Mainfranken Reiseführer Michael Müller Verlag

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♦ Di 10-20 Uhr, Mi-So 10-17 Uhr, Mo ge­schlos­sen. Eintritt 7 €, erm. 6 €, Studenten ab 2,50 € (Kombination Dauerausstellung und Son­derausstellung), jeden ersten Di im Monat freier Eintritt. Diverse feste Führungstermine. Brückenstr. 20 (direkt über einem Parkhaus), Tel. 09721/514820 (Sekretariat) und 514825 (Kas­se), www.museumgeorgschaefer.de.

Rathaus: Das prachtvolle Wahrzeichen der Stadt mit seiner fein gegliederten Fas­sade gilt als ein frühes Beispiel deutscher Renaissance. Zwischen 1570 und 1572 wurde es vom Baumeister Niko­laus Hofmann errichtet. Beach­tens­wert ist der Er­ker­turm mit dem Wap­pen Kaiser Maximilians (1564-76), in den Fängen des Dop­peladlers das Schweinfurter Stadtwappen. An der Balkonfront sind die Wappen der sie­ben Kurfürsten zu sehen, an den Gie­beln allegorische Figuren. In der ehe­mali­gen Kaufhalle im Erdgeschoss ist heute die Tourist-Info Schweinfurt 360°C unterge­bracht. Markt 1.

Marktplatz: An der Südostecke steht das Geburtshaus (Markt 2) von Fried­rich Rückert, in der Mitte des Markt­plat­zes erhebt sich sein Denkmal. Zu Füßen des Schriftstellers und Orien­ta­lis­ten symbolisieren allegorische Figu­ren seine beiden Hauptwerke, „Die Weis­heit des Brahmanen“ und „Gehar­nischte Sonette“.

Friedrich Rückert - Lyriker, Übersetzer, Professor

Um den berühmten Sohn der Stadt kommt niemand herum. In nach­denk­li­cher Pose thront er in einem großen Sessel auf dem Schweinfurter Markt­platz. Ein paar Meter weiter steht sein Ge­burts­haus mit der bron­zenen Ge­denk­tafel (schräg gegen­über vom Rat­haus). Am 16. Mai 1788 kam Friedrich Rückert hier zur Welt. Der spätromantische Dichter und sprachgewandte Über­setzer lieb­te Franken, aber haderte mit dem Namen sei­ner Hei­matstadt. „Hät­test Mainfurt, hättest Weinfurt, weil du führest Wein, heißen kön­nen, aber Schweinfurt, Schweinfurt sollt’ es sein?“ Fried­rich Rü­ckert, der am 31. Ja­nuar 1866 in Neuses bei Co­burg starb und dort be­graben liegt, gelang es dank seines außer­gewöhnlichen Sprach- und Überset­zertalents, bedeu­ten­de Werke der persisch-ara­bischen Dichtung für deutsche Leser zu er­schlie­ßen. Sein be­rühmtestes Werk ist „Die Weisheit des Brahmanen“, das 1836-39 in sechs Bänden erschien und in Form klassischer Alexandriner öst­liche und westliche Lebensweisheiten zu­sam­menfasst. Diese Ar­beit faszi­nierte später auch Hermann Hesse, der in seinem Ro­man „Das Glasperlen­spiel“ dem Dichter ein litera­ri­sches Denk­mal setzte. Rü­ckert, ab 1826 Pro­fes­sor für Orientalistik an der Uni­ver­si­tät Erlangen, später in Berlin, ist in Fran­ken, ins­besondere in sei­ner Geburtsstadt, unvergessen: Straßen, Schu­len und Apo­the­ken tra­gen bis heute seinen Namen.


Das im Renaissance-Stil erbaute Rathaus ist das Wahrzeichen der Stadt

Kirche St. Johannis: Die evangelische Stadtpfarrkirche ist das älteste und ein­zige er­haltene mittelalterliche Bauwerk der Stadt. Bereits im 13. Jh. stand hier eine roma­nische Basilika, die zu Be­ginn des 15. Jh. durch einen gotischen Neubau er­setzt wurde. Als sich die freie Reichsstadt Schweinfurt 1542 der Lehre Martin Lu­thers anschloss, wurde die Johanniskirche Zentrum der evan­geli­schen Gemeinde. Der Übergang vom Ka­tho­lizismus zum Protes­tan­tismus voll­zog sich gewaltlos. Auch hat es hier nie einen Bildersturm gegeben - ein Grund dafür, dass die Kirche bis auf den heutigen Tag wertvolle Kunst­schätze beherbergt, die bis in die Ro­ma­nik zurückreichen. Beachtens­wert sind im Inneren der gotische Taufstein (1367) mit sei­nen Apostel­dar­stellun­gen, die prunkvolle, von einem trium­phie­ren­den Christus gekrönte Barock­kan­zel (1694) und der frühklassizis­ti­sche Stuck­marmor-Hochaltar des Würz­bur­ger Hofstuckateurs Ma­terno Bossi (1783) sowie eine Reihe von Grab­denk­mälern wie das des Reichs­vogts Konrad von Seinsheim (1369) und des Junkers Wolf Christoph von Steinau (1585).

Schrotturm: Ursprünglich 1611 als Trep­penturm eines Renaissancehauses er­rich­tet, wurde der Turm im 19. Jh. zur Herstellung von Schrotkugeln um vier Stock­werke erhöht. Petersgasse 1.

Kirche St. Salvator: Im ältesten Stadt­viertel Schweinfurts, in Zürch, steht un­mit­tel­bar an der Stadtbefestigung Un­te­rer Wall die schlichte Barock­kir­che, die im frühen 18. Jh. erneuert wur­de.

♦ Frau­engasse 1.

Zeughaus: Das von 1589-91 erbaute Ge­bäude diente als Waffenarsenal und La­ger­haus der Reichsstadt, jetzt beher­bergt es städtische Jugendarbeiter und Erzie­hungs­berater.

♦ Roßbrunnstr. 2.

Ebracher Hof: Hof des Kloster Ebrach, das seit 1431 den Zisterziensern aus dem Stei­gerwald als Handels­stütz­punkt in der Reichsstadt diente. Sein heu­tiges Ausse­hen im Stil der Renais­sance er­hielt das Gebäude im 16. Jh. Heute sind hier ein Hotel (Rittergasse 2, Tel. 01715367796) und die sehr schö­ne und gut bestückte Stadt­bü­che­rei Schwein­furt (Brückenstr. 29) unter­ge­bracht.


Es ist Kerwa-Zeit

Kirche St. Kilian: Ein mustergültiges Beispiel für sakrale Architektur der Mo­derne ist die 1953 vom Würzburger Dombaumeister Hans Schädel wie­der­auf­gebaute Kirche St. Kilian. Ein Spa­ziergang dorthin lohnt sich vor allem wegen der Kirchenfens­ter des ab­strak­ten Künstlers Georg Meister­mann (sie­he auch Dom St. Kilian in Würz­burg). Der 1911 in Solingen gebo­rene Ma­ler war unter anderem Kunst­pro­fessor in Düsseldorf und Karls­ruhe. Er schuf ein 250 m2 (!) großes Kir­chen­fens­ter, das Wesen und Wirken des Heiligen Geists zum Thema hat. Das Werk ist von den für Meistermann ty­pisch facettierten Formzusammen­hän­gen geprägt.

♦ Friedrich-Ebert-Str. 24, ca. 1,5 km vom Zen­trum, geöffnet 8-18 Uhr.

Museen

Museen und Galerien der Stadt Schwein­furt: Sie umfassen insgesamt fünf Häuser, nämlich die Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, das Mu­seum im Alten Gym­nasium, das Gun­nar-Wester-Haus, das Natur­kunde­mu­seum in der Harmonie sowie den Künst­lerhof Oberndorf (Letzterer ist nur bei Veranstaltungen geöffnet).

Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-­Bad: In dem von 1931 bis 33 er­bauten Hal­lenbad wurde 2009 nach auf­wän­di­gen Umbauarbeiten die neue spek­ta­kuläre Kunst­halle eröffnet. In dem weit­läufigen Ausstellungs­ge­bäude wer­den regionale und über­re­gi­o­nale Kunst in Dauer- und Wechsel­aus­stel­lungen prä­sentiert. Sehr imposant als Aus­stel­lungsraum ist die ehemalige Schwimm­halle mit einer Raumhöhe von ca. zehn Metern. Zur Feier des zehn­jährigen Be­ste­hens der Künst­ler­halle startete die neue Daueraus­stel­lung „Neue Blicke auf die Sammlung“ im Juli 2019.

♦ Di-So 10-17, Do 10-21 Uhr, Mo geschlossen. Ein­tritt 5 €, erm. 4 €, Studenten 2,50 €, Fa­milien 9 €, Kinder bis 18 Jahre frei. Rüfferstr. 4, Tel. 09721/514721 (Kasse), www.kunsthalle-schweinfurt.de.

Museum Altes Gymnasium: Das Re­nais­sance­gebäude aus dem 16. Jh., ur­sprünglich als Lateinschule errichtet, später zum Gymnasium erweitert, be­her­bergt die hei­mat­geschichtliche Samm­lung der Stadt. Schwerpunkte sind die Frühgeschichte seit dem 9. Jh., die Reichs­stadt­zeit, die Bürgerkultur, das Zunftleben und der Beginn der In­dus­trialisierung. Die vielen Exponate um­fassen einen Zeit­raum, der von der Früh­geschichte (Einbaum aus der Scho­nunger Bucht) bis in die jüngste Vergan­genheit reicht. Besonders se­hens­wert ist das Zimmer des Schrift­stellers und Ge­lehrten Friedrich Rückert mit zahlrei­chen persönlichen Gegen­stän­den. Selbst das Groß­kreuz des Or­dens Unserer Lie­ben Frau von Guade­loupe, das dem gebürtigen Schwein­furter 1865 von Maximilian Kaiser von Mexiko verliehen wur­de, seine Schreib­utensilien und frühe Publikatio­nen feh­len nicht. Rückert selbst war Schü­ler im Alten Gymnasium. Einen infor­ma­ti­ven Einblick in das Leben der frei­en Reichs­stadt Schweinfurt geben zah­l­rei­che Exponate aus dieser Zeit. Inte­res­sant sind auch die Ausstellungs­stücke zur Welt des Kindes, darunter auch Kriegs­spiel­zeug aus der Nazi-Zeit. Zum Zeitpunkt der Recherche war das Mu­seum wegen Renovierungsarbeiten ge­schlossen.

♦ Fr 14-17, Sa/So 10-13 und 14-17 Uhr. Ein­tritt 1,50 €, Familien 3 €, Kinder bis 16 Jahre frei. Mar­tin-Luther-Platz 12, Tel. 09721/51479 (Kunst­halle).


Flanieren durch die Gassen Schweinfurts

Gunnar-Wester-Haus: Wohl einmalig in der Bundesrepublik ist dieses Museum, we­nige Meter vom Alten Gymnasium. Friedrich Graf Luxburg sammelte mit gro­ßer Leidenschaft alles rund um die Themen Feuererzeugung und Beleuch­tung. Das Ergebnis ist beeindruckend: antike Öllampen, Leuchter, Laternen, Pechfackeln, Licht­scheren und vieles mehr. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit wird eine umfas­sende Kulturgeschichte dieses Themenbereichs präsentiert. Au­ßer­dem ist die Ikonen­sammlung Fritz Glöckle mit 106 Ikonen des 16.-19. Jh. zu sehen.

♦ Fr 14-17, Sa/So 10-13 und 14-17 Uhr. Ein­tritt 1,50 €, Kinder unter 16 Jah­re frei. Martin-Luther-Platz 5, Tel. 09721/51479.

Naturkundliches Museum: An der ver­kehrsreichen Brückenstraße nahe dem Main steht das klassizistische Harmo­nie-Gebäude, das 1833 als „Vereins­local“ der Harmo­nie-Gesellschaft er­rich­tet wurde. Es beherbergt im ersten Stock eine histori­sche Vogelsammlung, die die drei Brüder Schuler 1892 ihrer Hei­matstadt stifteten. Das kleine Mu­seum stellt rund 300 präparierte Vö­gel - vorwiegend aus Europa - in so ge­nan­nten Diorama-Vitrinen aus, die ei­nen Einblick in die natürlichen Lebens­be­dingungen der Tiere geben. Unter den Exponaten finden sich seltene Vö­gel wie Großtrappe oder See- und Stein­adler.

 

♦ Fr 14-17, Sa/So 10-13 und 14-17 Uhr. Eintritt 1,50 €, erm. 1 €,Kinder bis 16 Jahre frei. Brü­ckenstr. 39, Tel. 09721/51479.

Künstlerhof Oberndorf: Das ehemalige Wohnhaus und Atelier des Künstlers Gustl G. Kirchner (1920-1984) dient heute als Wohnstatt und Atelier für den Bildhauer Norbert Kleinlein und seine Frau Heike Kleinlein, die als Kera­mi­kerin arbeitet. Im Erdgeschoss befinden sich eine Kirchner-Ausstellung und das Kirchner-Archiv. Zu­dem finden immer wieder Wechselausstellungen zeit­ge­nössi­scher Kunst statt.

♦ Besichtigung nach telefonischer Verein­ba­rung. Haupt­str. 13, Oberndorf, Tel. 09721/514721 (Buchung von Führungen, Kasse Kunst­halle).

Museum Otto Schäfer: In einer ruhigen Wohn­straße in einem westlichen Vor­ort der Stadt ist die Bibliothek Otto Schäfers zu finden. Die moderne Villa des Schwein­furter Industriellen ist heu­te ein Museum für Buchdruck, Gra­fik und Kunsthand­werk. Schäfer be­gann seine Grafiksammlung bereits in jungen Jahren. So besitzt das Museum das nahezu vollständige druckgrafische Werk Albrecht Dürers. Ab 1951 kam zum Grafischen Kabinett auch eine Sammlung illustrierter Bücher des 15. bis 20. Jh., aus der sich die ei­gen­stän­dige Bibliothek mit rund 950 Titeln ent­wi­ckelte, darunter Illus­tratoren wie Mat­thäus Merian, Lucas Cranach d. Ä. oder Hans Holbein d. J. Außer­dem be­her­bergt das Haus eine Samm­lung Deut­scher Literatur (5000 Bände) von der Reformationszeit bis zum Realis­mus sowie die Glassamm­lung Morell.

♦ Sa 14-17, So und Feiertag 10-17 Uhr, Sept.-Juli, Aug. geschlossen. Ein­tritt 3 €, erm. 2 €. Judithstr. 16 (Richtung Main­berg, ausge­schil­dert), Tel. 09721/3870970, www.museumottoschaefer.de.

Basis-Infos

Information Tourist-Info Schweinfurt 360°C, Markt 1 im Alten Rathaus, 97421 Schweinfurt, Tel. 09721/51-3600, www.tourismus.schweinfurt.de. Ap­ril-Okt. Mo-Fr 10-18, Sa 10-16 Uhr; Nov.-März Mo-Fr 10-16 Uhr. Umfangreiches In­forma­ti­ons­material, Wander­kar­ten, Stadt­pläne, Zim­mervermittlung etc. Um­fangreiches Angebot an Stadtführungen buchbar, z. B. Nachtwächterführung.

Verbindungen Bahn: Schweinfurt liegt an der Strecke Bamberg-Würzburg. Bus­bahn­hof am Bahnhof, Verbindungen nach Bam­berg, Kitzingen, Würzburg. Übrigens besitzt Schwein­furt drei Bahnhöfe: Neben dem nahe dem Zentrum gelegenen Stadt­bahnhof und dem eigentlichen Hauptbahn­hof gibt es den Bahnhof SW Mitte, der für Besucher interes­sant ist (Zugang in die Gun­nar-Wester-Straße, nahe der Stadt­galerie).

Baden Im Silvana Sport & Freizeitbad kann man in vielen verschiedenen Innen- und Außen­becken das Wasser genießen. Wasser­rutsche, Sauna Dampfbad etc., Mas­sagen und Wellness im Haus, Gastro­nomie. Geöffnet Mo-So 9-22 Uhr. An den unteren Eichen 1, Tel. 09721/931399, www.silvana.de.

Ebenfalls zu empfehlen ist der Sennfelder Baggersee/Sennfelder Freibadeanlage („Senn­feld Lake“ im Slang der US-Soldaten) an der Schweinfurter Stadt­grenze. Hier befinden sich Grillplätze im Wald, Spiel­geräte und ein Hochseilgarten (www.kletterwald-am-see.de). Eine Besonderheit: Im Badesee gibt es warme Quellen, die man beim Überschwimmen deut­lich spürt. In­for­matio­nen bei der Gemeinde Sennfeld, Tel. 09721/76510, www.sennfeld.de.

Fahrradreparatur Zweirad Borndörfer, Schultestraße 4, Tel. 09721/21384, www.borndoerfer.de.


Übernachten

4 Hotel-Restaurant Alte Reichsbank 5 Jugendherberge Schweinfurt 6 Hotel Ross 9 Hotel Am Bergl

Essen & Trinken

1 Korkenzieher 2 Kings & Queens 3 Café Vorndran 4 Hotel-Restaurant Alte Reichsbank 6 Hotel Ross 7 Weinstube Hess 8 Restaurant Kugelmühle

Kulturelles Angebot Kulturwerkstatt Dis­harmonie, Kulturzentrum, das jährlich ca. 180 Veranstaltungen aus Kabarett, Thea­ter, Jazz, Weltmusik, Kinderkultur, Literatur an­bie­tet. Gutermannpromenade 7, Tel. 09721/28895, www.disharmonie.de.

Wandern Von der östlichen Stadtgrenze von Schweinfurt führt ein malerischer Weg hoch über dem Maintal nach Mainberg. Der Spa­zier­gang beginnt beim kleinen Bas­ti­onsturm Peterstirn (gehört noch zum Stadt­gebiet von Schweinfurt). Dort bietet sich eine malerische Aussicht über die Main­landschaft. Unterhalb des Turms führt eine ausgebaute Hohlgasse (Zufahrt zu den Wochenendhäusern am Hang) in Richtung Osten nach Mainberg. Die Route ist Teil des Friedrich-Rückert-Wegs, der mit dem Porträt des Dichters markiert ist. Der rund einstündige, bequeme Spaziergang nach Main­berg führt durch aufgelassene Wein­berge, Streuobstwiesen und Wälder.

Wildpark an den Eichen, der vor allem bei Familien beliebte städtische Wildpark ist gut ausgeschildert. In naturnahen und art­ge­rech­ten Gehegen sind europäische Tiere wie Wild­schweine, Rotwild, Elche, Esel, Vö­gel und einige Raubtiere (Luchse) zu be­obachten. Außerdem gibt es mehrere gro­ße Spielplätze (im Sommer einen belieb­ten Wasserspielplatz); auch Wald­schänke und Gaststätte (am Rande des Parks) sind vorhanden. Ganzjährig und ganztägig ge­öffnet, Eintritt kostenfrei, Infos beim Städ­tischen Forstamt unter Tel. 09721/4727839 oder auf www.wildpark-schweinfurt.de.

Übernachten/Essen & Trinken

Übernachten/Essen Hotel Ross 6, am alten Postplatz, tra­di­tions­reiches und gepfleg-tes Haus in Fami­lien­besitz im Herzen der Stadt. Im Jahr 1918 erbaute der Hotelier Julius Süß den Gast­hof, drei Gene­ra­tionen später präsen­tiert er sich als komf­or­tables 4-Sterne-Hotel. Das in der Fuß­gänger­zo­ne gelegene Haus bietet mo­dern ein­ge­rich­tete Zimmer, Schwimm-bad und Sau­na. Em­pfeh­lenswer­tes Restau­rant „Ross­stuben“ mit durch­ge­hend war­mer Küche. Zu den Spe­zia­li­täten des Hau­ses, das vor allem fränkische Ge­richte ser­viert, gehören neben Fisch insbe­son­de­re Wild und Lamm, in der Saison Spargel. Be­acht­lich ist die Auswahl an Fran­kenweinen. Ge­öff­net Mo 16-23, Di-Sa 12-23 Uhr (Küche bis 22 Uhr), So Ruhetag. Nebenan befindet sich die Vinothek und Bar Rossino. Sehr freund­li­cher Service. Zimmer ab 80 € (Frühstück 12 €). Hohe Brü­cken­gasse 4, Tel. 09721/20010, www.hotel-ross.de.


Blick über die Schweinfurter Berge im Frühjahr

Am Bergl 9, das gepflegte, komfortable Mittelklassehotel liegt außerhalb des Zent­rums in einem ruhigen Wohngebiet des Stadtteils Bergl, direkt am Wasserturm. Das Haus, 1990 eröffnet, besitzt 42 Zim­mer mit mo­dernem Komfort. EZ ab 53 €, DZ ab 75 €. Berliner Platz 1, Tel. 09721/936100, www.hotelambergl.de.

Jugendherberge Schweinfurt 5, direkt am Main (Mainradweg; rückwärtig: Bahnli­nie) gelegen. Sehr moderner, aber anspre­chen­der Bau, Zimmer auf den Main hinaus, 96 Bet­ten. Übernachtung mit Frühstück ab 29,90 €. Am Unteren Marienbach 3, Tel. 09721/6752950, www.schweinfurt.jugendherberge.de.

Mein Tipp Hotel-Restaurant Alte Reichs­bank 4, wo gibt es eine Weinstube hinter einer zentnerschweren Stahltür in ei­nem alten Tresorraum? Das schlicht-ele­gan­te Hotel-Res­taurant Alte Reichsbank von Sylvia und Roland Kuch sucht seines­gleichen in Mainfranken. Die Herberge, 1923 als Reichsbank erbaut, wurde 2007 nach auf­wändiger Renovierung eröffnet. Sie liegt in der Nähe des Theater-Parks, nur we­nige Minuten vom historischen Zentrum, und ver­fügt über 18 Zimmer, davon zwei be­hin­dertengerecht. Achtung: Wer gerne im Ho­tel mit Handy telefoniert, wird seine Schwie­rig­keiten haben, denn hinter den di­cken Mauern ist der Empfang oft unmög­lich. EZ ab 79 €, DZ ab 89 €. Neutorstr. 4½, Tel. 09721/541670, www.altereichsbank.de.

Mein Tipp Essen & Trinken Kings & Queens 2, das winzige Lokal wirkt sehr ein­ladend. Dass große Küche auch im klei­nen Raum Platz hat, beweisen Marc und Sa­bine Wie­derer im­mer wieder aufs Neue. Eine Küche, die durch Kreativität und Aro­ma seit Jahren überzeugt. Feine Fischge­richte gibt es im Menü ab 40 € oder à la carte ab 25 €. So und Mo Ruhetag, ab 18 Uhr, Bauerngasse 101, Tel. 09721/533242, www.kings-u-queens.de.

Hess 7, im historischen Fischerviertel der Alt­stadt gelegen. Die gemütliche, rustikale Wein­stube (Blick auf den Main) zählt zu den be­liebtesten Restaurants im histori­schen Zen­t­rum. Neben der saisonalen Kü­che gibt es hier exzellente Fischgerichte (Fo­relle, Waller etc.) und offene Weine (z. B. aus Mainberg) zu ver­nünftigen Prei­sen. Reichhaltige, preiswer-te Ta­ges­karte. Neben der einladenden Gast­stube im Erd­geschoss befindet sich noch ein ele­gantes Speisezimmer im ersten Stock. Freundli­cher Service. Di-Sa ab 18 Uhr. Fi­scher­rain 67, Tel. 09721/185888, www.weinstube-hess.de.

Café Vorndran 3, beliebtes Café im Her­zen der Stadt. Im Som­mer Ti­sche und Stühle auf dem idyllischen Martin-Luther-Platz bei der Johannis-Kirche. Große Früh­stücksauswahl. Tägl. bis 19 Uhr. Obere Str. 9.

Korkenzieher 1, Wein- und Kaminstube, sehr gemütliches, verwinkeltes Lokal, frän­ki­sche Kü­che, große Auswahl an Fran­kenweinen. Ge­öff­net So-Fr ab 17, Sa ab 18 Uhr, kein Ru­he­tag. Bauern­gasse 103, Tel. 09721/25995, www.korkenzieher-sw.de.

Kugelmühle 8, wer gut essen will, steuert nicht unbedingt die Kantine eines großen In­dustriebetriebes an. Das Restaurant gilt aber in­zwischen nicht nur bei den Krawat­tenträgern der Industrie als erste Adresse, sondern auch beim gemeinen Publikum, seit Küchenchef Max Matreux, der sich seine Sporen u. a. in den Schweizer Stuben bei Fritz Schilling verdiente, zum Open House einlädt. Hier gibt es feine Sa­chen wie Rehrücken und Wachtelbrust. Ge­öff­net Mo-Fr 11-14, 18-22 Uhr. Georg-Schä­fer-Str. 30, Tel. 09721/914702, www.restaurant-kugelmuehle.de.

Gefahr für den Gaumenschmaus

Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Hygiene­vor­schriften einem traditionellen Gaumenschmaus in Schweinfurt und dem Umland den Ga­raus machen: der original Schweinfurter Schlachtschüssel. Bislang noch als Kulturgut vor bürokratischem Regulierungseifer geschützt, gilt das im Gan­zen gekochte, frisch geschlachtete Schwein, das portionsweise ohne Teller heiß aus dem Kessel direkt auf den Holztisch kommt, Kennern als Gipfel des Fleischgenusses. Das gesellige Vergnügen wird noch von einigen Gastwirt­schaften in und um Schweinfurt angeboten, die Originalität allerdings bleibt immer mehr auf der Strecke: Die armen Schweine, die bei Pfeffer und Salz, Sauerkraut und Brot ihrer Zweckbestimmung zugeführt werden, stammen meist aus gro­ßen Mastbetrieben und werden in Schlachthöfen zerlegt. Schwein gehabt, wer noch bei einer Hausschlachtung dabei sein darf ... Die besten Chancen dazu hat man bei Gaststätten, die zu­gleich Metzgereien be­treiben, wie das Weiße Roß in Bergrheinfeld und die Metz­gerei Lutz in Dingolshausen.

 

Rund um Schweinfurt

Über Jahrzehnte haben die Kühltürme des Kernkraftwerks Gra­fen­rheinfeld und die Dampfwolken über ihnen das Bild des Maintals rund um Schwein­furt ge­prägt. Damit war 2015 Schluss. Mit dem Aus für die Atom­energie in Deutsch­land verändert sich die fränki­sche Land­schaft. Statt Kühltürmen prä­gen Wind­räder auf den Bergketten und So­lar­an­lagen in der freien Flur und auf immer mehr Haus­dächern das Bild. Schön ist weder das eine noch das an­de­re.

Schloss Mainberg: Das Bauwerk 5 km östlich von Schwein­furt macht der Be­zeich­nung Schloss alle Ehre: Die im­po­sante Anlage mit ihren drei mar­ka­nten Stufengiebeln und dem Bergfried er­hebt sich ma­leri­sch über die Weinberge am Main. Zu den Gästen des Schlosses gehörten einst Ludwig Bechstein, Kö­nig Lud­wig I., Otto von Bismarck und Graf Zeppe­lin. Die Ursprünge des vier­flü­ge­ligen Gebäudes in dem gleich­na­mi­gen Ort reichen bis ins 13. Jh. zu­rück, als der Turm entstand. Im Lauf der Jahr­hunderte wechselte Mainberg mehr­mals die Besitzer, welche die An­lage immer wieder umbauten und er­wei­ter­ten. Ab dem späten 15. Jh. war es fürst­li­che Residenz der Henneberger, 1542 ging es schließlich in den Besitz des Würzbur­ger Hochstifts über. Nach ei­ner kurzen Herrschaft des Groß­her­zogs Ferdinand von Toskana (1806-1814) fiel es schließlich an Bayern. Ab 1822 war das Schloss in Be­sitz des Indus­triellen Wilhelm Sattler, der im Nach­barort Scho­nun­gen eine Far­ben­fa­brik be­trieb, wo er unter anderem das be­rühmte Schwein­furter Grün pro­du­zier­te (der Boden des einstigen Fab­rik­ge­ländes ist bis heute hochgradig mit Schwermetallen verseucht, die Sa­nie­rung des Areals ist einer der größten Altlastenfälle in Bayern). Ab 1916/17 gehörte Schloss Mainberg der Indus­triel­lenfamilie Sachs, 1932 wurde hier Gunter Sachs geboren.


Die naturbelassenen Ufer des Main sind ein Eldorado für Vögel

Nachdem das Schloss zwi­schen­zeit­lich von der Stadt Schweinfurth er­steigert worden war, ist es heute wieder in Pri­vat­be­sitz. Allerdings ist es derzeit auf­grund zahl­reicher unsachgemäßer Um­bau­ten ein­sturz­gefährdet und für Be­sucher nicht zugänglich.

Grafenrheinfeld: Die „Schatzkammer“ in diesem kleinen Ort, ein Museum un­ter­ge­bracht im alten Brauhaus direkt neben der Pfarrkirche, beherbergt einen rei­chen Bestand an liturgischem Gerät und kirchlichen Textilien. Überregional be­kannt wurde Grafenrheinfeld durch sein Atomkraftwerk, das einzige in Fran­ken, das im Jahr 2015 vom Netz ging.

♦ An allen kirchlichen Hochfesten und nach Ver­einbarung geöffnet. Kirchplatz 9, 97506 Grafen­rheinfeld, Tel. 09723/91330.

Gochsheim: Um die evangelische Kir­che sowie im Anschluss an das Alte Rathaus be­findet sich eine der größten Kir­chenburgen, die Gadenanlage mit dem Reichs­dorf­museum. Hier ist ein Hei­mat- und Volkskundemuseum ein­ge­richtet, das Zeug­nisse der hiesig­en Hand­wer­ker­tra­di­tion, bäuerlicher Wohn­kultur sowie eine Fahr­rad­samm­lung ausstellt.

♦ April bis Okt. jeweils am ersten Sonntag im Monat und an kirchlichen Feiertagen 14-17 Uhr. Am Plan 2, 97463 Gochsheim, Tel. 09721/630323 (Historischer Förderkreis Gochs­heim), www.reichsdorfmuseum.de.

Grettstadt: Ein Ausflug hierher, 10 km südlich von Schweinfurt, lohnt sich vor al­lem wegen des malerischen Ortsbilds. Wahrzeichen ist eine eindrucksvolle, 400 Jahre alte Stufenlinde, die in Main­franken ihresgleichen sucht. Der unge­wöhn­liche Baum bildet zusammen mit einer Rokokokirche und dem Rathaus, einem Renais­sance-Fachwerkbau von 1590, den malerischen Dorfmittel­punkt.

Übernachten/Essen Zur Einkehr und Über­-nachtung bietet sich das Gasthaus Straub an. Hier werden Kellerbier vom Fass und preis­werte fränkische Gerichte serviert. Haupt­str. 28, Tel. 09729/331. Mo 14-22, Di-Mi 9-22, Fr-So 9 -22 Uhr, Do Ruhetag.

Gunter Sachs: Frauenheld, Unternehmer, Foto­graf, Kunst­sammler

„Die Playboys sind so tot wie die Musketiere oder Troubadoure“, erklärte der am 14. November 1930 auf Schloss Mainberg ge­bo­re­ne Industriellen­sohn Gunter Sachs, der dennoch das Image des Le­bemanns nie richtig los wurde. Der ehemalige Ehemann der fran­zösischen Schauspielerin Brigitte Bar­dot war nicht nur Mit­glied im exklusiven Kreis des Jet-Sets, sondern mach­te sich auch ei­nen Namen als sachkundiger Kunstsammler und inter­na­ti­onal re­nommierter Fotograf. Seine persönlichen Kontakte zu Ma­lern wie Salvador Dalí halfen ihm, bereits in jungen Jahren eine be­deu­ten­de Kunst­sammlung aufzubauen. Jahrelang war der gebürtige Main­berger einer der meistbeschäftigten Fotografen der legen­dä­ren Modezeitschrift Vogue. Üb­ri­gens fließen sämtliche Er­löse sei­ner Fotografien in eine Stiftung seiner Frau Mirja, die not­lei­den­den Kindern in aller Welt hilft. Eine Leidenschaft von Sachs war die Astrologie. Hierfür gründete er ein For­schungs­institut in der Schweiz. Jahrelang geisterte Sachs lediglich als Frauenheld durch die inter­nationale Regenbogenpresse. Auf der Strecke blieb dabei im Bild der Öf­fent­lichkeit seine Tätigkeit als Manager im eigenen Un­ternehmen.

Sein Großvater hatte einst den Fahrradfreilauf erfunden und war Mit­be­grün­der der in Schweinfurt angesiedelten Kugellager- und Mo­toren­werke Fichtel & Sachs AG, die als Automobilzulieferer mit Kupplungen, Stoß­dämp­fern und Antrieben heute zu einem glo­bal agierenden Top-Unter­nehmen der Branche zählt. In die Ma­nagerzeit von Gunter Sachs fiel 1968 der sog. Sprung über den Main, die Erweiterung der Fabrik am Schweinfur­ter Südufer auf die doppelte Größe. Seit 1987 wechselte das einstige Fami­lien­un­ter­nehmen zum damaligen Mannesmann-Konzern.

Gunter Sachs erschoss sich am 7. Mai 2011 in seinem Haus in Gstaad in der Schweiz. Auslöser für den Suizid war seine Alz­hei­mer-Erkrankung.

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