Die Kinder der Taxifahrerin
Kitab haqqında
Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Frau Dr. Anja Frey ging mit dem Fieberthermometer zum Fenster, um die Skala besser sehen zu können. »Wirklich, Nick, du darfst auf keinen Fall aufstehen«, erklärte sie ernst. »38,8. Du hast zwar kein hohes Fieber, aber mit einer Angina darf man auf keinen Fall leichtsinnig sein.«
Dominik von Wellentin-Schoenecker, den alle Nick nannten, machte ein recht unglückliches Gesicht bei dieser Anordnung. »Ich wollte doch zusammen mit Mutti nach München fahren«, entgegnete er erregt. »Ich habe mich doch so auf die Reise gefreut.«
»Es ist unmöglich, mein Junge. Vielleicht kann deine Mutter die Reise um ein paar Tage verschieben.«
»Das geht doch nicht.« In den dunklen Jungenaugen schimmerten Tränen. »Eine Freundin von Mutti heiratet. Und Mutti ist Trauzeugin. Nein, sie muss unbedingt fahren.« Mit beiden Händen fuhr der Junge sich durch das lockige schwarze Haar. »Es ist schon ein Pech, dass ich ausgerechnet jetzt krank werden musste.« Tapfer schluckte er seine Tränen hinunter, weil er sich sagte, dass ein fünfzehnjähriger Junge wegen einer solchen Lappalie nicht gleich losheulen konnte wie ein Mädchen.
Frau Dr. Anja Frey, die ärztliche Betreuerin der Kinder von Sophienlust, packte ihre Sachen in die Arzttasche. »Morgen sehe ich wieder nach dir, Nick. Bis dahin. Kopf hoch.« Sie reichte ihm die Hand.
»Auf Wiedersehen, Frau Doktor.« Nick lächelte sie matt an. »Wenn ich wenigstens in den nächsten Tagen in Sophienlust sein könnte. Ich habe doch dort auch ein eigenes Zimmer. Und Schwester Regine würde mich pflegen.«
»Sobald es dir etwas besser geht, habe ich nichts dagegen, dass dein Vater dich hinüberbringt«, erwiderte die Ärztin