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Kitab haqqında
Drei Becher, eine Kugel, ein schneller Griff – und der Ausgang steht fest, lange bevor der Spieler seine Wahl trifft. Das Hütchenspiel wirkt wie ein harmloser Zeitvertreib am Rande der Straße. Doch hinter der scheinbaren Banalität verbirgt sich ein kulturgeschichtliches Phänomen: ein Muster der Täuschung, das seit der Antike überliefert ist und bis in die Gegenwart fortlebt.
Dieses Buch spürt den Ursprüngen nach, die im Becherspiel des römischen Altertums anklingen, verfolgt seine Wege über mittelalterliche Märkte und städtische Plätze und zeigt, wie es sich im 19. Jahrhundert zu jenem Straßenspiel verdichtete, das bis heute als Inbegriff des Betrugs gilt. Dabei geht es nicht allein um historische Formen, sondern um die Frage: Warum verfängt eine so durchschaubare List immer wieder?
Das Hütchenspiel offenbart eine Grundkonstante menschlichen Verhaltens – den Drang, der eigenen Wahrnehmung zu vertrauen, und zugleich die Neigung, der Hoffnung mehr Gewicht zu geben als der Einsicht. In dieser Spannung liegt seine Symbolkraft.
Die Untersuchung versteht das Hütchenspiel als mehr als nur ein Trickspiel. Es wird sichtbar als Spiegel menschlicher Leichtgläubigkeit, als Miniatur gesellschaftlicher Machtverhältnisse und als Sinnbild für moderne Varianten der Täuschung – von Finanztricks bis zur digitalen Irreführung.
Ein scheinbar triviales Straßenspiel erweist sich als Schlüssel zu einer uralten Frage: Warum sucht der Mensch immer wieder die Nähe zur Täuschung – und warum findet er darin eine Form von Beständigkeit?