Kitabı oxu: «I love Happy Cats»

Şrift:


Dank

Ein Dankeschön an alle Katzenliebhaber und ihre Katzen, die mir in all den Jahren Erkenntnisse vermittelt haben, die ich nun mit einem größeren Publikum teilen kann. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Katzen nicht im Tierheim landen.

Ich danke meiner Schwester Jolien und meiner Mama Kristel, die mich immer unterstützt haben, selbst wenn ich mit noch so verrückten Ideen ankam, wie etwa diesem Buch. Ohne Euch hätte Felinova niemals derart wachsen können!

Ein Dank an meinen Papa Jan, dessen weisen Ratschläge und tiefen Erkenntnisse mich niemals unberührt lassen.

Ein großer Dank an alle, die hinter der Buchidee standen und mir durch Lesen der Texte und Gespräche geholfen haben – you know who you are!

Danke, Astrid, meiner besten Freundin und Top-Grafikerin, für die großartige Umsetzung dieses Buches – meine Stütze bei all meinen „kleinen Projekten“.

Ein Dankeschön an Bence für die prachtvollen Illustrationen und an Annelies für die Überarbeitung der Texte.

Ebenfalls danken möchte ich meinen Katzentrainern für die ewige Hilfe und Begeisterung. Gemeinsam kämpfen wir für glücklichere Katzen.

Danke an alle, die an Felinova geglaubt haben und weiterhin glauben.

In Liebe, Anneleen

Impressum

HEEL Verlag GmbH

Gut Pottscheidt

53639 Königswinter

Tel.: 02223 9230-0

Fax: 02223 9230-13

E-Mail: info@heel-verlag.de

www.heel-verlag.de

Deutsche Ausgabe: © 2020 HEEL Verlag GmbH, Königswinter

Originalausgabe: © 2017 Anneleen Bru

Felinova Comm. V

Broekdam-Noord 45a,

9150 Kruibeke, Belgien

anneleen@felinova.be

www.ilovehappycats.com

Originaltitel: I love Happy Cats. Handleiding voor een gelukkige kat

Original-ISBN 978-9082772203

Layout: Astrid Vanderborght

Illustrationen: Bence Nerszán Árus

Deutsche Ausgabe:

Übersetzung aus dem Flämischen: Birgit van der Avoort

Satz: Christine Mertens, HEEL Verlag GmbH

Projektleitung und Lektorat: Ulrike Reihn-Hamburger

Fotos: Archiv der Autorin (5, 223)

© unsplash.com: Erica Lang (12), Kari Shea (18), Simone Salmeri (26), Mohamed Nohassi (82), Shubhankar Sharma (108), Ahmed Saffu (142), Koen Eijkdenboom (152), Sarah Dorweiler (180), Jonas Vincent (196)

© Shutterstock: Karamysh (60)

© Kelly De Coninck: Lilly (50), © Tinne Van Wezel of WeazlyPictures: Tuc (54, 174), © Tessa Vermaeren: Fluffy (98), © Hilde Dupon: Admiral (128), © Kim Van Hemelrijck: Basiel (132), © Jan Beckers: Jeanke (156), © Benjamin Jacobs: Mie (168), © Imy Coeckelberghs (190), © Peter Peeters: Anneleen with Savanne and Lilly (202), © Annelise Van Der Wildt: Ksusha (208), © Marleen Van der Auwera: Napoleon (212)

Coverbild: © unsplash.com/Kari Shea, U4: Imy Coeckelberghs

Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Wiedergabe in jeder Form und der Übersetzung in andere Sprachen, behält sich der Herausgeber vor. Es ist ohne schriftliche Genehmigung des Verlags nicht erlaubt, das Buch und Teile daraus auf fotomechanischem Weg zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten. Ebenso untersagt ist die Erfassung und Nutzung auf Netzwerken, inklusive Internet, oder die Verbreitung des Werkes auf Portalen wie Google Books.

– Alle Rechte vorbehalten –

Printed in Croatia

ISBN 978-3-96664-151-7

eISBN 978-3-96664-164-7

Was steht in diesem Buch?

VORWORT
Erst einmal schnell das

Es ist ein echtes Privileg, eine Katze im Haus zu haben, und ihr Charisma ist einfach unwiderstehlich.

Dieses Buch richtet sich an alle Katzenliebhaber, egal, ob Sie täglich mit Katzen arbeiten oder ob bei Ihnen zu Hause ein entzückendes Exemplar herumläuft. Ob Sie nun seit Jahren mit dem Katzenvirus infiziert sind oder gerade erst ein Kätzchen adoptiert haben, dieses Buch wird Sie inspirieren, Ihre Katze besser zu verstehen und im Haus kleine Änderungen vorzunehmen, damit Ihre Katze mit jedem Tag etwas glücklicher wird.

Denn die perfekte Harmonie zwischen Katze und Besitzer schafft ein besseres Wohlbefinden, glücklichere Besitzer und weniger Katzen im Tierheim.

Als Verhaltenstherapeutin für Katzen habe ich Hunderte von Haus-Beratungen bei Besitzern hinter mir, die ein unerwünschtes Verhalten ihrer Katzen erlebten. Häufig entstehen diese Probleme durch Missverständnisse oder durch die Interpretation des Verhaltens aus der Perspektive von uns Menschen.

Im Laufe der Jahre kristallisierten sich verschiedene interessante Muster heraus und diese möchte ich mir mit Ihnen zusammen näher anschauen. Wenn wir ungewünschte Verhaltensweisen auflösen oder verbessern, erkennen wir, wie wir diese hätten vermeiden können.

Das Buch liefert eine Zusammenstellung von Erklärungen und Tipps, die wir bei Felinova in den Jahren ausprobiert und für gut befunden haben.


Das Buch möchte Ihnen einerseits helfen, das Verhalten Ihrer Katze besser verstehen zu lernen, indem es Ihnen den theoretischen Ansatz hinter ihrem Verhalten erklärt und so ihr Wohlbefinden verbessern hilft. Andererseits möchten wir, dass Sie als Katzenbesitzer mehr Spaß haben, und geben Ihnen praktische Tipps, die Ihre Katze glücklicher machen und Ihre Beziehung zueinander verbessern wird.

Sie halten also ein Buch voller praktischer Tipps in Händen, die Ihnen helfen, Ihre Katzen glücklicher zu machen – basierend auf wissenschaftlichen Informationen und jahrelanger Erfahrung. Lassen Sie sich inspirieren und vor allem nicht entmutigen, denn natürlich müssen Sie nicht alles (sofort) umsetzen.

Bei all den Ratschlägen, die ich Ihnen als Therapeutin gebe, finde ich es wichtig, dass die Tipps umsetzbar und bezahlbar sind und dass Sie innerhalb von vier bis sechs Wochen eine Veränderung im Verhalten Ihrer Katze feststellen.

Wahrscheinlich haben Sie bereits eine glückliche Katze, aber dann können Sie das Tier mit unseren Ratschlägen und Tipps ja noch etwas glücklicher machen.

Vielleicht beobachten Sie eine Anspannung unter Ihren Katzen oder wissen nicht genau, ob Ihre Katze glücklich ist oder nicht. Sie finden hier zweifelsohne neue Erkenntnisse zum Verhalten Ihres geheimnisvollen Tigers.

Es gibt viele Meinungen und Ideen, wenn es um Katzen und ihr Verhalten geht, und das ist auch völlig in Ordnung, auch wenn einige Ansichten wissenschaftlich fundierter sind als andere. Wir versuchen immer, Respekt vor den Entscheidungen, dem Geldbeutel, der Motivation und der verfügbaren Zeit aller zu haben. Dieses Buch hilft Ihnen, fundiertere Entscheidungen zu treffen und ein stärkeres Selbstvertrauen zu entwickeln, wenn es um Ihre Katze geht, und darum, wie Sie sie behandeln und auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Egal, welche Gefühle Sie beim Lesen des Buches haben, folgen Sie Ihrem Bauchgefühl. Sie kennen Ihre Katze am allerbesten. Und wenn Sie etwas aus diesem Buch umsetzen und Ihr Bauchgefühl sagt Ihnen, dass es bei Ihrer Katze nicht funktioniert oder dass es vorher besser war, dann hören Sie auf Ihr Bauchgefühl!

Als letzter Hinweis, bevor es endlich losgeht, sei noch gesagt, dass wir das Leben unserer Katze verbessern wollen, aber dies sollte behutsam geschehen. Sie sollten möglichst nur Dinge ergänzen, aber nicht plötzlich wegnehmen oder ersetzen. Das bringt viel zu viel Unruhe für Ihre Katze. Möchten Sie experimentieren? Lassen Sie alles so stehen, wie es stand, und ergänzen Sie nur an anderer Stelle etwas. Beobachten Sie, ob die Veränderung in den kommenden Wochen funktioniert und nehmen Sie erst dann etwas weg, das nicht mehr gebraucht wird. Sie sollten also nicht wie ein Tornado durchs Haus fegen, sondern ganz langsam zu Werke gehen.

Viel Spaß beim Lesen! Und ich verspreche Ihnen, dass die Beziehung zu Ihrer Katze nicht mehr dieselbe sein wird.

Anneleen Bru

MSC in Animal Behaviour Counselling (University of Southampton, UK)

Verhaltenstherapeutin für Katzen

Felinova Animal Behaviour Consulting


CRAZY CAT LADIES ARE OUT, HAPPY CAT LADIES ARE IN!

WAS HABEN SIE DA EIGENTLICH IM HAUS?


Hintergrund Check Ihrer Katze


Felis silvestris – wer?

Dank umfangreicher DNA- und Verhaltensforschungen wissen wir, dass unsere Hauskatze von der Nordafrikanischen Wildkatze (Felis silvestris lybica) abstammt. Dieser Vorfahr unserer Katze lebt in Nordafrika und dem Mittleren Osten und ist ein äußerst territorialer, solitärer und opportunistischer Jäger mit einem großen Repertoire an besonderen Eigenschaften und Gewohnheiten.

Wie jeder erfolgreiche Jäger entwickelte diese Wildkatze eine spezielle Bandbreite an Kommunikationsformen, Konfliktstrategien, Jagdfertigkeiten und Verhaltensweisen, die dem Leben in verschiedenen Habitaten (Steppe, Savanne, Wald, Wüste), Wetterbedingungen und Umständen angepasst sind. Die Nord­afrikanische Wildkatze hat allerdings auch mit Einschränkungen zu kämpfen. Dieser Katzenart fällt der Umgang mit anderen Katzen schwer, da sie nie in einer Gruppe gelebt hat und ihre Anpassungsfähigkeit oftmals versagt. Das trägt dazu bei, dass Katzen innerhalb der Familie der Felis silvestris lybica äußerst stressempfindlich sind.

Wichtig zu wissen ist, dass Ihre Hauskatze ihrem Vorfahren zum Verwechseln ähnlich ist – dieselben Instinkte, Nöte, Vorlieben und Erwartungen. Jede Katze hat das gleiche Köfferchen zu tragen, egal ob Britisch Kurzhaar, Heilige Birma mit blauen Augen oder echter Tierheimkater.

Die (Selbst-)Domestizierung der Hauskatze ist ein Prozess aus jüngerer Zeit, bei dem die Katze ihr ödes solitäres Leben mit wenig Ressourcen nach und nach zugunsten eines Nahrungsüberflusses aufgibt und sich tolerant zeigt – etwa gegenüber anderen Katzen und Menschen. Und genau das kann der Fall sein, wenngleich unterschiedlich ausgeprägt. Wenn alle Umgebungsfaktoren optimal sind, kann die Katze sogar starke soziale Bindungen zu anderen Katzen eingehen.

Beschreibung der Nordafrikanischen Wildkatze

 Sehr territorial

 Solitärer Jäger

 Schüchtern, versteckt sich schnell

 Beute größerer Raubtiere

 Soziale Kontakte nur während der Paarungszeit

 Rasche Anpassung an die Umgebung

 Vor allem nachts und in der Dämmerung aktiv

 Vermeidet Konflikte, schützt sich durch Flucht

 Frisst mehrfach am Tag kleine Beutetiere

 Jagt Mäuse, Vögel, Insekten, Reptilien und Amphibien

 Trinken hat keine Priorität, wegen hohen Flüssigkeitsgehalts der Beutetiere

 Als solitärer Jäger sehr anfällig, lässt sich keinen Schmerz anmerken


Die Erbanlagen, die unsere Hauskatze von ihren Vorfahren bekommen hat, zeigen sich in an sehr subtilen Verhaltensmustern, die uns Menschen manchmal seltsam vorkommen, doch oftmals tief in der Katze programmiert sind, auch wenn sie längst nicht mehr relevant erscheinen.

Dazu einige Beispiele:

 Exkremente werden gründlich in der Katzentoilette vergraben, denn die Gerüche könnten Raubtiere anlocken

 Rund um den Futternapf kratzen, um Stücke „zu vergraben“, aus demselben Grund

 Feinde anstarren

 Fremde Katzen als Feinde betrachten

 Etwa 10- bis 20-mal am Tag kleine Portionen essen

 Sich beim Fressen und dem Besuch des Katzenklos sehr verwundbar fühlen

 Über ein sehr beschränktes Repertoire an sozialen Signalen gegenüber anderen Katzen verfügen

 Kein soziales Versöhnungsverhalten gegenüber anderen Katzen, in der Wüste zogen Katzen sich einfach zurück

 Täglich feste Strecken ablaufen, um den eigenen Lebensraum zu markieren und Pheromone abzusondern

 Empfindlich auf Stress reagieren, bei Veränderungen und neuen oder unbekannten Dingen

 Sich selbst in Sicherheit bringen

 Sich keinen Schmerz anmerken lassen

Von ihrem Vorfahren lybica geerbte Vorlieben:

 Weicher Sand beim Toilettengang, wie in der Wüste

 Erhöhter Platz, um Ausschau zu halten und sich in Sicherheit zu bringen

 Weicher Untergrund wie Holz und Rinde, um Krallen abzustoßen

 Fließendes Wasser zum Trinken – statt stehendes

 Fressen und Trinken von großen Oberflächen, damit die Schnurrhaare nichts berühren

 Kleine Räume zum Verstecken


Wie Ihre Katze die Welt wahrnimmt


Ihre Katze sieht nicht, was Sie sehen

Katzen können besser sehen als Menschen, aber sie sehen weniger bunt. Bei der menschlichen Netzhaut kommen auf einen Zapfen (um Farbe zu sehen) vier Stäbchen (um Hell und Dunkel zu unterscheiden, also um scharf zu sehen). Katzen haben pro Zapfen etwa 20 Stäbchen, wodurch sie selbst die kleinste Bewegung in der Ferne wahrnehmen können. Für ihre Überlebenschancen und den Beutefang ist das äußerst effizient.

Katzen können Blau, Grün, Violett und ein wenig Gelb sehen. Farben wie Rot, Rosa, Braun und Orange nehmen sie nur als Grauabstufungen wahr. Sie unterscheiden dafür mehr Grautöne als wir Menschen. Die Farbe einer Beute ist daher aber völlig uninteressant.

Bewegung, Geräusche und Gerüche sind hingegen von großer Bedeutung. Für die Katze spielt der Kontrast zwischen dem Körper des Opfers und dem Hintergrund eine wesentliche Rolle. Haben Sie einen hellen Boden, dann wählen Sie dunkles Spielzeug, ist der Boden dunkel, dann ist helles Spielzeug besser.

Katzen können sehr gut im Dunkeln sehen und kommen im Vergleich zu uns Menschen mit einem Sechstel der Lichtmenge aus. Sie haben eine lichtreflektierende Schicht (das Tapetum lucidum) hinter ihrer Netzhaut, die selbst schwaches Licht reflektiert. Ihre Augen brauchen demnach schon ein wenig Licht. In völliger Dunkelheit kann auch eine Katze nicht sehen.

Katzen können ab einem Meter Abstand scharf sehen. Sie können sich nicht auf Dinge fokussieren, die näher vor ihnen liegen – sie setzen dann Schnurrhaare und Pfoten ein, um etwa Abstand, Ort und Beweglichkeit zu messen. Das bedeutet, dass viele Besitzer nicht richtig mit ihren Katzen spielen, wenn sie ihnen das Spielzeug direkt vor die Nase halten. Die Katze sieht den Gegenstand nur verschwommen, wodurch sie keinen Anreiz hat, sich wirklich mit dem Objekt zu beschäftigen. Manchmal wird dann zu Unrecht gefolgert, dass die Katze nicht gern spiele, was äußerst schade ist, denn eigentlich spielt sie für ihr Leben gern. Die Katze läuft gern hinter etwas her, das sich in einigen Metern Abstand bewegt und wegläuft. Das triggert ihren Jagdinstinkt!

GUT ZU WISSEN – Kennen Sie die Filme auf YouTube, in denen sich Katzen vor einer Gurke erschrecken, die während des Fressens hinter sie gelegt wurde? Das konnten wir als Fachleute nur schwer mit ansehen, da es den Katzen eine Heidenangst einjagte. Ich selbst, aber auch Katzenbesitzer auf der ganzen Welt, haben sofort dazu aufgerufen, das NICHT nachzumachen!

Die Katze frisst in ihrem sicheren Kernraum (später mehr dazu) und erwartet, dass dieser absolut vorhersagbar ist. Eine Katze sieht unter einem Meter nicht scharf, sodass diese Gurke ein großes, unscharfes Objekt ist, das sich von hinten an sie heranschleicht. Ihre Katze wird also nicht nur einmal erschreckt, sondern lernt, dass sie zukünftig in ihrem Kernraum nicht mehr sicher ist. Das fördert Verhaltensweisen wie Angst, Markieren und ein allgemein unruhiges Benehmen.

Also unbedingt unterlassen!

Aus jüngsten Forschungen wissen wir, dass Katzen höchstwahrscheinlich auch ultraviolette Farben sehen können. Äußerst interessant, vor allem, da Katzen Pheromone und Duftstoffe in ihrer Umgebung absetzen, etwa beim Markieren. Es ist also gut möglich, dass Katzen dann nicht nur ein Duftsignal ausscheiden, sondern auch die Farbe erkennen können, die die Wirkung des Signals noch unterstützt.

Sie hören nicht, was Ihre Katze hört

Das Gehör Ihrer Katze ist fein eingestellt, um Beute zu hören. Ein Mensch hört je nach Alter im oberen Bereich eine Frequenz zwischen 5 und 20 kHz. Katzen können bis zu 60 kHz wahrnehmen, was für sie wichtig ist. Denken Sie aber an die elektronischen Geräte, die rund ums Haus aktiv sind und von uns kaum wahrgenommen werden – für die Katze aber deutlich zu hören sind. Es kann während einer Therapie also durchaus vorkommen, dass ich meine Kunden bitte, alle Geräte aus der Steckdose zu ziehen, um einen Unterschied im Katzenverhalten zu bemerken. Elektrisches Rauschen kann auf einige Katzen einen zu starken Reiz ausüben, der sie frustriert und/oder Stress auslöst. Eine Katze kann mehr Wellenlängen hören, was aber nicht bedeutet, dass sie Geräusche, die wir ebenfalls hören, lauter oder stärker hört. Sie kann einfach nur mehr Frequenzen wahrnehmen.

Eine Katze kann außerdem nicht nur die Stärke, sondern auch Höhe und Tiefe eines Geräusches einschätzen und bestimmen, ob Geräusche nah beieinander liegen oder nicht, und nah beieinander liegende Geräusche zudem unterscheiden. Es ist für Katzen lebenswichtig, kleine Beutetiere aufzuspüren und ankommende Gefahren zu hören.

Farben sind für Katzen nicht wichtig

Wenn Sie einen normalen Tierhandel betreten, werden Sie von der Vielfalt an Katzenspielzeug in allen Formen und Farben förmlich überwältigt. Farben sind allerdings für Ihre Katze überhaupt nicht interessant. Form und Material des Spielzeugs können hingegen schon eine Rolle spielen. Für Katzen ist es wichtig, wie eine Beute oder ein Spielzeug riecht, sich anfühlt, klingt (flatternd, zwitschernd) und sich bewegt.

Schöne Farben sind ihnen egal und dienen nur dazu, uns zu animieren, das hübsche Spielzeug zu kaufen. Sie sollten allerdings, wie vorher schon erwähnt, an den Kontrast zwischen Spielzeug und Untergrund, auf dem die Katze spielt, denken.

Das Fell – so empfindsam

Ihre Katze hat ein sehr empfindsames Fell, mit einer ganzen Armee an Rezeptoren, die auf Berührung, Druck, Bewegung, Schmerz und Temperatur reagieren. Als solitäre Jäger haben Katzen nicht viel Köperkontakt mit anderen Artgenossen und nutzen ihr Fell vor allem, um damit Informationen über die Umgebung aufzunehmen.

Das Fell einer Katze ist derart empfindlich, dass sich Reiben oder Streicheln an einer Stelle anfühlen kann wie das 20-malige feste Kratzen an einer Stelle bei uns Menschen. Also nicht liebevoll und sanft, sondern recht unangenehm und irritierend.

Katzen zu streicheln, finden diese von Natur aus überhaupt nicht angenehm, es sei denn, sie haben sich früh (zwischen zwei und sieben Wochen) daran gewöhnen können, am besten, solange sie von der Mutter gesäugt wurden, und assoziieren damit nun etwas Positives. Darauf wollen wir später noch näher eingehen.

Kuscheln und Streicheln ist für uns Menschen sehr wichtig und wir drücken damit unsere Zuneigung aus. Für unsere Katzen ist es am besten, unsere Erwartungen und auch die Art und Weise, wie wir sie streicheln, anzupassen. Belassen Sie es bei kurzen Streicheleinheiten, und zwar möglichst nur am Kopf. Möchte die Katze von sich aus mehr? Dann können Sie sie weiterstreicheln, aber streicheln Sie in Abständen immer nur zwei- bis dreimal.

Und das bringt uns zur Geschichte von der „bösen Katze“. Wir wissen inzwischen, dass Katzen als solitäre Jäger nicht viele Signale kennen, um „stopp“ oder „genug“ auszudrücken, sodass sie recht schnell auf deutliche Signale (wie Beißen, Kratzen oder Ausholen) umstellen müssen, um zu zeigen, dass wir sie genug gestreichelt haben und besser aufhören sollten.

Schnurrhaare – wichtiger, als Sie glauben

Haben Sie schon einmal auf die Schnurrhaare Ihrer Katze geachtet? Sie sind hervorstechende Körperteile, die uns Menschen zeigen, wie es der Katze geht, und dienen ihr auch als Werkzeug zum Sammeln von Informationen. Die Schnurrhaare laufen am Ende spitz zu und verdicken sich zur Haut hin.

Die Katze lokalisiert damit auf weniger als einem Meter Abstand ihre Beute, da sie in unmittelbarer Nähe nur verschwommen sieht, Sie erinnern sich?

Schnurrhaare sind folglich Fühler und sehr empfindlich, um Informationen an die mit ihnen verbundenen Nerven weiterzuleiten. Diese wiederum sind direkt mit dem Gehirn gekoppelt. Auf diese Weise kann eine Katze trotz ihres schlechten Sehvermögens auf kurze Entfernungen ihre Beute ausmachen und sehr schnell auf jede noch so kleine Bewegung reagieren.

Katzen fühlen mit ihren Schnurrhaaren, ob das Herz ihrer Beute noch schlägt. Sie können dank der Schnurrhaare einfache Duftstoffe aufnehmen und abgeben.

Außerdem setzen sie ihre Schnurrhaare ein, um einzuschätzen, ob sie mit ihrem ganzen Körper durch eine Öffnung passen. Stoßen die Schnurrhaare nicht an die Seiten? Dann passt die Katze hindurch.


32,15 ₼
Janr və etiketlər
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168 səh. 81 illustrasiyalar
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9783966641647
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