Kitabı oxu: «Tschuldigung, aber das Hemd gehört in die Hose»

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© 2020 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-99107-005-4

ISBN e-book: 978-3-99107-006-1

Lektorat: Marie Schulz-Jungkenn

Umschlagabbildung: Pierre Emile Aellig und

Enkelin Milena Aellig

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: Pierre Emile Aellig

www.novumverlag.com

Einleitung
1 Die Gedanken sind frei
2 Über die Einsamkeit
3 Die Sinnesorgane
4 Das Gedächtnis

5 Kreuzworträtsel
„Man sagte mir“, berichtet Hajo beim nächsten Treffen, „man solle jeden Morgen, sobald die Zeitung da sei, das Kreuzworträtsel lösen, bis man das Lösungswort gefunden habe. Das kurble seine Hirnzellen an. Es sei wie das Warmlaufen eines Motors. Stimmt das?“
„Ich weiß es nicht. Es scheint so!“, meint Herr Konrad, „irgendwie beflügelt es mich. In einer halben Stunde finde ich meistens das Lösungswort oder den Lösungssatz. Heute zum Beispiel:
- Weisheit ist des Lebens Auge.“
Und Herr Konrad fährt fort:
„Weitere Lösungssätze ergeben sich, über die man nachdenken kann, wie zum Beispiel:
- Träume sind Schäume.“
„Nicht immer!“, meint Hajo und gibt weitere Kommentare zu jedem Lösungswort.
„Oder: Was sich neckt, das liebt sich!“ Und Hajo ist fast überzeugt: „Stimmt meist. Manchmal kommt es trotzdem zum Streit!“
„Vorgestern lautete das Sprichwort: Lachen ist die beste Medizin. Lachen ist lachen!“, denkt Herr Konrad.
„Wohltun trägt Zinsen“, zitiert Herr Konrad weiter und sagt: „Ich denke, man sollte nicht der Zinsen wegen wohltätig sein!“
„Das denke ich auch“, überlegt Hajo.
„Wäre schön, wenn das nächste Sprichwort stimmt: Eigener Herd ist Goldes wert!, dann
Erfahrung macht den Meister, war eine Lösung.“
Hajo meint: „Manchmal Pfusch!“
„Ein weiteres: Leben und leben lassen! Das ist mir zu oberflächlich.
Oder: Dem Mutigen gehört die Welt.“
„Was ist Mut?“, fragt Hajo.
„Mut ist, als Einziger zu wissen, dass man Angst hat!“, erklärt Herr Konrad.
„Möchten Sie weitere weise Sprüche hören, die ich im Laufe der Zeit herausgefunden habe?“
„Ja, gerne!“
„Verrat trennt alle Bande. Sofern es Bande gibt, denke ich. Oder: Wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Ja und Nein!
Oder: Geteiltes Leid ist halbes Leid.
„Halb voll oder halb leer?“, fragt Hajo.
Was mich nicht umbringt, macht mich stark, fährt Herr Konrad weiter. „Auch schwach“, meint Hajo lakonisch.
„Und schließlich: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Im Dunkeln glänzt nichts, wissen Sie!“
„Das ist so“, bemerkt Hajo.
Wichtig sei für ihn, meint Herr Konrad, über jedes Sprichwort nachdenken zu können, sofern man darüber nachdenken wolle. Bruce Neumann, ein amerikanischer Konzeptkünstler (1941–2012), sagte einmal: Wenn du etwas wirklich tun willst, tust du es. Es gibt keine Ausrede.
Das sei wahr, bemerkt Hajo.
Jedenfalls fühle er sich nach dem Morgenturnen seines Hirns wach und wohl, meint Herr Konrad.
„Wissen Sie, Hajo, mit zunehmendem Alter spürt man plötzlich seinen abnehmenden Körper!“
„Wie meinen Sie das?“, fragt Hajo, der bereits im Stadtpark auf den älteren Herrn gewartet hat.
„Langsam wird man buckelig. Mitmenschen stellen es fest: ‚Du hast einen Buckel!‘, sagen sie. ‚Geht es dir nicht gut?‘, fragen sie.
Das macht nachdenklich!“
„Wieso?“, will Hajo wissen.
„Man beginnt dann vermehrt auf seine Haltung zu achten. Im Spiegel sieht man, wie sich die Wirbelsäule im oberen Teil nach vorn gebeugt hat. Die Lendenwirbel sind strapaziert. Seit Jahren tragen sie mein Körpergewicht. Kein Wunder, wenn die Zwischenwirbel zusammengedrückt werden, der Nervenstrang eingeklemmt wird. ‚Ischias‘ sagt man. Hexenschuss! Man glaubt vielleicht heute noch, dass Schmerzen von übernatürlichen Wesen wie Hexen, Alben, Elfen mittels eines Pfeilschusses zugefügt werden. Man muss halt alles erklären können! Gell?“
„Stimmt. Ja. Leider. Muss nicht immer sein! Oder doch?“
„Vielleicht doch! Der Ischiasnerv also, auch fachsprachlich Nervus ischiaticus, auch Sitzbeinnerv oder Hüftnerv. Os ischii, heißt ‚Sitzbein‘, ist ein Organ des peripheren Nervensystems ‚Plexus_lumbosacralis‘ (Lenden-Kreuz-Geflecht). Er ist der mächtigste Nerv des Körpers. Seinen Ursprung hat er beim Menschen aus den letzten lumbalen und den ersten drei sakralen Rückenmarkssegmenten (viertes Lendensegment bis drittes Kreuzsegment des Rückenmarks).“
Herr Konrad ist ins Schwitzen gekommen. Er wischt sich mit einem Nastuch aus Stoff die feucht gewordene Stirn.
Hajo stutzt. „Sind Sie Arzt oder so ähnlich?“
„Keineswegs!“
„Also?“
„Das ist auch so eine Art Alterserscheinung: Man will alles möglichst genau wissen. Vielleicht will man sein Gedächtnis damit testen?! Oder vielleicht will man ganz einfach wissen, woran man gestorben ist!“
„Vielleicht. Es ist spannend. Erzählen Sie weiter!“
„Gut. Die Körpergröße verringert sich. Die Maße aus dem 20. Altersjahr stimmen nicht mehr, man ist um ein paar Zentimeter kleiner geworden. Rapetisser, sagt der Franzose.
Das Gehen wird unsicher, wackeliger, Schwindel macht sich ab und zu bemerkbar, das Gleichgewicht ist irgendwie gestört. Beim Begehen von Treppen aufwärts und abwärts, von Treppenstufe zu Treppenstufe, geht man schwankend. Man hat Angst, die Treppenstufen zu verfehlen.“
„Sind Sie auch schon gestürzt?“
„Ach herrje!“
„In einer Zeitungsnotiz las ich Folgendes“, berichtet Hajo und liest dem Älteren den Artikel vor: Ältere Leute verletzen sich oft bei Stürzen. Bald soll dies ein motorisierter Hightechanzug verhindern, indem er Seniorinnen und Senioren beim Gehen unterstützt. Das Exoskelett erkennt mithilfe intelligenter Algorithmen, wenn sich das Gangmuster vor einem Sturz verändert. Sofort stabilisiert das Gerät daraufhin das Gleichgewicht seines Trägers mittels kleiner Elektromotoren. Entwickelt haben das smarte Exoskelett-Forscher der ETH Lausanne zusammen mit einem Reha-Zentrum in Florenz. Laut den Forschern soll der Apparat nicht nur weiblichen und männlichen Senioren, sondern auch anderen Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen dienen. Zurzeit entwickeln sie den Prototyp weiter – vor allem, um das Exoskelett diskreter aussehen zu lassen, damit es alltagstauglicher wird. Das ist kein Aprilscherz!“, ergänzt Hajo.
„Was es nicht alles geben wird! Kein Witz also?“
„Nein, kein Witz.“
Herr Konrad steht auf.
„Das Aufstehen ist auch so ein Thema! Bequeme Sitzgelegenheiten meidet man, weil das Aufstehen mehr und mehr Mühe macht. Man versucht dann krampfhaft, den Oberkörper nach vorne zu schieben.“ Herr Konrad macht es vor. „Über die Knie sozusagen, man strafft dann die Bauch- und Beinmuskulatur. Dann ein: Ho-Ruck! Beine durchstrecken, an den Lehnen sich mit den Händen abstützen oder auf den Oberschenkeln, wenn die Lehne fehlt, wie hier. Dann: Aufstehen!“ Hajo denkt: „Es ist nicht grad aufstellend, älter zu werden!“
Herr Konrad macht sich auf den Heimweg und sagt zu Hajo: „Sie werden es später selber sehen: Die Märsche werden kürzer, die Strecken werden flacher, man wird langsamer. Schnell macht sich eine Ermüdung bemerkbar. Mangel an Vitamin B12 sagt dann der Hausarzt und macht fleißig Spritzen.“
Zu Hause überdenkt Herr Konrad das Gespräch mit dem jungen Hajo. Schließlich schreibt er in sein Tagebuch:
Nicht nur der Körper verändert sich. Auch die innere Haltung. Man wird kritischer. Vielleicht deshalb, weil man im Umgang mit der Natur, mit Menschen, mit sich selbst ängstlicher wird. Man hat Angst, nicht mehr ernstgenommen zu werden. Angst, falsch zu reagieren. Angst vor Bemerkungen der Mitmenschen wie:

 Aha! Er hat mich falsch verstanden!

 Aha! Er hört nicht mehr gut!

 Aha! Er ist nicht mehr jung!

 Aha! Er ist vergesslich geworden!

Pulsuz fraqment bitdi.

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9783991070061
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