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Kitab haqqında
Die Somnambule entwirft die vielschichtige Studie einer Existenz am Rand des Bewusstseins: In schwebenden Übergängen zwischen Schlaf und Wachen wird das Private mit den verdeckten Mechanismen der Gesellschaft verschränkt. Hyan verbindet symbolistische Bildketten mit nüchterner Beobachtung und entwickelt ein psychologisches Kammerspiel, das sich zur präzisen Milieustudie öffnet. Der Schlafwandel fungiert als Leitmotiv für Freiheit, Begehren und Steuerbarkeit, während Spiegelungen, Wiederholungen und ein behutsamer Rhythmus die Komposition tragen. Essayistische Einsprengsel verankern den Text im Diskurs der frühen Psychologie und in der Großstadterzählung der literarischen Moderne. Hans Hyan zeigt sich hier als Autor mit wacher Sensibilität für Milieus, Rituale und Zwischentöne; sein Stil verbindet reportagehafte Genauigkeit mit poetischer Verdichtung. Die Konzentration auf Grenzzustände, Suggestion und die Macht des Unbewussten verweist auf eine produktive Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Wissenschaft; zugleich legt die scharfe Sozialdiagnostik nahe, dass Hyan aus intensiver Beobachtung des urbanen Lebens schöpft. Die Somnambule empfiehlt sich Leserinnen und Lesern, die psychologisch dichte Romane mit gesellschaftlichem Resonanzraum suchen. Wer feine stilistische Nuancen, motivische Strenge und intellektuelle Herausforderung schätzt, findet hier ein Werk, das gleichermaßen beunruhigt und erhellt. Ein Buch, das nachhallt, Gespräche anstößt und zur selbstkritischen Wachheit einlädt.
