischen (jedem vorstellbaren Zweig) der realen und der Wirtschaftswelt und der Informatik oder Computerwelt. Andererseits ist sie Übersetzer zwischen der neuen digitalen Sphäre, den IT-Experten und allen anderen Lebensbereichen. Denn unser Leben ist bereits durchzogen von digitalen Elementen. Sei es das Theaterticket, das ich per App kaufe, oder der Urlaubsantrag, den ich online einreiche. Auch Maschinen, die ich vielleicht heute noch selbst steuere, werden zunehmend miteinander kommunizieren.

Mich interessiert hier aber das zutiefst Menschliche in unserer Welt. Das Menschliche, das uns täglich begleitet und sich durch eine digitalisierte Welt mehr und mehr herausgedrängt fühlt. Ich möchte ergründen und beweisen, warum der Mensch wichtiger ist als die Maschine. Und warum das auch so bleiben wird, sodass jeder einzelne Mensch dem digitalen Wandel mit mehr Selbstbewusstsein begegnen kann.

Vor allem aber liegt mir am Herzen, Handlungsempfehlungen zu geben, wie Sie, ich, wir alle gemeinsam die Welt menschenwürdig erhalten. Vielleicht finden Sie die heutige digitalisierte Welt schon »menschen-unwürdig« und haben das Gefühl, der Mensch sei bedroht?

Die Würde des Menschen ist unser höchstes Gut. Das Grundgesetz beginnt in Artikel 1 mit dem Grundsatz »Die Würde des Menschen ist unantastbar« und dies gilt natürlich auch in der digitalen Welt. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Ihnen Impulse mit auf den Weg zu geben, wie Sie als Einzelner dazu beitragen können, die Welt menschenwürdig zu gestalten, auch wenn Ihnen das Digitale vielleicht noch sehr fremd ist. Und dies mit den digitalen Möglichkeiten, nicht gegen sie.

Das Ziel ist erreicht, wenn Sie am Ende des Buches nicht mehr ganz so viel Respekt davor haben. Wenn Sie die letzte Seite mit dem Gefühl lesen, dass Sie es anpacken können, ja, vielleicht sogar richtig Lust haben, »dieses Digitale« jetzt noch mal bei den Hörnern zu packen. Dann ist es gelungen: die Zukunft vom Menschen her und für den Menschen zu denken.

Eine positive Haltung gegenüber den digitalen Möglichkeiten scheint mir die einzige Option zu sein, als Gesellschaft den Wandel so zu gestalten, dass der Mensch auch wirklich im Mittelpunkt steht. Und dabei möchte ich Sie mitnehmen, ganz gleich ob Sie Schüler, Eltern oder ein Manager sind, der Verantwortung für viele Mitarbeiter trägt. Lassen Sie uns eine Reise in eine positive, digitale Zukunft antreten. Dazu gehört auch, dass wir eine Aufklärung erfahren darüber, was technologisch geht, was wir selbst beeinflussen können, wenn wir digitale Technologien nutzen, und wie wir sie selbst gestalten können. Insbesondere all jene, die im Berufsleben stehen, die privat oder auch im Ehrenamt Verbesserungen herbeiführen wollen und können.

Dafür möchte ich Ihnen ein Beispiel geben. Es gibt Menschen, die haben schon ein halbes Leben lang vor, ein Buch zu schreiben. Ich dagegen brauchte ein erschütterndes Erlebnis, um auf diese Idee zu kommen. Mit 45 Jahren hatte mein Mann einen Herzinfarkt. Einfach so, mitten am Nachmittag. Zum Glück war schnell der Krankenwagen da und sein Herz konnte – nicht zuletzt dank digitaler Technologien – mit 100 % Leistung gerettet werden.

Auf dem Weg ins Krankenhaus waren die Helfer im Krankenwagen bereits mit Ärzten in der Notrufstelle verbunden. Sie sahen live seine Vitalparameter und informierten den behandelnden Arzt im Klinikum detailliert, sodass dort alles für den anstehenden Eingriff vorbereitet werden konnte. Die Technologie namens Telenotarzt ist eine Entwicklung, die zufällig und glücklicherweise bei uns in der Region Aachen entstanden und hier als Erstes im Einsatz war. Im Krankenhaus angekommen, waren die Ärzte bereit und schoben ihn gleich in den OP.

Vollkommen unerwartet traf uns dieses schreckliche Ereignis. Und es führte dazu, dass wir überlegten, was wir eigentlich noch erleben wollten, und dass wir begannen, dies umzusetzen.

Ich wünsche niemandem solch eine Situation. Doch auch ohne sie liegt es an jedem Einzelnen selbst, sein eigenes Geschick in die Hand zu nehmen. Besonders in Zeiten des schnellen Wandels, in denen die Zeit rast und sich das Gefühl einstellt, man habe immer weniger Zeit für sich und seine Aufgaben.

Es geht um den Menschen. Darum, wie es uns geht. Mit drei Kindern, zwei Jobs, Selbstständigkeit und mehreren Ehrenämtern, die auf unseren Schultern lasteten, kamen wir schlicht zu kurz. Wir waren weniger die Gestalter unseres Lebens als vielmehr die, die auf äußere Umstände, die wir selbst geschaffen hatten, reagierten. Das Leben gestaltete uns und das machte Angst.

Neurobiologisch gibt es nur drei Reaktionen auf Stress oder Angst: Flucht, Schockstarre oder Angriff.11 Wir entschieden uns für den Angriff im positiven Sinne, nämlich die Neusortierung unseres Lebens. Ich gab viele Ehrenämter ab, bei denen ich das Gefühl hatte, dass das Verhältnis zwischen meinem positiven Zutun und dem Aufwand, wie etwa Reisezeiten, nicht stimmte. Oder wo es einfach menschlich nicht harmonierte und unglaublich viel Energie dabei draufging, dass man im Team klarkommt und miteinander statt gegeneinander arbeitet.

Eine Sache aber kristallisierte sich immer stärker heraus: Ich wollte und will darüber erzählen, warum technologischer Fortschritt nichts ist, vor dem die Menschen sich ängstigen oder weshalb sie in Schockstarre fallen sollten. Dass wir vor der digitalisierten Welt nicht fliehen, sie nicht bekämpfen müssen, sondern dass sie uns Menschen sehr viele Chancen liefert – sei es im Job, in der Freizeit oder, wie ich gerade erst erfahren hatte, im Krankenwagen.

Ich bin überzeugt, dass digitale Technologien geeignet sind, es uns Menschen besser gehen zu lassen und das Leben lebenswerter zu machen. Dazu bedarf es nicht einmal so lebensbedrohlicher Situationen. Dieses Buch spricht nicht ausführlich darüber, wie die Digitalisierung gerade in den Regionen helfen könnte, wo Menschen in Not sind, wie in Schwellen- und Entwicklungsländern, in Krisenregionen und von Bürgerkriegen geschüttelten Ländern. Es würde dem Thema nicht gerecht werden, wenn ich behaupten würde, das könnte man »mal eben« abhandeln. Es macht mir aber Hoffnung, wenn wir bspw. in der Lage sind, Medikamente mit Drohnen in Krisengebiete zu bringen und auch in Schwellenländern erste digitale Lösungen zu sehen.

Perspektivwechsel

Falls Sie sich über meinen Namen wundern: Ja, der steht so im Pass, denn ich bin Deutsche mit Migrationshintergrund. Mein Vater ist Syrer und meine Kindheit verbrachte ich wie viele Migrationskinder: Am ersten Tag der Sommerferien ging es nach Syrien und sechs Wochen später kamen wir zurück. Es ist das Leben in zwei ganz unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten, das mich gelehrt hat, aufmerksam zu sein, Kulturen zu erspüren und andere Perspektiven zu verstehen. Ich liebe es, Teil beider Kulturen zu sein, auch wenn sich der Kontakt zu meiner Familie in Syrien (der weitaus größte Teil lebt weiterhin dort) auf den Austausch via Facebook beschränkt. Allein dafür empfinde ich soziale Netzwerke als unglaublich wertvoll. Dass sie auch Zeitfresser und Ablenkungsmanöver von Wichtigerem sein können, wenn man mehr reagiert als selbst agiert – damit werden wir uns noch beschäftigen.

Ohne Facebook hätte ich nicht so viele Cousinen und Cousins und deren Kinder wiederentdeckt. Es wäre nahezu unmöglich, denn als ich das letzte Mal in Syrien war, gab es dort noch keine Smartphones und somit keinen Austausch über WhatsApp, Viber, WeChat, Kakao oder andere Messenger. Heute verfolgen wir alle digital, was in den Familien passiert, und bekommen viel mehr voneinander mit. Auch hier kann und darf man kritisch sein, denn natürlich bringen die neuen digitalen Möglichkeiten eine schier unfassbare Datensammlung mit sich. Gleichzeitig schmerzt es mich zu sehen, dass in Zeiten des Bürgerkriegs einige Themen nicht öffentlich angesprochen werden, weil die Menschen Angst haben, etwas Falsches zu sagen. Es ist ein Beispiel dafür, wie Daten gegen den Menschen verwendet werden können. Auch das schauen wir uns noch genauer an.

Dabei geht es mir weniger um ein politisches Statement als vielmehr um den Appell, genau hinzuschauen. Ebenso wie bei den Studienergebnissen tut oft ein Perspektivwechsel gut. Die Weltlage über verschiedene Medienkanäle zu verfolgen ist im digitalen Zeitalter recht leicht und erweitert den eigenen Horizont.

Genau hier liegt schon das erste Potenzial der Zukunft: Mithilfe künstlicher Intelligenz sind automatische Übersetzungen in viele Sprachen bereits in guter Qualität möglich. Kürzlich sah ich ein Start-up, das die Weltnachrichten aus verschiedensprachigen Medien in einer für mich lesbaren Sprache, zum Beispiel Deutsch oder Englisch, zusammenstellte. Ein Beispiel dafür, in einer positiven digitalen Zukunft umfassender informiert zu sein.

Die Merkmale der Maschine

»Mensch und Maschine« sind zumeist ein Kontrast: der lebendige, unberechenbare Mensch versus die maschinell programmierte Routine. Auch wenn ich in meinen Zeilen den Computer oder Roboter meine, so spreche ich oftmals einfach von der Maschine. Was macht sie also aus?

Maschinen sind besonders gut darin, einmal Gelerntes immer wieder zu tun. Das gilt für unsere »digitalen Maschinen« gleichermaßen, die, vereinfacht gesagt, aus etwas Blech und aus viel Software, den sogenannten Algorithmen, bestehen. Jede Maschine wiederholt in hoher Geschwindigkeit und Gleichmäßigkeit ihre Aufgaben.

Computersoftware wird manches Mal als »intelligent« bezeichnet und wir denken: »Moment mal, intelligent ist doch etwas, was uns Menschen ausmacht?!« Und so entspinnt sich die Diskussion darüber, wie intelligent Maschinen eigentlich sind und ob sie uns Menschen in ihrer Intelligenz überholen können. Wie intelligent Maschinen wirklich sein können, betrachten wir in Kapitel 2.

Wer aus dem Kino kommt und lieber heute als morgen in der Zukunftsvision des Science-Fiction-Szenarios leben würde, der mag vielleicht nicht weiterlesen. Ich glaube nicht daran, dass wir innerhalb der kommenden 100 Jahre zum Cyborg mutieren und in einer Art Science-Fiction-Film leben werden. Gleichzeitig bin ich großer Technologiefan und liebe es, quasi in der Zukunft zu leben. Bei vielen neuen Gadgets kann ich es gar nicht abwarten, sie auszuprobieren.

Während hierzulande noch diskutiert wird, wie wir die Zukunft der Mobilität gestalten, setzte ich mich im Jahr 2015 erstmals in ein reines Elektroauto, das mehr Computer als Automobil ist, und fahre es seitdem. Unzählige Menschen haben mich angesprochen und fragen, wie das denn so klappt mit der Reichweite und dem Laden von Strom (falls Sie gerade die gleiche Frage im Kopf haben: Es fährt 400 km weit, ich lade entweder zu Hause oder nutze lokale Ladeinfrastrukturen, die aber noch ausbaubedürftig sind), und wundern sich, dass es auch sicherheitsrelevante Updates vor der Haustür über das WLAN zieht.

Auch die neuen Sprachassistenten wollte ich gleich ausprobieren. Ich gebe zu, den Fakt, dass da nun eine Technik ständig zuhört, wische ich nicht einfach so von der Schulter. Wir sollten die Frage, was von wem wann aufgezeichnet wird, diskutieren, schließlich gibt es eine ethische Seite hinter all der Technologie. Damit und mit der Frage, wen lasse ich zuhören, werden wir uns noch beschäftigen.

Was mich fasziniert, sind technische Alltagsgegenstände, die unser Leben erleichtern. Und dabei möglichst wenig ins Gewicht fallen, also keinen Aufwand produzieren, und sich nahtlos in mein Leben einfügen. Nicht ich will mich an das neue Gerät anpassen, sondern ich erwarte, dass es sich auf mich einstellt und mir eine Art Leichtigkeit verschafft. Nicolas Negroponte beschrieb bereits im Jahr 1995 in seinem Buch »Being Digital«12 eine Zeitung, die wir zukünftig als digitales, rollbares Papier überallhin mitnehmen werden, den Computer, der mich versteht – nicht umgekehrt –, und den Sprachassistenten, der uns zuhört und unsere Sprache spricht.

Einiges davon ist wahr geworden: Spracherkennung hat große Fortschritte gemacht, perfekt ist sie noch nicht. Und sie erkennt nur, was sie gelernt hat, was wir im Kapitel 2: Künstliche Intelligenz besser verstehen werden. Anderes scheint noch in weiter Ferne, wie etwa das digitale Zeitungspapier oder der Computer, der mich selbstständig versteht und in meinem Sinne agiert. Nicht zuletzt ist der Erfolg eines sehr intuitiv bedienbaren Smartphones wie des Apple iPhone ein Indiz, dass in dem Feld noch viel Raum ist für wirklich »smarte« Technik, die sich an den Bedürfnissen des Menschen ausrichtet.

Letztlich will ich selbst jederzeit Herr oder Frau der Lage sein und mich für oder gegen eine Technologie entscheiden können. Aber eine Maschine, die mein Leben erleichtert, hat gute Chancen, ein regelmäßiger Partner meines Lebens zu werden.

Doch wie stellen wir das an? Woran fehlt es, dass wir zwar sorgenvoll in die Zukunft schauen und die Bedeutung der Technologie für uns alle diskutieren, aber wenig Lösungsvorschläge in Sicht sind, wie wir die Zukunft für uns Menschen gestalten?

Es ist an der Zeit, eine eigene Haltung einzunehmen, digitalen Technologien nicht per se und unkritisch nachzuhecheln, uns ihnen aber auch nicht komplett zu verweigern. Wenn wir das Digitale gestalten, kann es eine durchweg positive Entwicklung sein. Wir brauchen eine neue Art der Digitalkultur.

Ich will Ihnen das Handwerkszeug mitgeben, selbst ins Gestalten zu kommen, und Ansätze zum Nachdenken und für den Diskurs aufzeigen. Ich möchte meine Erfahrung teilen aus den vergangenen 20 Jahren Arbeit mit Menschen und Unternehmen, überwiegend im Bereich der Innovation, aber auch rund um Marken und Digitalisierung. Schlussendlich sollen Ihnen der Methodenkoffer und mein Manifest helfen, im Alltag die Herausforderungen der digitalen Realität – oder auch Digitalität – zu meistern.

2 Vom Algorithmus zum Menschen
Digitalität

Sind Sie schon mal über den Begriff »Digitalität« gestolpert? Gemeint ist die Kombination aus »Digitalisierung« und »Realität«. Digitalität will ausdrücken, dass wir nicht über eine rein technologische Entwicklung reden, sondern dass das Digitale bereits Teil unserer Lebensrealität ist und in Zukunft noch viel mehr mit ihr verwoben sein wird. Der Einfluss auf unsere Gesellschaft und unsere Lebenswelten steckt in »Digitalität« ebenso wie die soziale Komponente in unserer heutigen digital-analogen Welt.

Ich persönlich halte nicht viel von Wortklauberei. Während das eine Thema (Digitalisierung) noch nicht vollständig verstanden ist, wird bereits der nächste Fachbegriff (Digitalität) eingeführt. Jeder Einzelne, der mit der Digitalisierung noch nicht abgeholt wurde und verstanden hat, was sie für ihn bedeutet, könnte vollkommen durcheinandergeraten oder gleich abschalten und »nix davon hören« wollen.

Das Internet ist für uns alle Neuland,

sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Treffen mit dem US-Präsidenten Obama im Juni 2013 und wurde im Internet der Experten, auf Twitter, sogleich verhöhnt. In Wirklichkeit sprach sie etwas aus, was vielleicht die Mehrheit der Menschen denkt, und das sollte daher kein Anlass für Gespött sein.

Vor diesem Hintergrund dachte ich spontan, als ich das erste Mal von »Digitalität« hörte: Nein, nicht noch eine neue Formulierung für die gleiche Sache! Für dieses Buch setzte ich mich dann doch näher damit auseinander und muss zugeben, dass sehr viel Sinn in ihm steckt.

»Digitalität« will ausdrücken, dass wir nicht aus der Technikperspektive auf die Veränderungen schauen, die die Digitalisierung mit sich bringt, sondern aus der gesellschaftlichen Perspektive. Genau das ist ja die Motivation für mein Buch! Ich war hin- und hergerissen: Bediene ich mich nun auch dieser unsäglichen Manier, gleich mit dem nächsten Schlagwort um mich zu werfen? Oder ist es nur fair, Sie gleich mitzunehmen in den neuesten »heißen Scheiß« in der Umschreibung dessen, was uns alle inzwischen alltäglich beschäftigt? Nämlich weniger die reine Technologie, die unseren Alltag bestimmt, sondern vielmehr die Frage dahinter, wohin das alles führt und wie unsere zukünftige Lebensrealität aussieht. Und ob wir uns von der digitalen Elite, die in der Lage ist, das Digitale zu verstehen und heute schon zu gestalten, irgendwann abhängen lassen oder ob ganz selbstverständlich das Digitale Bestandteil unserer Realität wird und so ziemlich jedermann es selbst gestalten kann.

Die digitale Realität ist heute schon unser Alltag. Kaum wegzudenken ist das Mobiltelefon, das uns mit allem und jedem vernetzt. Es ist oft das Erste, was wir morgens in die Hand nehmen, und das Letzte, was wir abends aus der Hand legen. Es ist vielfach sogar sehr zentraler Bestandteil unseres Tagesgeschehens, und das nicht nur im Job. Sei es, dass wir mit Freunden, Familie oder Kollegen per WhatsApp in Kontakt sind, uns per digitalem Kalender und mit Einkaufslisten selbst organisieren oder der neue Personal Trainer eine Lauf-App ist. Im Büro oder am Fließband, ja selbst im Traktor, ist das Digitale nicht wegzudenken.

Die Agrarwirtschaft war sogar der erste Wirtschaftszweig mit der höchsten Digitalisierungsrate. Die Zukunft ist auf dem Feld nebenan schon eingezogen, ohne dass wir es vielleicht wahrnehmen: Äcker werden digital kartiert, Sensoren messen die Feuchtigkeit des Bodens, den Schädlingsbefall oder den Wachstumsfortschritt der Pflanzen. Die Daten landen in Echtzeit auf Datenbanken und Landmaschinenhersteller bieten zu den Sensoren am Ackergerät gleich die digitale Plattform mit der Analyse der umfassenden Datensammlung.13 Die genaue Position per GPS fließt ebenso ein wie Sensor- oder Wetterdaten. So empfiehlt heute schon der digitale Helfer den optimalen Zeitpunkt für Aussaat, Düngung oder Wässerung. Dabei fahren Erntemaschinen autonom und Unkraut wird per Laser gejätet. Im positiven Sinne kann die digital unterstützte Bewirtschaftung mit umweltverträglichen Hilfsmitteln die Natur aufs Feld zurückholen und könnte – wenn der Mensch das Ziel setzt – sogar dabei helfen, dass die Artenvielfalt zurückkehrt.

Was denken die Menschen über Digitalisierung?

Wir haben die Menschen gefragt, wie sie zur Digitalisierung stehen.14 Das Ergebnis: Das Internet verändert unser Leben, es bringt viel Neues für unsere Zukunft, aber auch eine neue Geschwindigkeit.

Dass vieles einfacher und schneller geht, gehört zu den positiven Aspekten. Negativ schlägt vor allem zu Buche, dass der Mensch zu kurz kommt, ebenso wie die Sorge um Datenmissbrauch.

Digitale Medien sind integraler Bestandteil unseres Lebens geworden. Wir informieren uns nicht mehr nur (wenn überhaupt) durch klassische Medien, wie Zeitungen oder TV-Sendungen, sondern können Nachrichten im Minutentakt online verfolgen. Filme schauen wir immer seltener nach festem Fernsehprogramm, sondern zu jeder beliebigen Zeit (dann, wann es uns passt) und an jedem beliebigen Ort (dort, wo wir gerade sind) auf verschiedenste Endgeräte gestreamt, sprich: übertragen.

Die neuen digitalen Möglichkeiten der Information und Kommunikation bringen uns einen großen Nutzen, auch wenn wir die damit einhergehende Informationsflut vielleicht schon als Last empfinden und lernen müssen, damit umzugehen. Uns nicht scheuchen zu lassen von dem, was per Handy, E-Mail-Box oder Social Media sofort unsere Aufmerksamkeit fordert. Wir geraten ins Reagieren, statt aus eigenem Antrieb handeln zu können, und verlieren darüber jede Menge Zeit und Fokus, nämlich selbst die Gestalter unseres Tages zu sein. Besonders auffällig wird dies im Job, worüber ich in Kapitel 4 spreche.


Meinung der Menschen zur Digitalisierung


Chancen der Digitalisierung

Wo hat das Gestalten seine Grenzen? Natürlich kann nicht jeder seinen Job täglich neu arrangieren. Aber wir dürfen und müssen die Frage stellen, worin unsere Rolle als Mensch, als Rädchen eines Prozesses, besteht. Ob wir stets auf immer gleiche Weise funktionieren sollten oder ob dies nicht vielmehr eine Aufgabe ist, die die Maschine besser übernehmen kann. Wo können wir den gesunden Menschenverstand einsetzen, um das Digitale sinnvoll zu gestalten?


Risiken der Digitalisierung

Wir schauen auf eine neue digitale Realität. Lernen Sie aus Beispielen, aber auch aus meiner Perspektive als Mutter, Unternehmerin und Informatikerin. Ich wünsche mir, dass Sie dies zu Ihrer ganz persönlichen Reise werden lassen. Was von meinen Exkursen betrifft Sie? In welchem Maße? Was sind Ihre persönlichen Lösungsansätze aus dem Gelernten?

Fragen wir uns gemeinsam, wie wir – jeder Einzelne, aber auch wir als Gesellschaft – die menschlichen Stärken stärken. Und zwar genau in dieser neuen digitalen Realität. Nicht wegen ihr oder gegen sie, sondern mit ihr. Lassen Sie uns erkunden, was die digitale Zukunft bringen wird. Dazu sind ein paar Grundkenntnisse zur digitalen Welt wichtig. Denn mit dem passenden Rüstzeug und Grundverständnis lässt sich genau diese Zukunft gestalten.

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