Kitabı oxu: «Heiltees. Kompakt-Ratgeber»

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Prof. TCM (Univ. Yunnan) Li Wu

Apotheker Jürgen Klitzner

Heiltees – 168 bewährte Teerezepturen für Körper, Geist und Seele Kompakt-Ratgeber E-Book (epub): ISBN 978-3-86374-186-0 (Druckausgabe: ISBN 978-3-86374-184-6, 1. Auflage 2014)

Mankau Verlag GmbH

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eBook-Herstellung und Auslieferung:

Brockhaus Commission, Kornwestheim

www.brocom.de

Vorwort

Eine Tasse dampfender Tee vermittelt ein Gefühl von Geborgenheit, Ruhe und Lebenslust. Tee kann allerdings noch viel mehr, als einen Lebensstil zu verkörpern und Momente des Friedens zu schenken.

Die in diesem Buch vorgestellten Heiltees verfügen über pflanzliche Wirkstoffe, die verschiedenste körperliche und seelische Beschwerden zu lindern vermögen. Die Traditionen der europäischen und chinesischen Heilkunst vereinen sich zu wirkkräftigen Rezepturen, die unseren Organismus stärken.

Vertrauen Sie auf jahrtausendealtes Wissen und nützen Sie die Kraft der Natur, um Ihre Gesundheit und Lebenskraft zu erhalten!

Inhalt

Einleitung


Einführung in die Kräuterheilkunde

Die Kräuterheilkunde in der TCM

Der Mensch im Gesamtgefüge der Natur und des Kosmos

Krankheitsauslösende Faktoren

Die Diagnose in der TCM

Die fünf Behandlungssäulen

Die chinesische Kräuterheilkunde in der Praxis

Die europäische Kräuterheilkunde

Von der Antike bis zur Epoche der Klostermedizin

Die moderne Entwicklung

Phytotherapie und Schulmedizin

Synergien zwischen Ost und West

Die wichtigsten pflanzlichen Wirkstoffe

Wirkstoffgruppen und Wirkstoffe

Rezepturen

Zubereitung und Dosierung


Teerezepturen für Erwachsene

Akne

Arthritis

Arthrose

Augenentzündung

Blähungen

Blasenentzündung

Blutdruck, hoch

Blutdruck, niedrig/Durchblutungsstörungen

Bronchitis

Depressive Verstimmungen

Durchfall

Ekzem (Dermatitis)

Erschöpfung

Furunkel

Gicht

Grippaler Infekt

Haarausfall

Hämorrhoiden

Heuschnupfen

Husten

Krampfadern

Magenschmerzen

Menstruation, schmerzhaft (Dysmenorrhö)

Muskelkater

Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

Nervosität

Neurodermitis

Ödeme (Wasseransammlungen)

Osteoporose

Potenzstörungen

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Reizblase

Rheumatische Beschwerden

Schlafstörungen

Schnupfen

Schwindel

Übergewicht

Venenentzündung

Verstopfung

Wechseljahresbeschwerden


Teerezepturen für Kinder

Albträume

Angstzustände

Appetitlosigkeit

Bauchschmerzen

Bettnässen (Enuresis)

Blasenentzündung

Grippaler Infekt

Hals- und Mandelentzündung

Heuschnupfen

Konzentrationsschwäche

Kopfdruck/Kopfschmerz

Kreislaufschwäche

Prüfungsangst

Stottern

Übelkeit und Brechreiz

Wachstumsbeschwerden


Anhang

Kräutertabelle: chinesische Pflanzen

Kräutertabelle: europäische Pflanzen

Bezugsquellen

Kräuterschulen

Volksheilkundliches Kräuterwissen

Register

Einleitung

Vor Tausenden von Jahren verfügte ein damals in China herrschender Kaiser, dass alles Wasser aus hygienischen Erwägungen abzukochen sei. Da begab es sich, dass Blätter eines Gewächses vom Wind erfasst wurden und in einem jener Töpfe mit kochendem Wasser landeten. Neugierig, wie er war, konnte der Kaiser nicht umhin, von dieser dunklen Brühe zu kosten – und fühlte sich sogleich erfrischt.

Bei dem Gewächs handelte es sich um die Pflanze Camellia sinensis, den Teestrauch – und dies, so die Legende, war die Geburtsstunde des Tees.

Zunächst nutzten ihn die Menschen vor allem als Heilmittel, später auch mehr und mehr als Genussmittel. Und schon bald breitete sich der Anbau der Pflanze in den umliegenden Klöstern aus, bis der Tee schließlich auch ins Ausland exportiert wurde – zunächst nach Korea und Japan und erst Anfang des 17. Jahrhunderts nach Europa.

Im Gegensatz zu einem Tee, der täglich getrunken werden kann, sind Heiltees jedoch keine Genussgetränke. Ihre zahlreichen Zutaten aus Pflanzen und auch tierischen Bestandteilen und Mineralien haben medizinische Wirkung und sollten immer nur über einen klar begrenzten Zeitraum eingenommen werden.

Auch auf der westlichen Weltkugel haben sich unsere Vorfahren schon immer der Natur bedient, um ihre Kranken zu heilen oder ihr Wohlbefinden zu verbessern – und das vor allem durch pflanzliche Heilmittel. Durch das einfache Ausprobieren entdeckten die Menschen, welche Bestandteile die größte Wirksamkeit entfalten konnten. In unseren Breitengraden ist es vor allem den Mönchen und Nonnen zu verdanken, dass eine systematische Auflistung der Heilkräuter stattfand und die Bandbreite und Genauigkeit ihrer Wirkungen spezifiziert und erweitert wurde. Diese Jahrtausende währende Erfahrung ließ sich auch nicht durch die im 18. Jahrhundert vorpreschende Universitätsmedizin erschüttern. Trotz der Notwendigkeit der sogenannten Schulmedizin und ihrer großen Erfolge hat die Natur ihren wichtigen Stellenwert in der Geschichte des Heilens nach einer kurzen Phase des Verdrängens wieder zurückerobert. Dank dieser Öffnung zu alternativen Heilmitteln gelangten im deutschen Raum auch asiatische Heilweisen immer mehr in den Fokus der Ratsuchenden – und mit ihnen hochwirksame Heilpflanzen, deren Anwendung in China eine jahrtausendealte Tradition hat. Mit diesem Buch kann jeder einen heilenden Tee für sich finden. Die Liste der Beschwerden und Symptome zeigt dem Leser, welche Mittel am besten wirken.



Einführung in die Kräuterheilkunde

Dieses Kapitel entführt Sie in die wunderbare Welt der Heilkräuter und in die Geschichte der asiatischen wie auch der europäischen Kräuterheilkunde.

Die Kräuterheilkunde in der TCM

China, das »Reich der Mitte«, kann auf einen unvergleichlichen Erfahrungsschatz an Kräuterwissen zurückgreifen. Die ersten erhaltenen schriftlichen Zeugnisse entstanden vor ca. 2.000 Jahren. Einige Forscher gehen jedoch davon aus, dass Heilpflanzen in China bereits vor etwa 5.000 Jahren erstmals Verwendung gefunden haben.

Die Kräuterheilkunde ist eine wichtige Methode in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Als Entdecker der Teepflanze gilt der Legende nach Kaiser Shen Nong – übersetzt der »Göttliche Bauer«. Er soll sein Volk gelehrt haben, Ackerbau zu betreiben. Um ca. 2700 v. Chr. untersuchte er im Selbstversuch einige hundert Pflanzen auf ihre medizinischen Eigenschaften. Bei diesen Experimenten mit wild wachsenden Pflanzen zog er sich offenbar auch schlimme Vergiftungen zu. Doch es gelang ihm, sich selbst zu heilen – mithilfe einer Teepflanze. Seine Beobachtungen wurden im 1. oder 2. Jahrhundert n. Chr. erstmals in schriftlicher Form aufgezeichnet. »Des Göttlichen Bauers Buch von Wurzeln und Kräutern« (»Shen Nong Ben Cao Jing«) ist damit die wohl älteste erhaltene Schrift über chinesische Pflanzenheilkunde. Es beschreibt 365 Arzneien aus Pflanzen, Mineralien und tierischen Substanzen und umfasst 170 Krankheitsbilder. Bis in die heutige Zeit bildet Shen Nongs Klassiker die Grundlage vieler traditioneller Rezepte der TCM.

Etwa zur selben Zeit lebte auch der sagenumwobene »Gelbe Kaiser« Huáng Dì – der Legende nach der Bruder Shen Nongs. Ihm wird zugeschrieben, die theoretischen Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin entwickelt zu haben. Auch seine Erkenntnisse sind nur durch überlieferte Abschriften erhalten, die im »Buch des Gelben Kaisers zur inneren Medizin« (»Huang Di Nei Jing«) zusammengetragen wurden. In Dialogen des Kaisers mit seinem Gefolge, insbesondere dem weisen Arzt und Minister Qi Bo, werden erstmals systematisch alle wichtigen diagnostischen und ganzheitlichen therapeutischen Verfahren behandelt.

Der Mensch im Gesamtgefüge der Natur und des Kosmos

Nach dem Verständnis der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der Mensch nur ein Teil im Gesamtgefüge der Natur und des Kosmos. Er agiert als untrennbares Glied in einer Kette, in der alle Teile ineinandergreifen und aufeinander einwirken. Natur, Körper, Geist und Seele sind eins. Nachdem eine gesunde und wahre Lebensführung also immer nur im Einklang mit der Natur möglich ist, erfordert dies ein hohes Maß an Demut und Rücksicht. Das chinesische Medizinverständnis ist sehr stark vom Gedankengut des Konfuzianismus und Daoismus geprägt. Die Lehre des Dao besagt, dass man den Lauf der Welt beobachten müsse, um seine Gesetzmäßigkeiten zu erfassen und danach handeln zu können. Nur dann erkenne man, dass alles im Kosmos einem ewigen Wandel und der Veränderung unterworfen sei – auch der Mensch. Harmonie und ein Leben im Einklang mit der Natur wird weniger durch Verstand und bewusstes Handeln als durch Anpassung an diesen Wandel erreicht. Seine Gesetzmäßigkeiten spiegeln sich in den aufeinander einwirkenden Kräften Yin und Yang – denn alle Dinge auf dieser Welt beinhalten Yin- und auch Yang-Eigenschaften.

Yin und Yang – das unzertrennliche Gegensatzpaar

Yin und Yang bilden zusammen die Grundkraft des Lebens. Sie symbolisieren die Einheit der Gegensätze, die sich im ganzen Universum manifestieren. Ihre früheste Erwähnung finden Yin und Yang im »I-Ging«, dem Buch der Wandlungen. Seine Entstehung fällt in das erste Jahrtausend vor Christus. Doch auch wenn Yin und Yang Gegensätze sind, bedingen sie einander, fließen ineinander über und ergeben ein Ganzes.

Yin steht in der chinesischen Philosophie für das weibliche Prinzip, Yang für das männliche. Yin ist die Dunkelheit, die Nacht und der Mond – Yang das Licht, der Tag und die Sonne usw. Auf den Menschen übertragen sind Yin zugeneigte Personen ruhig, leise und zurückgezogen, Yang-bestimmte Menschen hingegen zeigen sich hektisch, laut und extrovertiert.

Doch in jedem Yin ist auch ein Yang- und in jedem Yang ein Yin-Anteil. Alles ist einem immerwährenden Umwandlungsprozess unterworfen. Der Kreislauf der Jahreszeiten, der Lebenszyklus eines Menschen oder der Wechsel von Tag und Nacht versinnbildlichen dieses ewige Wechselspiel von Yin und Yang mit seinem immerwährenden Wandel.

Auch die Organe des Körpers lassen sich dem Yin oder dem Yang zuordnen. Während die Yin-Organe vor allem für die Speicherung der in der Nahrung enthaltenen Stoffe zuständig sind, sorgen die Yang-Organe eher für deren Aufspaltung, Umwandlung und Ausscheidung.


Wenn eines dieser Gegensatzpaare im Überfluss vorhanden ist, tritt eine Disharmonie auf – ebenso wenn bei Yin oder Yang ein Mangel besteht. Krankheit bedeutet nach der Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin immer das Vorhandensein eines Ungleichgewichts. Durch dieses Ungleichgewicht wird der Qi-Fluss blockiert oder unterbrochen. Mit Qi bezeichnet die chinesische Medizin die »Lebensenergie« oder »Lebenskraft« – auf körperlicher wie geistig-spiritueller Ebene –, die auf den Leitbahnen (Meridianen) durch den Körper strömt. Eine Störung des Qi führt deshalb immer zu körperlichen und seelischen Beschwerden.

Das Behandlungsziel der TCM ist es daher in erster Linie, die Yin-Yang-Harmonie wiederherzustellen. So kann jedes Krankheitssymptom im Licht des Yin-Yang-Konzepts analysiert werden: Anzeichen von Hitze (Fieber) oder Erregung deuten auf eine Yang-Dominanz, Frösteln und Schläfrigkeit auf ein Übermaß an Yin. Auch akut verlaufende, schlagartig einsetzende Beschwerden sprechen für ein Überwiegen des Yang, während chronisch verlaufende Krankheiten einer Yin-Dominanz zugeordnet werden.

Erst wenn Yin und Yang wieder im Gleichgewicht sind, kann die Krankheit bewältigt werden. Das Qi, die vitale und spirituelle Lebensenergie, kann wieder frei fließen.


Krankheitsauslösende Faktoren

Die Traditionelle Chinesische Medizin geht davon aus, dass immer mehrere Faktoren zusammentreffen, wenn Yang und Yin ins Ungleichgewicht geraten und eine Krankheit entsteht. Sie unterscheidet zwischen krank machenden »inneren Ursachen«, »äußeren Ursachen« und »sonstigen Ursachen«.

Äußere Krankheitsursachen

Zu den äußeren Faktoren zählen klimatische Bedingungen: Wind, Kälte, Hitze, Feuchtigkeit und Trockenheit. Diese Krankheitszeichen können auch im Inneren des Körpers entstehen. Dabei verbinden sich möglicherweise bestimmte Faktoren, zum Beispiel »feuchte Hitze« oder »Wind-Hitze«.


Wind: Die Symptome sind ähnlich denen in der Natur – plötzlich auftretende, akute Beschwerden, die schnell ihre Lokalität wechseln. Das ist zum Beispiel bei Hautkrankheiten der Fall, wenn der Juckreiz von einer Stelle zur nächsten springt.
Hitze: Symptome sind Temperatur (Fieber), Schwitzen, Durst, eine rote Zunge und ein schneller Puls. Rote Hautausschläge und Sonnenbrand zählen beispielsweise zu den Hitze-Erkrankungen.
Kälte: Anzeichen sind Frösteln, kalte Gliedmaßen, Blässe und das Bedürfnis nach Wärme. Kälte blockiert die Leitbahnen im Körper und somit das Qi.
Feuchtigkeit: Symptomatisch sind Klebrigkeit, Unreinheit und Schwere. Die Feuchtigkeit dringt gerne durch feuchte Kleidung oder eine feuchte Umgebung in den Körper und besonders in die Gelenke ein, blockiert den Energiefluss und sorgt für chronische Beschwerden.
Trockenheit: Anzeichen hierfür sind beispielsweise Halsschmerzen, eine trockene, rissige Zunge und trockene Haut.

Innere Krankheitsursachen

Als innere Auslöser einer Krankheit gelten die Emotionen. Emotionale Befindlichkeiten sind untrennbar mit dem Körper verbunden, da Geist und Seele eine Einheit bilden. Beispielsweise wird der Mensch bei großer Trauer auch krankheitsanfälliger. Umgekehrt schließt der Therapeut etwa bei jemandem, der schnell aus der Haut fährt, auf eine energetische Störung des Funktionskreises Leber.

Sonstige Ursachen

Hierzu gehören alle Auslöser, die nicht zu den inneren oder äußeren Ursachen zählen: eine schwache Konstitution, Unfälle, Verletzungen, Vergiftungen, schlechte Ernährung, Überarbeitung, sexuelle Verausgabung oder falsche medizinische Behandlungen.

Die Diagnose in der TCM

Am Beginn jeder Behandlung durch einen chinesischen Arzt steht eine Anamnese, die Abklärung der Vorgeschichte einer Krankheit. Die Diagnostik setzt sich aus vier Teilen zusammen: Befragung, Betrachtung, Tasten, Hören und Riechen. Bei der Befragung erkundigt sich der Arzt nach der familiären Disposition, den Lebensgewohnheiten und bisherigen Erkrankungen und nach sonstigen Beschwerden. Die Betrachtung schließt Gang, Körperbau und Stimme mit ein, außerdem die Beschaffenheit von Haut und Haaren. Ein weiteres wichtiges diagnostisches Mittel ist die Bewertung von Zunge und Puls – damit erkennt der Arzt, wo sich die Erkrankung befindet und wie schwerwiegend sie ist. Bei der Zungendiagnose lassen Farbe und Belag auf akute Körperprozesse schließen. Auch der Puls erlaubt verschiedene Einordnungsmöglichkeiten: Ein erfahrener Arzt kann anhand verschiedener Taststellen und Tiefen bis zu 32 verschiedene Pulse erfassen. Ein langsamer Puls ist immer als Yin einzuordnen, ein schneller als Yang. Anschließend erstellt der Arzt ein sogenanntes »Disharmoniemuster«, aufgrund dessen er seinen Behandlungsplan für den Patienten erarbeitet.

Die fünf Behandlungssäulen

Die Behandlung ist grundsätzlich individuell auf den Patienten abgestimmt. Und sie zielt immer auch auf eine Änderung der bisherigen Lebensgewohnheiten ab, die zu dieser Störung geführt haben. Die Traditionelle Chinesische Medizin kennt fünf Säulen der Behandlung:


Kräuterheilkunde
Akupunktur und Moxibustion (Stimulierung bestimmter Akupunkturpunkte durch Wärme)
Ernährung
Massage
Bewegungslehren wie Tai-Chi, Yoga und Qigong

70 bis 80 Prozent aller Behandlungen erfolgen dabei durch die Kräuterheilkunde, auch wenn die Heilmethode der Akupunktur bei uns vielleicht noch immer bekannter ist. Ernährungslehre, Massage und Bewegungsübungen werden häufig ergänzend eingesetzt. Die Ernährungslehre dient vor allem dazu, Krankheiten schon im Vorfeld vorzubeugen – ein wichtiges Anliegen der TCM.

Die chinesische Kräuterheilkunde in der Praxis

Die Behandlung mit Pflanzen (Phytotherapie) wird individuell und je nach Beschwerdebild genau auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. Sie kann rein äußerlich erfolgen, mit Salben, Waschlotionen, Bädern und Umschlägen, oder innerlich in Form von Teezubereitungen, sogenannten Dekokten, und Einnahmepräparaten. Die Rezeptur setzt sich meist aus mehreren Zutaten zusammen, deren Wirkungen sich ergänzen und unterstützen. Dazu verfügt die TCM über einen ungeheuren Schatz an Heilmitteln: Neben den Blättern des Teestrauchs finden dabei auch vielerlei andere Pflanzen und Pflanzenteile Verwendung. Diese machen rund 90 Prozent der Rezeptur aus. Ergänzend kommen tierische Produkte und Mineralien hinzu.

Die Zutaten finden die chinesischen Heiler praktisch vor ihrer Haustüre: Das Land ist berühmt für seine Biodiversität, seine unermessliche biologische Vielfalt und seinen reichen Pflanzenschatz. In der Volksrepublik China gibt es allein 3.000 Pflanzenarten, die medizinische Verwertung finden. Zu den wichtigsten medizinisch genutzten Pflanzen zählen u. a. der Ginseng des Changbai-Gebirges zwischen China und Nordkorea, der Bocksdorn aus Ningxia und der Notoginseng aus den Provinzen Yunnan und Guizhou.

Von den rund 32.000 Arten höherer Pflanzen, die in der Volksrepublik China vorkommen, finden sich allein 17.000 in der Provinz Yunnan.

Die im Südwesten Chinas gelegene Provinz zeichnet sich durch einen atemberaubenden Gegensatz von schneebedeckten Gipfeln mit Hochgebirgsvegetation bis hin zu Tälern mit tropischer Vegetation aus – fast alle Klimazonen sind vertreten. Fern der Ballungszentren und weitgehend unberührt hat das Hochland eine schier unerschöpfliche Pflanzenvielfalt hervorgebracht. Auch wenn viele der chinesischen Heilkräuter inzwischen im Ausland kultiviert werden, gibt es noch immer einige, die nur hier, in ihrer angestammten natürlichen Umgebung, wachsen und gedeihen.

Die Sorgfalt bei der Ernte entscheidet mit über die Qualität des Tees.


Aus Yunnan stammen auch einige der berühmtesten Teepflanzen, darunter der Pu-Erh-Tee. In China gilt er als eines der bevorzugten Gesundheitsgetränke, da er einen erhöhten Cholesterinspiegel senken sowie entgiftend und entschlackend wirken soll. Außerdem wird ihm eine vorbeugende Wirkung gegen Infektionen zugeschrieben. Sein Name stammt von der Präfektur Pu Erh im südlichen Yunnan. In jüngster Zeit findet der Tee auch in Europa immer mehr Anwendung und Verbreitung. Der Pu-Erh-Tee ist zudem Bestandteil des mystischen Acht-Schätze-Tees, dessen Kräuter ursprünglich ebenfalls der Provinz Yunnan entstammten. Die Mischung setzt sich aus acht chinesischen Kräutern und Früchten zusammen und wirkt harmonisierend auf Körper und Seele, sie soll aber auch die Liebeskraft stärken.

Charakteristika und Eigenschaften der Kräuter

Alle diese pflanzlichen und zum geringen Teil mineralischen und tierischen Zutaten werden von der TCM nach verschiedenen Kriterien eingeteilt: nach thermischer Wirkung, Geschmacksrichtung und Leitbahnwirkung.

Thermische Wirkung

Jedem dieser Kräuter wird ein bestimmtes Temperaturverhalten zugeschrieben, bezogen auf die wahrgenommene Wirkung auf den Körper. Zu unterscheiden ist zwischen einer heißen (z.B. Cayennepfeffer), warmen (z.B. Ingwer), neutralen (z.B. Pilze), erfrischenden (z.B. Pfefferminze) und kalten Wirkung (z.B. Zitronenmelisse). Bei einer Erkältung etwa wirken wärmende oder heiße Arzneimittel wie der Ingwertee lindernd.

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