♦ Di 10-20 Uhr, Mi-So 10-17 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 7 €, erm. 6 €, Studenten ab 2,50 € (Kombination Dauerausstellung und Sonderausstellung), jeden ersten Di im Monat freier Eintritt. Diverse feste Führungstermine. Brückenstr. 20 (direkt über einem Parkhaus), Tel. 09721/514820 (Sekretariat) und 514825 (Kasse), www.museumgeorgschaefer.de.
Rathaus: Das prachtvolle Wahrzeichen der Stadt mit seiner fein gegliederten Fassade gilt als ein frühes Beispiel deutscher Renaissance. Zwischen 1570 und 1572 wurde es vom Baumeister Nikolaus Hofmann errichtet. Beachtenswert ist der Erkerturm mit dem Wappen Kaiser Maximilians (1564-76), in den Fängen des Doppeladlers das Schweinfurter Stadtwappen. An der Balkonfront sind die Wappen der sieben Kurfürsten zu sehen, an den Giebeln allegorische Figuren. In der ehemaligen Kaufhalle im Erdgeschoss ist heute die Tourist-Info Schweinfurt 360°C untergebracht. Markt 1.
Marktplatz: An der Südostecke steht das Geburtshaus (Markt 2) von Friedrich Rückert, in der Mitte des Marktplatzes erhebt sich sein Denkmal. Zu Füßen des Schriftstellers und Orientalisten symbolisieren allegorische Figuren seine beiden Hauptwerke, „Die Weisheit des Brahmanen“ und „Geharnischte Sonette“.
Friedrich Rückert - Lyriker, Übersetzer, Professor
Um den berühmten Sohn der Stadt kommt niemand herum. In nachdenklicher Pose thront er in einem großen Sessel auf dem Schweinfurter Marktplatz. Ein paar Meter weiter steht sein Geburtshaus mit der bronzenen Gedenktafel (schräg gegenüber vom Rathaus). Am 16. Mai 1788 kam Friedrich Rückert hier zur Welt. Der spätromantische Dichter und sprachgewandte Übersetzer liebte Franken, aber haderte mit dem Namen seiner Heimatstadt. „Hättest Mainfurt, hättest Weinfurt, weil du führest Wein, heißen können, aber Schweinfurt, Schweinfurt sollt’ es sein?“ Friedrich Rückert, der am 31. Januar 1866 in Neuses bei Coburg starb und dort begraben liegt, gelang es dank seines außergewöhnlichen Sprach- und Übersetzertalents, bedeutende Werke der persisch-arabischen Dichtung für deutsche Leser zu erschließen. Sein berühmtestes Werk ist „Die Weisheit des Brahmanen“, das 1836-39 in sechs Bänden erschien und in Form klassischer Alexandriner östliche und westliche Lebensweisheiten zusammenfasst. Diese Arbeit faszinierte später auch Hermann Hesse, der in seinem Roman „Das Glasperlenspiel“ dem Dichter ein literarisches Denkmal setzte. Rückert, ab 1826 Professor für Orientalistik an der Universität Erlangen, später in Berlin, ist in Franken, insbesondere in seiner Geburtsstadt, unvergessen: Straßen, Schulen und Apotheken tragen bis heute seinen Namen.
Das im Renaissance-Stil erbaute Rathaus ist das Wahrzeichen der Stadt
Kirche St. Johannis: Die evangelische Stadtpfarrkirche ist das älteste und einzige erhaltene mittelalterliche Bauwerk der Stadt. Bereits im 13. Jh. stand hier eine romanische Basilika, die zu Beginn des 15. Jh. durch einen gotischen Neubau ersetzt wurde. Als sich die freie Reichsstadt Schweinfurt 1542 der Lehre Martin Luthers anschloss, wurde die Johanniskirche Zentrum der evangelischen Gemeinde. Der Übergang vom Katholizismus zum Protestantismus vollzog sich gewaltlos. Auch hat es hier nie einen Bildersturm gegeben - ein Grund dafür, dass die Kirche bis auf den heutigen Tag wertvolle Kunstschätze beherbergt, die bis in die Romanik zurückreichen. Beachtenswert sind im Inneren der gotische Taufstein (1367) mit seinen Aposteldarstellungen, die prunkvolle, von einem triumphierenden Christus gekrönte Barockkanzel (1694) und der frühklassizistische Stuckmarmor-Hochaltar des Würzburger Hofstuckateurs Materno Bossi (1783) sowie eine Reihe von Grabdenkmälern wie das des Reichsvogts Konrad von Seinsheim (1369) und des Junkers Wolf Christoph von Steinau (1585).
Schrotturm: Ursprünglich 1611 als Treppenturm eines Renaissancehauses errichtet, wurde der Turm im 19. Jh. zur Herstellung von Schrotkugeln um vier Stockwerke erhöht. Petersgasse 1.
Kirche St. Salvator: Im ältesten Stadtviertel Schweinfurts, in Zürch, steht unmittelbar an der Stadtbefestigung Unterer Wall die schlichte Barockkirche, die im frühen 18. Jh. erneuert wurde.
♦ Frauengasse 1.
Zeughaus: Das von 1589-91 erbaute Gebäude diente als Waffenarsenal und Lagerhaus der Reichsstadt, jetzt beherbergt es städtische Jugendarbeiter und Erziehungsberater.
♦ Roßbrunnstr. 2.
Ebracher Hof: Hof des Kloster Ebrach, das seit 1431 den Zisterziensern aus dem Steigerwald als Handelsstützpunkt in der Reichsstadt diente. Sein heutiges Aussehen im Stil der Renaissance erhielt das Gebäude im 16. Jh. Heute sind hier ein Hotel (Rittergasse 2, Tel. 01715367796) und die sehr schöne und gut bestückte Stadtbücherei Schweinfurt (Brückenstr. 29) untergebracht.
Es ist Kerwa-Zeit
Kirche St. Kilian: Ein mustergültiges Beispiel für sakrale Architektur der Moderne ist die 1953 vom Würzburger Dombaumeister Hans Schädel wiederaufgebaute Kirche St. Kilian. Ein Spaziergang dorthin lohnt sich vor allem wegen der Kirchenfenster des abstrakten Künstlers Georg Meistermann (siehe auch Dom St. Kilian in Würzburg). Der 1911 in Solingen geborene Maler war unter anderem Kunstprofessor in Düsseldorf und Karlsruhe. Er schuf ein 250 m2 (!) großes Kirchenfenster, das Wesen und Wirken des Heiligen Geists zum Thema hat. Das Werk ist von den für Meistermann typisch facettierten Formzusammenhängen geprägt.
♦ Friedrich-Ebert-Str. 24, ca. 1,5 km vom Zentrum, geöffnet 8-18 Uhr.
Museen
Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt: Sie umfassen insgesamt fünf Häuser, nämlich die Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad, das Museum im Alten Gymnasium, das Gunnar-Wester-Haus, das Naturkundemuseum in der Harmonie sowie den Künstlerhof Oberndorf (Letzterer ist nur bei Veranstaltungen geöffnet).
Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad: In dem von 1931 bis 33 erbauten Hallenbad wurde 2009 nach aufwändigen Umbauarbeiten die neue spektakuläre Kunsthalle eröffnet. In dem weitläufigen Ausstellungsgebäude werden regionale und überregionale Kunst in Dauer- und Wechselausstellungen präsentiert. Sehr imposant als Ausstellungsraum ist die ehemalige Schwimmhalle mit einer Raumhöhe von ca. zehn Metern. Zur Feier des zehnjährigen Bestehens der Künstlerhalle startete die neue Dauerausstellung „Neue Blicke auf die Sammlung“ im Juli 2019.
♦ Di-So 10-17, Do 10-21 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 5 €, erm. 4 €, Studenten 2,50 €, Familien 9 €, Kinder bis 18 Jahre frei. Rüfferstr. 4, Tel. 09721/514721 (Kasse), www.kunsthalle-schweinfurt.de.
Museum Altes Gymnasium: Das Renaissancegebäude aus dem 16. Jh., ursprünglich als Lateinschule errichtet, später zum Gymnasium erweitert, beherbergt die heimatgeschichtliche Sammlung der Stadt. Schwerpunkte sind die Frühgeschichte seit dem 9. Jh., die Reichsstadtzeit, die Bürgerkultur, das Zunftleben und der Beginn der Industrialisierung. Die vielen Exponate umfassen einen Zeitraum, der von der Frühgeschichte (Einbaum aus der Schonunger Bucht) bis in die jüngste Vergangenheit reicht. Besonders sehenswert ist das Zimmer des Schriftstellers und Gelehrten Friedrich Rückert mit zahlreichen persönlichen Gegenständen. Selbst das Großkreuz des Ordens Unserer Lieben Frau von Guadeloupe, das dem gebürtigen Schweinfurter 1865 von Maximilian Kaiser von Mexiko verliehen wurde, seine Schreibutensilien und frühe Publikationen fehlen nicht. Rückert selbst war Schüler im Alten Gymnasium. Einen informativen Einblick in das Leben der freien Reichsstadt Schweinfurt geben zahlreiche Exponate aus dieser Zeit. Interessant sind auch die Ausstellungsstücke zur Welt des Kindes, darunter auch Kriegsspielzeug aus der Nazi-Zeit. Zum Zeitpunkt der Recherche war das Museum wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.
♦ Fr 14-17, Sa/So 10-13 und 14-17 Uhr. Eintritt 1,50 €, Familien 3 €, Kinder bis 16 Jahre frei. Martin-Luther-Platz 12, Tel. 09721/51479 (Kunsthalle).
Flanieren durch die Gassen Schweinfurts
Gunnar-Wester-Haus: Wohl einmalig in der Bundesrepublik ist dieses Museum, wenige Meter vom Alten Gymnasium. Friedrich Graf Luxburg sammelte mit großer Leidenschaft alles rund um die Themen Feuererzeugung und Beleuchtung. Das Ergebnis ist beeindruckend: antike Öllampen, Leuchter, Laternen, Pechfackeln, Lichtscheren und vieles mehr. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit wird eine umfassende Kulturgeschichte dieses Themenbereichs präsentiert. Außerdem ist die Ikonensammlung Fritz Glöckle mit 106 Ikonen des 16.-19. Jh. zu sehen.
♦ Fr 14-17, Sa/So 10-13 und 14-17 Uhr. Eintritt 1,50 €, Kinder unter 16 Jahre frei. Martin-Luther-Platz 5, Tel. 09721/51479.
Naturkundliches Museum: An der verkehrsreichen Brückenstraße nahe dem Main steht das klassizistische Harmonie-Gebäude, das 1833 als „Vereinslocal“ der Harmonie-Gesellschaft errichtet wurde. Es beherbergt im ersten Stock eine historische Vogelsammlung, die die drei Brüder Schuler 1892 ihrer Heimatstadt stifteten. Das kleine Museum stellt rund 300 präparierte Vögel - vorwiegend aus Europa - in so genannten Diorama-Vitrinen aus, die einen Einblick in die natürlichen Lebensbedingungen der Tiere geben. Unter den Exponaten finden sich seltene Vögel wie Großtrappe oder See- und Steinadler.
♦ Fr 14-17, Sa/So 10-13 und 14-17 Uhr. Eintritt 1,50 €, erm. 1 €,Kinder bis 16 Jahre frei. Brückenstr. 39, Tel. 09721/51479.
Künstlerhof Oberndorf: Das ehemalige Wohnhaus und Atelier des Künstlers Gustl G. Kirchner (1920-1984) dient heute als Wohnstatt und Atelier für den Bildhauer Norbert Kleinlein und seine Frau Heike Kleinlein, die als Keramikerin arbeitet. Im Erdgeschoss befinden sich eine Kirchner-Ausstellung und das Kirchner-Archiv. Zudem finden immer wieder Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst statt.
♦ Besichtigung nach telefonischer Vereinbarung. Hauptstr. 13, Oberndorf, Tel. 09721/514721 (Buchung von Führungen, Kasse Kunsthalle).
Museum Otto Schäfer: In einer ruhigen Wohnstraße in einem westlichen Vorort der Stadt ist die Bibliothek Otto Schäfers zu finden. Die moderne Villa des Schweinfurter Industriellen ist heute ein Museum für Buchdruck, Grafik und Kunsthandwerk. Schäfer begann seine Grafiksammlung bereits in jungen Jahren. So besitzt das Museum das nahezu vollständige druckgrafische Werk Albrecht Dürers. Ab 1951 kam zum Grafischen Kabinett auch eine Sammlung illustrierter Bücher des 15. bis 20. Jh., aus der sich die eigenständige Bibliothek mit rund 950 Titeln entwickelte, darunter Illustratoren wie Matthäus Merian, Lucas Cranach d. Ä. oder Hans Holbein d. J. Außerdem beherbergt das Haus eine Sammlung Deutscher Literatur (5000 Bände) von der Reformationszeit bis zum Realismus sowie die Glassammlung Morell.
♦ Sa 14-17, So und Feiertag 10-17 Uhr, Sept.-Juli, Aug. geschlossen. Eintritt 3 €, erm. 2 €. Judithstr. 16 (Richtung Mainberg, ausgeschildert), Tel. 09721/3870970, www.museumottoschaefer.de.
Basis-Infos
Information Tourist-Info Schweinfurt 360°C, Markt 1 im Alten Rathaus, 97421 Schweinfurt, Tel. 09721/51-3600, www.tourismus.schweinfurt.de. April-Okt. Mo-Fr 10-18, Sa 10-16 Uhr; Nov.-März Mo-Fr 10-16 Uhr. Umfangreiches Informationsmaterial, Wanderkarten, Stadtpläne, Zimmervermittlung etc. Umfangreiches Angebot an Stadtführungen buchbar, z. B. Nachtwächterführung.
Verbindungen Bahn: Schweinfurt liegt an der Strecke Bamberg-Würzburg. Busbahnhof am Bahnhof, Verbindungen nach Bamberg, Kitzingen, Würzburg. Übrigens besitzt Schweinfurt drei Bahnhöfe: Neben dem nahe dem Zentrum gelegenen Stadtbahnhof und dem eigentlichen Hauptbahnhof gibt es den Bahnhof SW Mitte, der für Besucher interessant ist (Zugang in die Gunnar-Wester-Straße, nahe der Stadtgalerie).
Baden Im Silvana Sport & Freizeitbad kann man in vielen verschiedenen Innen- und Außenbecken das Wasser genießen. Wasserrutsche, Sauna Dampfbad etc., Massagen und Wellness im Haus, Gastronomie. Geöffnet Mo-So 9-22 Uhr. An den unteren Eichen 1, Tel. 09721/931399, www.silvana.de.
Ebenfalls zu empfehlen ist der Sennfelder Baggersee/Sennfelder Freibadeanlage („Sennfeld Lake“ im Slang der US-Soldaten) an der Schweinfurter Stadtgrenze. Hier befinden sich Grillplätze im Wald, Spielgeräte und ein Hochseilgarten (www.kletterwald-am-see.de). Eine Besonderheit: Im Badesee gibt es warme Quellen, die man beim Überschwimmen deutlich spürt. Informationen bei der Gemeinde Sennfeld, Tel. 09721/76510, www.sennfeld.de.
Fahrradreparatur Zweirad Borndörfer, Schultestraße 4, Tel. 09721/21384, www.borndoerfer.de.
Übernachten
4 Hotel-Restaurant Alte Reichsbank 5 Jugendherberge Schweinfurt 6 Hotel Ross 9 Hotel Am Bergl
Essen & Trinken
1 Korkenzieher 2 Kings & Queens 3 Café Vorndran 4 Hotel-Restaurant Alte Reichsbank 6 Hotel Ross 7 Weinstube Hess 8 Restaurant Kugelmühle
Kulturelles Angebot Kulturwerkstatt Disharmonie, Kulturzentrum, das jährlich ca. 180 Veranstaltungen aus Kabarett, Theater, Jazz, Weltmusik, Kinderkultur, Literatur anbietet. Gutermannpromenade 7, Tel. 09721/28895, www.disharmonie.de.
Wandern Von der östlichen Stadtgrenze von Schweinfurt führt ein malerischer Weg hoch über dem Maintal nach Mainberg. Der Spaziergang beginnt beim kleinen Bastionsturm Peterstirn (gehört noch zum Stadtgebiet von Schweinfurt). Dort bietet sich eine malerische Aussicht über die Mainlandschaft. Unterhalb des Turms führt eine ausgebaute Hohlgasse (Zufahrt zu den Wochenendhäusern am Hang) in Richtung Osten nach Mainberg. Die Route ist Teil des Friedrich-Rückert-Wegs, der mit dem Porträt des Dichters markiert ist. Der rund einstündige, bequeme Spaziergang nach Mainberg führt durch aufgelassene Weinberge, Streuobstwiesen und Wälder.
Wildpark an den Eichen, der vor allem bei Familien beliebte städtische Wildpark ist gut ausgeschildert. In naturnahen und artgerechten Gehegen sind europäische Tiere wie Wildschweine, Rotwild, Elche, Esel, Vögel und einige Raubtiere (Luchse) zu beobachten. Außerdem gibt es mehrere große Spielplätze (im Sommer einen beliebten Wasserspielplatz); auch Waldschänke und Gaststätte (am Rande des Parks) sind vorhanden. Ganzjährig und ganztägig geöffnet, Eintritt kostenfrei, Infos beim Städtischen Forstamt unter Tel. 09721/4727839 oder auf www.wildpark-schweinfurt.de.
Übernachten/Essen & Trinken
Übernachten/Essen Hotel Ross 6, am alten Postplatz, traditionsreiches und gepfleg-tes Haus in Familienbesitz im Herzen der Stadt. Im Jahr 1918 erbaute der Hotelier Julius Süß den Gasthof, drei Generationen später präsentiert er sich als komfortables 4-Sterne-Hotel. Das in der Fußgängerzone gelegene Haus bietet modern eingerichtete Zimmer, Schwimm-bad und Sauna. Empfehlenswertes Restaurant „Rossstuben“ mit durchgehend warmer Küche. Zu den Spezialitäten des Hauses, das vor allem fränkische Gerichte serviert, gehören neben Fisch insbesondere Wild und Lamm, in der Saison Spargel. Beachtlich ist die Auswahl an Frankenweinen. Geöffnet Mo 16-23, Di-Sa 12-23 Uhr (Küche bis 22 Uhr), So Ruhetag. Nebenan befindet sich die Vinothek und Bar Rossino. Sehr freundlicher Service. Zimmer ab 80 € (Frühstück 12 €). Hohe Brückengasse 4, Tel. 09721/20010, www.hotel-ross.de.
Blick über die Schweinfurter Berge im Frühjahr
Am Bergl 9, das gepflegte, komfortable Mittelklassehotel liegt außerhalb des Zentrums in einem ruhigen Wohngebiet des Stadtteils Bergl, direkt am Wasserturm. Das Haus, 1990 eröffnet, besitzt 42 Zimmer mit modernem Komfort. EZ ab 53 €, DZ ab 75 €. Berliner Platz 1, Tel. 09721/936100, www.hotelambergl.de.
Jugendherberge Schweinfurt 5, direkt am Main (Mainradweg; rückwärtig: Bahnlinie) gelegen. Sehr moderner, aber ansprechender Bau, Zimmer auf den Main hinaus, 96 Betten. Übernachtung mit Frühstück ab 29,90 €. Am Unteren Marienbach 3, Tel. 09721/6752950, www.schweinfurt.jugendherberge.de.
Mein Tipp Hotel-Restaurant Alte Reichsbank 4, wo gibt es eine Weinstube hinter einer zentnerschweren Stahltür in einem alten Tresorraum? Das schlicht-elegante Hotel-Restaurant Alte Reichsbank von Sylvia und Roland Kuch sucht seinesgleichen in Mainfranken. Die Herberge, 1923 als Reichsbank erbaut, wurde 2007 nach aufwändiger Renovierung eröffnet. Sie liegt in der Nähe des Theater-Parks, nur wenige Minuten vom historischen Zentrum, und verfügt über 18 Zimmer, davon zwei behindertengerecht. Achtung: Wer gerne im Hotel mit Handy telefoniert, wird seine Schwierigkeiten haben, denn hinter den dicken Mauern ist der Empfang oft unmöglich. EZ ab 79 €, DZ ab 89 €. Neutorstr. 4½, Tel. 09721/541670, www.altereichsbank.de.
Mein Tipp Essen & Trinken Kings & Queens 2, das winzige Lokal wirkt sehr einladend. Dass große Küche auch im kleinen Raum Platz hat, beweisen Marc und Sabine Wiederer immer wieder aufs Neue. Eine Küche, die durch Kreativität und Aroma seit Jahren überzeugt. Feine Fischgerichte gibt es im Menü ab 40 € oder à la carte ab 25 €. So und Mo Ruhetag, ab 18 Uhr, Bauerngasse 101, Tel. 09721/533242, www.kings-u-queens.de.
Hess 7, im historischen Fischerviertel der Altstadt gelegen. Die gemütliche, rustikale Weinstube (Blick auf den Main) zählt zu den beliebtesten Restaurants im historischen Zentrum. Neben der saisonalen Küche gibt es hier exzellente Fischgerichte (Forelle, Waller etc.) und offene Weine (z. B. aus Mainberg) zu vernünftigen Preisen. Reichhaltige, preiswer-te Tageskarte. Neben der einladenden Gaststube im Erdgeschoss befindet sich noch ein elegantes Speisezimmer im ersten Stock. Freundlicher Service. Di-Sa ab 18 Uhr. Fischerrain 67, Tel. 09721/185888, www.weinstube-hess.de.
Café Vorndran 3, beliebtes Café im Herzen der Stadt. Im Sommer Tische und Stühle auf dem idyllischen Martin-Luther-Platz bei der Johannis-Kirche. Große Frühstücksauswahl. Tägl. bis 19 Uhr. Obere Str. 9.
Korkenzieher 1, Wein- und Kaminstube, sehr gemütliches, verwinkeltes Lokal, fränkische Küche, große Auswahl an Frankenweinen. Geöffnet So-Fr ab 17, Sa ab 18 Uhr, kein Ruhetag. Bauerngasse 103, Tel. 09721/25995, www.korkenzieher-sw.de.
Kugelmühle 8, wer gut essen will, steuert nicht unbedingt die Kantine eines großen Industriebetriebes an. Das Restaurant gilt aber inzwischen nicht nur bei den Krawattenträgern der Industrie als erste Adresse, sondern auch beim gemeinen Publikum, seit Küchenchef Max Matreux, der sich seine Sporen u. a. in den Schweizer Stuben bei Fritz Schilling verdiente, zum Open House einlädt. Hier gibt es feine Sachen wie Rehrücken und Wachtelbrust. Geöffnet Mo-Fr 11-14, 18-22 Uhr. Georg-Schäfer-Str. 30, Tel. 09721/914702, www.restaurant-kugelmuehle.de.
Gefahr für den Gaumenschmaus
Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Hygienevorschriften einem traditionellen Gaumenschmaus in Schweinfurt und dem Umland den Garaus machen: der original Schweinfurter Schlachtschüssel. Bislang noch als Kulturgut vor bürokratischem Regulierungseifer geschützt, gilt das im Ganzen gekochte, frisch geschlachtete Schwein, das portionsweise ohne Teller heiß aus dem Kessel direkt auf den Holztisch kommt, Kennern als Gipfel des Fleischgenusses. Das gesellige Vergnügen wird noch von einigen Gastwirtschaften in und um Schweinfurt angeboten, die Originalität allerdings bleibt immer mehr auf der Strecke: Die armen Schweine, die bei Pfeffer und Salz, Sauerkraut und Brot ihrer Zweckbestimmung zugeführt werden, stammen meist aus großen Mastbetrieben und werden in Schlachthöfen zerlegt. Schwein gehabt, wer noch bei einer Hausschlachtung dabei sein darf ... Die besten Chancen dazu hat man bei Gaststätten, die zugleich Metzgereien betreiben, wie das Weiße Roß in Bergrheinfeld und die Metzgerei Lutz in Dingolshausen.
Rund um Schweinfurt
Über Jahrzehnte haben die Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld und die Dampfwolken über ihnen das Bild des Maintals rund um Schweinfurt geprägt. Damit war 2015 Schluss. Mit dem Aus für die Atomenergie in Deutschland verändert sich die fränkische Landschaft. Statt Kühltürmen prägen Windräder auf den Bergketten und Solaranlagen in der freien Flur und auf immer mehr Hausdächern das Bild. Schön ist weder das eine noch das andere.
Schloss Mainberg: Das Bauwerk 5 km östlich von Schweinfurt macht der Bezeichnung Schloss alle Ehre: Die imposante Anlage mit ihren drei markanten Stufengiebeln und dem Bergfried erhebt sich malerisch über die Weinberge am Main. Zu den Gästen des Schlosses gehörten einst Ludwig Bechstein, König Ludwig I., Otto von Bismarck und Graf Zeppelin. Die Ursprünge des vierflügeligen Gebäudes in dem gleichnamigen Ort reichen bis ins 13. Jh. zurück, als der Turm entstand. Im Lauf der Jahrhunderte wechselte Mainberg mehrmals die Besitzer, welche die Anlage immer wieder umbauten und erweiterten. Ab dem späten 15. Jh. war es fürstliche Residenz der Henneberger, 1542 ging es schließlich in den Besitz des Würzburger Hochstifts über. Nach einer kurzen Herrschaft des Großherzogs Ferdinand von Toskana (1806-1814) fiel es schließlich an Bayern. Ab 1822 war das Schloss in Besitz des Industriellen Wilhelm Sattler, der im Nachbarort Schonungen eine Farbenfabrik betrieb, wo er unter anderem das berühmte Schweinfurter Grün produzierte (der Boden des einstigen Fabrikgeländes ist bis heute hochgradig mit Schwermetallen verseucht, die Sanierung des Areals ist einer der größten Altlastenfälle in Bayern). Ab 1916/17 gehörte Schloss Mainberg der Industriellenfamilie Sachs, 1932 wurde hier Gunter Sachs geboren.
Die naturbelassenen Ufer des Main sind ein Eldorado für Vögel
Nachdem das Schloss zwischenzeitlich von der Stadt Schweinfurth ersteigert worden war, ist es heute wieder in Privatbesitz. Allerdings ist es derzeit aufgrund zahlreicher unsachgemäßer Umbauten einsturzgefährdet und für Besucher nicht zugänglich.
Grafenrheinfeld: Die „Schatzkammer“ in diesem kleinen Ort, ein Museum untergebracht im alten Brauhaus direkt neben der Pfarrkirche, beherbergt einen reichen Bestand an liturgischem Gerät und kirchlichen Textilien. Überregional bekannt wurde Grafenrheinfeld durch sein Atomkraftwerk, das einzige in Franken, das im Jahr 2015 vom Netz ging.
♦ An allen kirchlichen Hochfesten und nach Vereinbarung geöffnet. Kirchplatz 9, 97506 Grafenrheinfeld, Tel. 09723/91330.
Gochsheim: Um die evangelische Kirche sowie im Anschluss an das Alte Rathaus befindet sich eine der größten Kirchenburgen, die Gadenanlage mit dem Reichsdorfmuseum. Hier ist ein Heimat- und Volkskundemuseum eingerichtet, das Zeugnisse der hiesigen Handwerkertradition, bäuerlicher Wohnkultur sowie eine Fahrradsammlung ausstellt.
♦ April bis Okt. jeweils am ersten Sonntag im Monat und an kirchlichen Feiertagen 14-17 Uhr. Am Plan 2, 97463 Gochsheim, Tel. 09721/630323 (Historischer Förderkreis Gochsheim), www.reichsdorfmuseum.de.
Grettstadt: Ein Ausflug hierher, 10 km südlich von Schweinfurt, lohnt sich vor allem wegen des malerischen Ortsbilds. Wahrzeichen ist eine eindrucksvolle, 400 Jahre alte Stufenlinde, die in Mainfranken ihresgleichen sucht. Der ungewöhnliche Baum bildet zusammen mit einer Rokokokirche und dem Rathaus, einem Renaissance-Fachwerkbau von 1590, den malerischen Dorfmittelpunkt.
Übernachten/Essen Zur Einkehr und Über-nachtung bietet sich das Gasthaus Straub an. Hier werden Kellerbier vom Fass und preiswerte fränkische Gerichte serviert. Hauptstr. 28, Tel. 09729/331. Mo 14-22, Di-Mi 9-22, Fr-So 9 -22 Uhr, Do Ruhetag.
Gunter Sachs: Frauenheld, Unternehmer, Fotograf, Kunstsammler
„Die Playboys sind so tot wie die Musketiere oder Troubadoure“, erklärte der am 14. November 1930 auf Schloss Mainberg geborene Industriellensohn Gunter Sachs, der dennoch das Image des Lebemanns nie richtig los wurde. Der ehemalige Ehemann der französischen Schauspielerin Brigitte Bardot war nicht nur Mitglied im exklusiven Kreis des Jet-Sets, sondern machte sich auch einen Namen als sachkundiger Kunstsammler und international renommierter Fotograf. Seine persönlichen Kontakte zu Malern wie Salvador Dalí halfen ihm, bereits in jungen Jahren eine bedeutende Kunstsammlung aufzubauen. Jahrelang war der gebürtige Mainberger einer der meistbeschäftigten Fotografen der legendären Modezeitschrift Vogue. Übrigens fließen sämtliche Erlöse seiner Fotografien in eine Stiftung seiner Frau Mirja, die notleidenden Kindern in aller Welt hilft. Eine Leidenschaft von Sachs war die Astrologie. Hierfür gründete er ein Forschungsinstitut in der Schweiz. Jahrelang geisterte Sachs lediglich als Frauenheld durch die internationale Regenbogenpresse. Auf der Strecke blieb dabei im Bild der Öffentlichkeit seine Tätigkeit als Manager im eigenen Unternehmen.
Sein Großvater hatte einst den Fahrradfreilauf erfunden und war Mitbegründer der in Schweinfurt angesiedelten Kugellager- und Motorenwerke Fichtel & Sachs AG, die als Automobilzulieferer mit Kupplungen, Stoßdämpfern und Antrieben heute zu einem global agierenden Top-Unternehmen der Branche zählt. In die Managerzeit von Gunter Sachs fiel 1968 der sog. Sprung über den Main, die Erweiterung der Fabrik am Schweinfurter Südufer auf die doppelte Größe. Seit 1987 wechselte das einstige Familienunternehmen zum damaligen Mannesmann-Konzern.
Gunter Sachs erschoss sich am 7. Mai 2011 in seinem Haus in Gstaad in der Schweiz. Auslöser für den Suizid war seine Alzheimer-Erkrankung.
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