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Schwermetallbelastung



Auch das ist ein Thema, das im Begriff Seelenverträge mit eingebunden ist. Allerdings ist die Schwermetallbelastung so oft unterschätzt, dass ich dieses Thema hier unbedingt behandeln möchte, auch wenn ich mir damit bei vielen Heilpraktikern und Ärzten keine Freunde mache, und doch ist es in der heutigen Zeit immens wichtig, da mit einer Schwermetallbelastung oft Antriebslosigkeit, Gliederschmerzen und manchmal sogar Depressionen einhergehen.



Die Ursachen von Depressionen werden oft spirituell der Ahnenreihe zugeschrieben, während die Schulmedizin darauf überhaupt nicht eingeht. Dabei ist es wichtig zu schauen, wie hoch die Schwermetallbelastung im Blut ist. Nicht nur alle Impfstoffe werden in Schwermetalllösungen aufgelöst, auch Amalgam-Füllungen werden munter entfernt, ohne dass der Patient entsprechend geschützt wird. Als Folge kommen die beim Bohren entstehenden Kleinstteile von Amalgam in den Speichelfluss und somit ungefiltert in den Körper.



Das sind nur zwei von vielen Möglichkeiten, die zu einer hohen Schwermetallbelastung führen können.



Spannend finde ich in dem Zusammenhang auch, dass der Körper das lange Zeit wirklich gut wegsteckt, bis es zu einer seelischen Erschütterung kommt. Das können beruflicher Stress, Beziehungsprobleme, ein Todesfall, ein Unfall oder Ähnliches sein. Wir haben die Schwermetalle fleißig eingelagert, und oft beginnen Knie- oder Ellenbogenschmerzen, wenn die Schwermetalllager im Körper durch die seelische Erschütterung freigesetzt werden. Viele Menschen geraten so mit der Zeit in eine tiefe Müdigkeit, die bis zur Depression führen kann. Leider wird hier zu wenig von den Medizinern in Europa darauf geachtet, manche belächeln das Thema sogar, obwohl gerade in den USA bei den Medizinern bekannt ist, dass eine solche Belastung durchaus die Ursache für eine Depression sein kann. Ganz anders die Umweltmediziner, die durchaus auch im deutschen Raum dafür sensibilisiert sind.



Wie bereits erwähnt, lässt sich die Schwermetallbelastung mit einem entsprechenden Bluttest nachweisen.



Ich möchte hier noch einmal auf ein Thema eingehen, das oft eng mit der Schwermetallbelastung verbunden ist und auch in der Ahnenreihe eine Rolle spielt: Das Krankheitsbild Autismus.



Aus meiner langjährigen Erfahrung heraus kann ich Folgendes sagen: Oft wiederholt sich das Krankheitsbild mehrmals in der Ahnenreihe, oder es taucht weder in der männlichen noch in der weiblichen Linie auf. Oftmals liegt eine Schwermetallbelastung im Säuglingsalter vor (gegebenenfalls kann eine Impfung die Ursache sein), oder das Kind übernimmt im Mutterleib die Schwermetallvergiftung der Mutter.



Eine Schwermetallausleitung ist zwar langwierig, aber ein Geschenk für den Körper.



Mein Tipp, auch wenn ich hier keine Firma nennen darf: Handele entgegen den Empfehlungen der Heilpraktiker und besorge dir Chlorella-Koriander-Presslinge für mindestens drei Monate. Die Heilpraktiker raten meist erst zu Chlorella (Alge), und dann zu Koriander. Doch das Zusammenspiel der beiden Stoffe von Anfang an sorgt für das Auslösen der Metalle und den gleichzeitigen Abtransport. Viele Apotheken führen dieses doppelte Paket leider nicht, und man muss entweder auf einen bekannten TV-Sender oder das Online-Geschäft zurückgreifen. Ich sage das ungern, weil ich ein großer Fan bin, im Ladengeschäft vor Ort zu kaufen.



Wichtig ist dabei immer, mit zu prüfen, ob das nicht eine mögliche Ursache sein kann, wenn du deine Themen angehen möchtest.



Der wichtigste Merksatz, warum ich mich in einem Ahnenbuch so ausführlich damit beschäftige, ist der:



Nur wenn du die Quelle kennst, weißt du, wo der Lösungsansatz wirklich liegt!



Wie kannst du die Quelle für deine Themen finden, wenn du nicht medial geschult sein solltest? Keine Angst auch das geht.



Du solltest dich nur mit einem Satz vertraut machen: Dein Körper lügt nie! Das machen wir uns zunutze, wenn wir uns auf die Suche nach der Quelle machen. Nimm bitte acht Din-A4-Blätter zur Hand und einen Stift. Schreibe bitte pro Blatt nur einen Begriff auf. Nämlich folgende:



•Vorleben,



•Ahnen,



•Kindheit,



•Energieschnüre zu Personen,



•Energieschnüre zu Gelübden und Schwüren,



•Seelenvertrag,



•Planetenenergie



und



•Schwermetallbelastung.



Drehe die Blätter nach der Beschriftung um und mische sie vorsichtig wie ein Kartenspiel, sodass du nicht mehr weißt, was auf welchem Blatt steht. Dann lege die Blätter einzeln auf den Boden, mit der Schrift nach unten. Es ist ganz wichtig, dass du nicht weißt, was auf welchem Blatt steht. Und achte bitte auch darauf, dass sich kein Stift durchdrückt. Konzentriere dich jetzt auf das Thema, das dich beschäftigt und wozu du die Quelle wissen möchtest. Nimm dir einen Moment Zeit und frage dann:



Welches ist die Ursache für mein Problem ….?



Stell dich jetzt der Reihe nach auf jedes Blatt. Nimm dir bitte Zeit und achte genau darauf, wie du dich dabei fühlst. Das Blatt, das in dir die meiste Resonanz hervorruft, ist die Quelle.



Aufgepasst: Manchmal können es auch zwei Quellen sein, dann solltest du dein Thema auch von beiden Seiten beleuchten und bearbeiten.



***




Unterschied zwischen medialen Ahnenaufstellungen und dem herkömmlichen Familienstellen



Das ist eine Frage, die ich sehr oft beantworten muss, was ich ziemlich schwierig finde.



Grundsätzlich entscheidet sich der Aufstellende, ob er seine weibliche oder männliche Ahnenreihe sieben Generationen zurück aufstellt und wählt dann für die entsprechende Linie sieben Stellvertreter. Der Aufstellungsleiter nimmt sich hier Zeit, alles medial zu erfassen.



Einer meiner ersten Schritte ist dann, den siebten Ahn genauso wie den Aufstellenden zu fragen, ob sie eine Bindung zueinander spüren. In 98% aller Fälle besteht hier nur eine schwache oder gar keine Bindung. Nebenziele einer medialen Aufstellung sind es, die Bindung wieder herzustellen und die Liebe durch alle sieben Generationen weiterzugeben.



Dann schaut sich der Aufstellungsleiter, beginnend von hinten, jede Generation genau an, insbesondere achtet er darauf, wie das Verhältnis zu der Person in der Ahnenreihe vor ihm ist. Dann beginnen die „Aufräumarbeiten“ immer von hinten, beginnend beim siebten Ahn, und man prüft das Verhältnis zum sechsten Ahn.



Ein medialer Aufstellungsleiter sieht sofort, wo Stärken und Schwächen sind und welche Problematik aus den betreffenden Leben dahintersteht. Die Stellvertreter für die jeweilige Generation müssen hier weder intensiv hineinspüren, noch viel sagen. Der Aufstellungsleiter zieht die Querverbindungen zum Aufstellenden und beginnt bei allen Teilnehmern auch die Dinge im Nachhinein zu entwirren und, vor allem, in die Auflösung zu bringen. Ein erfahrener Aufstellungsleiter erfindet hier keine Märchen, sondern bekommt klare Impulse aus der Geistigen Welt. Es wird insbesondere in jeder Generation darauf geachtet, Krankheitsmuster, Ängste und Schuldgefühle zu löschen, damit der Ahn am Ende der Ahnenreihe (der Aufsteller) leichter durch das Leben gehen kann. Das Auflösen, nicht nur das Aufzeigen der Problematik, ist wohl das wichtigste Unterscheidungsmerkmal. Ich lösche zum Beispiel sofort Glaubensmuster, Ängste und besondere Themen aus der körpereigenen Zellerinnerung, aus dem eigentlichen Energiefeld des Aufstellers, und ziehe energetisch Bögen bis zu den Kindern des Aufstellenden. Dabei ist es besonders wichtig, auch die Nachkommen der Ahnenreihe energetisch zu berücksichtigen.



Auch das musste ich erst im Laufe dieser Arbeit lernen. In der Praxis hatte sich nämlich manchmal gezeigt, dass der Aufstellende nahezu angstfrei nach Hause gehen konnte, die Kinder zu Hause jedoch ihr Angstpaket verstärkt hatten. Wichtig ist es hier, gegebenenfalls die Kinder und Enkelkinder energetisch mit in eine Aufstellung zu stellen oder einfach einen Energiebogen zu schlagen. Seit ich das regelmäßig am Ende einer solchen Aufstellung mache, haben sich diese Dinge zum Glück nicht mehr wiederholt.



Besonders Menschen, die große Themen mit Ängsten haben, die sie nicht rational erklären können, gehen nach einer medialen Ahnenaufstellung bedeutend leichter durch das Leben.



Nun gibt es natürlich zahlreiche Wege, um mithilfe der Ahnenarbeit an dieses Ziel zu kommen, und ich versuche, dir in diesem Buch auch die andere Wege aufzuzeigen. Es ist nicht immer zwingend eine Ahnenaufstellung erforderlich!



***




Erste Kontaktaufnahme zu den Ahnen



Bitte mache dir zuerst Folgendes bewusst:



Sieben Generationen ist in etwa die Zeitreise zwischen 300 und 350 Jahren zurück. Eine stolze Zahl, oder?



Wenn wir von 2019 zurückgehen, sind wir ca. im Jahr 1719 (von 300 Jahren ausgehend, was im Schnitt realistischer ist).



Kleine Übung



Stell dich jetzt vor einen Stuhl oder einen Sessel. Atme bewusst tief ein und aus und bitte deine Ahnen, die ganze Liebe deiner beiden Ahnenreihen energetisch auf den Stuhl zu packen. Setze dich jetzt bitte im Zeitlupentempo auf den Stuhl beziehungsweise Sessel und spüre, wie liebevoll die Energie ist. Auch wenn du eventuell in deiner Kindheit nie Liebe empfangen hast, so garantiere ich dir, dass es in dieser Ahnenreihe Liebe gibt. Also hab bitte bei dieser Übung keine Bedenken.



Bedanke dich bei deinen Ahnen für ihre Mühe.



Als Nächstes empfehle ich dir, ein Blatt Papier zu nehmen und aufzuschreiben, welche Themen du gerne in deinem Leben angehen möchtest. Wo hängst du, wo hast du das Gefühl, nicht weiterzukommen oder aus einem Muster nicht herauszukommen? Welche Themen holen dich immer wieder ein?



Stecke das Papier jetzt weg und schau es dir erst wieder an, wenn du mit den Übungen im Buch durch bist. Meistens ist es unglaublich, was sich verändert.

 



Inzwischen habe ich zahlreiche mediale Ahnenaufstellungen gemacht, aber eins fällt fast immer sofort auf: Die Bindung zwischen dem 7. Ahn und dem Aufsteller ist vor der Aufstellung meistens so gut wie gar nicht vorhanden. Das finde ich spannend. Oft trägt der 7. Ahn schwer an den Reihen, die vor ihm gelebt haben. Der 7. Ahn ist so unglaublich wichtig, er ist sozusagen deine Urmutter, dein Urvater deiner Ahnenreihe. Er sorgt für Struktur, Spiritualität und dafür, dass deine Ahnenreihe stabil steht.



Zusammenfassung:



Die Bereitschaft, die Ahnenreihe zu klären und zu heilen ist also der erste Schritt zu einem Neuanfang. Von daher bitte ich dich, die Macht des gesprochenen Wortes zu nutzen. Bitte sage jetzt laut:



„Ich bin bereit, meine Ahnenreihe zu klären, zu reinigen und zu versöhnen!“



Gerne kannst du es auch aufschreiben und dorthin legen, wo es sich für dich in deiner Wohnung stimmig anfühlt.



***




Ein Platz für unsere Ahnen



Zuerst wollte ich dieses Kapitel mit der Überschrift „Ahnenaltar“ versehen. Das Wort Altar schreckt natürlich viele – mich einschließlich – ab. Wir verbinden das Wort Altar im Kopf viel zu sehr mit den Kirchen, wobei Altar übersetzt schlicht und ergreifend „Opfertisch“ bedeutet.



Auch nicht wirklich freundlich, oder? Opfer? Müssen wir unseren Ahnen ein Opfer bringen? Bin ich etwa das Opfer meiner Ahnenreihe? Was so ein simples Wort in mir auslösen kann. Sollte ich meine Wortwahl ändern, wenn ich meinen Klienten empfehle, einen kleinen Ahnenaltar zu errichten, oder muss ich mein persönliches Kopfkino ändern? Wenn es aber auf mich so abstoßend beim Schreiben wirkt, wie wirkt es dann erst auf dich als Leser?



Ich hätte nie gedacht, dass mich etwas Alltägliches so beschäftigen könnte. Noch vor 100 Jahren war es in den Familien gang und gäbe, den Ahnen eine Ecke im Haus einzurichten. In Bayern findet man das übrigens in vielen Bauernhäusern heute noch. Ich selbst habe ja eine Ahnenreihe, die mütterliche Seite, die mir sehr vertraut ist und die ich sehr liebe. Die Seite meines Vaters kenne ich kaum, obwohl er zahlreiche Geschwister hat. Gerade weil ich zu dieser Ahnenreihe so gar keine Bindung hatte, war es für mich sinnvoll, mit diesen Ahnen zu arbeiten. Inzwischen habe ich einen Ahnenteller, einen großen Tonteller, auf dem ich immer mal wieder Dinge platziere, die ich im Wald finde und die mich besonders ansprechen. Dazu stehen bei uns immer eine Kerze und das Foto meiner Großeltern bei diesem Teller. Wenn ich ein Muster aus der Ahnenreihe erkenne, mich etwas beschäftigt oder sich schwer anfühlt, schreibe ich es auf und lege es unter den Teller. Nach 21 Tagen nehme ich meinen Zettel mit dem Anliegen wieder weg und verbrenne ihn. Die Asche verstreue ich in der Natur und bedanke mich bei meinen Ahnen für die Inspiration.



Klar klingt das, als hätte ich eine riesige Macke. Ich kann dir aber aus eigener Erfahrung berichten, dass es für mich immer sehr heilsam war, und ich mich oft selbst viel besser verstanden habe, wenn ich dieses Ritual auf meinem Weg beibehalten habe. Mich stimmt meine Ahnenecke friedlich, und wenn ich neue Inspiration suche, kann ich mich oft in totaler Stille davorsetzen und mit meinen Ahnen im Geiste kommunizieren.



Übrigens war mein Großvater väterlicherseits auch der Erste, der mir intensiv begegnete, als ich mich für die Geistige Welt geöffnet hatte. Leider habe ich ihn nie kennenlernen können, da er verstarb, als mein Vater drei Jahre alt war. Er war es auch, der mich bei einem Jenseitskontakt vor Jahren dazu gebracht hat, einen Vortrag meines jetzigen Mannes zu besuchen, der mir zum damaligen Zeitpunkt völlig unbekannt war. Aber das ist eine andere Geschichte, und die, liebe Leserin, lieber Leser, erzähle ich dir gerne ein anderes Mal privat.



Es ist spannend, wie Ahnen mit einer ganz sanften und subtilen Führung helfen. Wir müssen nur entscheiden, ob wir uns die Zeit nehmen, mit ihnen in Kontakt zu kommen. Schon aus diesem Grund empfehle ich dir von Herzen, dir solch eine Gedenkecke einzurichten. Mach dir aber bitte an dieser Stelle bewusst: Die Ahnen (zumindest die Verstorbenen!) haben keinerlei Forderungen an dich. Sie sind deinen Weg vor dir gegangen, haben ihn bereitet, mit ihren Erfahrungen geprägt und sowohl die schweren Verstrickungen als auch ihre Stärken, ihre Liebe in dein ganz persönliches Ahnenfeld getragen.



Übrigens werden unsere Verstorbenen inzwischen in viele Feiern mit einbezogen. Man widmet ihnen auf Hochzeiten oder Geburtstagen einen Tisch mit ihren Fotos und manchmal sogar mit ihren persönlichen Gegenständen. Ich finde diesen Brauch aus der Neuzeit wunderschön und hoffe, dass er weitere Kreise zieht.



***




Opfer ihrer Zeit



Ahnenwochenende, das heißt: mediale Ahnenaufstellung.



Dieses Mal kannte ich so gut wie keine der angemeldeten Personen. Als Jana vor mir stand, ahnte ich nicht, dass ich durch sie eine der berührendsten Geschichten meiner Arbeit erleben durfte.



Sie wirkte nervös, irgendwie völlig fehl am Platze. Ihr langes Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, die Augen huschten unruhig hin und her, bis sie sich für einen Stuhl im Raum entschieden hatte. Ich ging auf sie zu, um sie zu begrüßen, streckte ihr meine Hand entgegen und war erstaunt: Ihr Händedruck war fest, viel fester, als ich es erwartet hätte. Sie mustere mich kritisch, und ich wusste nicht, ob ich diese Prüfung bestanden hatte. Ich verkniff mir die Frage, ob sie freiwillig hier war, und machte sie mit der restlichen Gruppe bekannt. Doch sie zog sofort eine nicht sichtbare Grenze, und ihre Miene ließ nicht zu, dass irgendwer diese Linie überschritt.



Als es losging, war sie gleich die erste Freiwillige, die aufstellen wollte. Ihr trockener Kommentar: „Ich möchte es schnell hinter mich bringen“, ließ mich schlucken. Jana entschied sich blitzschnell für die männliche Ahnenreihe. Also suchte sie sich die Stellvertreter für ihre Ahnenreihe aus.



Nach meiner Methode geht es hauptsächlich darum, die Liebe durch diese Ahnenreihe wieder fließen zu lassen und die Schwere aufzulösen, die eine Ahnenreihe so mit sich bringt. Ich erinnere mich nicht mehr, was in den hinteren Ahnenreihen los war, denn der Wendepunkt zeigte sich bei ihrem Großvater. Er sah sich als Außenseiter in dieser Ahnenreihe, interessierte sich weder für die Ahnen vor ihm, noch für die Ahnen hinter ihm. Jana würdigte er keines Blickes. Er war nicht fähig, die Liebe in dieser Ahnenreihe weiterzugeben.



Instinktiv stellte ich eine Person als Großmutter dazu. Beide fingen haltlos an zu weinen und klammerten sich aneinander fest. Jana schien das kalt zu lassen. Ich sagte laut: „Jana, die beiden haben sich im Krieg verloren und nicht wiedergefunden. Die waren so verbunden, deine Oma hat das nie verkraftet, weil sie keine Chance hatte, sich zu verabschieden.“



Wir holten das Verabschiedungsritual nach, und siehe da, er gliederte sich wieder in die Ahnenreihe ein. Nun geschah etwas Merkwürdiges: Jana entfuhr ein Schrei, und sie hielt sich ihren Herzbereich. Dann begann sie bitterlich zu weinen und sackte zusammen, ich konnte sie gerade noch auffangen. In ihrem Energiefeld nahm ich einen jungen Mann wahr, der bei einem Motorradunfall ums Leben kam, und begriff schlagartig: Jana hatte auch ihre große Liebe verloren und sich nicht verabschieden können.



Es war der richtige Moment, um Jana aufzufangen und sie in ihren Heilungsprozess zu geben, womit ich mich an dieser Stelle nicht aufhalten will, da dies für den Verlauf dieser Geschichte nicht wirklich eine Rolle spielt.



Nachdem wir Janas Ahnen aufgeräumt hatten und Jenseitskontakte einfließen ließen, sagte Jana etwas, was mich sehr belastete. Hatten doch bisher nach all meinen zahlreichen Ahnenaufstellungen sich viele die Mühe gemacht, meine getroffenen Aussagen zu kontrollieren. Noch nie war mir folgender Satz um die Ohren gehauen worden:



„Silke, du musst dich irren. Ich habe meinen Großvater väterlicherseits noch gekannt.“



Das war ein herber Schlag für mich. Die einzige Antwort kam von dem verstorbenen Großvater, und wir konnten alle damit nichts anfangen. Er sagte nämlich nur: FLIEGENDE FJORDE!



Die Sichtweise von Jana, die Briefe und die Geschichte darf ich veröffentlichen, mit freundlicher Genehmigung von Jana Haselmeyer. 1000 Dank, liebe Jana!



***




Fliegende Fjorde oder Die Sicht von Jana



Als ich von einer Freundin das erste Mal von Silke hörte, konnte ich ihre Begeisterung nicht teilen. Ein Medium – meine nüchterne Freundin ging zu einem Medium! Sie erzählte voller Überschwang von ihrer Einzelsitzung, den Jenseitskontakten und der Ahnenaufstellung. Aber ich war viel zu nüchtern für sowas. Auch wenn der Tod meines Lebensgefährten zwei Jahre her war, konnte ich ihren Erzählungen nicht glauben. Wir redeten bald über andere Themen, und schon auf dem Nachhauseweg dachte ich nicht mehr über dieses Thema nach. Aus den Augen, aus dem Sinn. Für mich war es unvorstellbar, zu einem Medium zu gehen.



Dann kam mein Geburtstag, und meine Freundin schenkte mir freudenstrahlend eine Ahnenaufstellung bei Silke. Juhu, das konnte ja heiter werden. Ich brachte es nicht fertig zu sagen: Davon will ich nichts wissen. Aber ich ging hin – überkritisch und schlecht gelaunt.



Silke öffnete selbst die Tür, stellte sich vor, und ihre Fröhlichkeit ging mir sofort auf die Nerven. Ich war wild entschlossen zu zeigen, dass sie nur ein Scharlatan sei und diese Ahnenarbeit ein Griff ins Klo.



Doch schon als meine Ahnen dastanden, passierte etwas mit mir. Mein Herz klopfte wie wild, und ich war bitter enttäuscht, als Silke den 7. Ahn fragte, ob er eine Bindung zu mir hätte und er das verneinte. Stück für Stück räumte Silke die Ahnenreihe von hinten nach vorne auf, erzählte genau, was da gerade im Argen war, und ich war erstaunt. Jedes Thema, das Silke in meiner Ahnenreihe aufdeckte, stand in engem Bezug zu mir. Ich war sehr bewegt und verzweifelt bemüht, meine ablehnende Haltung nicht aufzugeben. Das konnte doch alles nicht wahr sein!



Dann ging es zu meinem Großvater, und ich erstarrte zu Eis, als ich sah, was sich abspielte. Ich kannte meine Großeltern und hatte ihre Ehe nur als Zweckgemeinschaft erlebt. Jetzt erzählte mir Silke von der großen Liebe der beiden, von Verlust und davon, dass sie sich nicht hatten voneinander verabschieden können. Was für ein Quatsch! Ich hatte mich nicht von meinem Lebensgefährten verabschieden können, meine Oma sehr wohl.



Doch Silke arbeitete unbeirrt weiter. Sie gab Botschaften durch, löste energetisch auf und sagte, es würde immer wieder der Begriff Fliegende Fjorde fallen. Damit konnte ich überhaupt nichts anfangen. Ich hatte das Gefühl, dass sich mein ganzer Herzbereich schmerzhaft zusammenzog. Ich sackte zusammen, und in dem Moment war Silke da. Sie fing mich großartig auf, mein Mühlstein im Herzbereich begann sich zu lösen, und das erste Mal seit der Beerdigung meines Toms konnte ich weinen. Das tat so unglaublich gut. Ich war Silke dankbar.



Trotzdem musste ich ihr sagen: Mein Großvater hat den Krieg überlebt. „Fliegende Fjorde?“ Was konnte das bedeuten. Ich beschäftige mich noch einige Tage damit. Schließlich hielt ich es nicht aus und fuhr die 200 Kilometer zu meiner Omi, nachdem meine Mutter mit meiner Geschichte auch nichts hatte anfangen können.



Ich liebe meine Omi, wusste aber nicht, wie ich beginnen sollte. Als wir an der Kaffeetafel saßen, fragte ich sie beiläufig, ob sie etwas mit Fliegenden Fjorden anfangen könnte. Die Kaffeetasse meiner Omi flog zu Boden, zerschellte in tausend Einzelteile, und sie blickte mich fassungslos an. Dann stand sie wortlos auf und bat mich mitzukommen. Ich folgte ihr ins Schlafzimmer, wo sie in einer Kommode zu kramen anfing und mir schließlich eine wunderschöne Holzkiste in die Hand drückte.



„Bevor ich erzähle, erzählst du mir, woher du von den Fliegenden Fjorden weißt“, sagte sie mit leiser, trauriger Stimme.



Das war schnell erklärt. Und als ich die Geschichte meiner Großmutter hörte, hing ich an ihren Lippen, fühlte mit ihr und konnte nicht böse sein, dass sie all die Jahre geschwiegen hatte.



Eine typische Geschichte aus der Kriegszeit, die viele durchgemacht haben, doch diese gehört in meine Familie.



Meine Omi Theresa hatte 1938 in Heidelberg durch Freunde einen Mann kennengelernt. Er hieß Johann, war Ingenieur, und zwischen den beiden war es Liebe auf den ersten Blick. Er kam bald zu meinen Urgroßeltern, Fritz und Rosemarie, nach Hause und hielt um die Hand meiner Omi an. Sie durchlebten trotz des Krieges, der wie eine dunkle Wolke über beiden hing, eine glückliche und intensive Zeit.

 



Bald schon wurde Johann eingezogen. Sie schrieben sich, so gut es damals eben ging. Manchmal hörte sie wochenlang nichts von ihm. 1942 kam er nach einer kleineren Verletzung kurz auf Heimaturlaub. Nachts hielt er sie im Arm, erzählte vom Schrecken des Krieges und wie sehr er diese Sinnlosigkeit hasste. Er beichtete ihr, dass er sich wegen der Zensur kaum traute, die Wahrheit zu schreiben und dass er nicht an das Regime glaubte.



Meine Großmutter war jung und wollte in diesen Nächten nichts von seinen inneren Dämonen hören, sondern die kostbare Zeit genießen.



In einer dieser Nächte erzählte er ihr, dass er wieder in diesen sinnlosen Krieg ziehen müsste und es für ihn wieder nach Norwegen ging, wo er stationiert war. Er erzählte ihr von der Schönheit dieses Landes, von seinen Träumen und den wunderschönen Fjorden. Und vom Meer, das meine Oma nur aus Erzählungen kannte.



Johann liebte dieses Land, doch was er dort erlebte, fraß ihn innerlich auf. Er erzählte ihr, dass er sich manchmal Geschichten ausdachte, die ihn ablenkten und die er niederschrieb. Dass er in den Nächten Norwegens sich so oft wünschte, die Fjorde könnten fliegen und ihn zu ihr tragen.



Bald schon war der Heimataufenthalt vorbei, und die beiden mussten Abschied nehmen. Als er ging, ahnten sie beide noch nicht, dass meine Mutter unterwegs war. Theresa war schwanger.



Sie sollten sich nie wiedersehen! Alles, was meiner Omi blieb, waren seine Briefe an sie. Der Brief von ihr, dass sie sein Kind unter dem Herzen trug, hatte ihn nicht mehr erreicht. Meine Oma zerbrach innerlich, und kurz darauf starb auch noch ihr Vater. Ihrer Mutter zuliebe heiratete sie dann hochschwanger ihren Nachbarn Christian, obwohl sie ihn nicht liebte. Christian und sie vereinbarten, dass das Kind nie erfahren sollte, dass es nicht sein eigenes war.



Meine Oma hatte all die Jahre ihre Geschichte verschwiegen, selbst meiner Mutter gegenüber. Ich weinte gemeinsam mit meiner Omi, die sichtlich erleichtert war, die Wahrheit gesagt zu haben. Sie trägt Johann noch heute in ihrem Herzen, obwohl sie noch nicht einmal weiß, wo er beerdigt ist. Aber seine Briefe, die hatte sie über die Jahre hinweg aufbewahrt – in dem Holzkästchen, das ich in meinen Händen hielt. Scheinbar hielt Johann die Zeit für gekommen, dass die Wahrheit ans Licht kam. Ich bin mir sicher, er hat die FLIEGENDEN FJORDE nicht ohne Grund durch Silke an mich übermitteln lassen. Meine Omi sagte auch endlich unter vielen Tränen meiner Mutter die Wahrheit. Der Schock war groß. Doch am Ende hat uns drei Generationen diese Geschichte näher zusammenrücken lassen und die Geschichte, wie wir sie kannten, korrigiert, auch wenn dies nur durch eine Ahnenaufstellung möglich war.



Ich glaube auch, der Tod von Christian hat dazu beigetragen, dass meine Oma endlich sprechen konnte. Inzwischen habe ich alle Briefe von Johann gelesen und mit Silke noch lange Gespräche geführt. Die Briefe haben mich sehr berührt, mein Großvater muss ein toller Mensch gewesen sein. Seinen letzten Brief habe ich in Kopie Silke gegeben mit der Erlaubnis, ihn zu veröffentlichen.



Warum ich das möchte? Die Geschichte meiner Großeltern hat mich so sehr berührt, dass ich das Gefühl habe, meinem Opa durch die Veröffentlichung wieder einen Platz und Raum zu geben, der ihm durch sein jahrelanges Verschweigen genommen wurde. Für meinen eigentlichen Opa, den ich nie kennenlernen durfte, und für Christian, der mir immer ein wunderbarer Großvater war. Ihr seid beide Teile meiner Ahnen und werdet es immer sein.



**



Irgendwo in Norwegen am 7.10.42



Liebe Theresa,



wieder ein Geburtstag, den du ohne mich feiern musst. Du bist immer ein Stück bei mir, auch jetzt, wenn ich dir schreibe. Ich habe unsere Wohnstube genau vor Augen, sehe dich in deinem Sonntagskleid darin wirbeln und bin ein kleines Stück zu Hause. Die Sehnsucht nach dir gibt mir die Kraft, die ich brauche, um dem Heute noch ein Stück Morgen abzugewinnen.



Das Meer ist heute rau, die Wellen tanzen auf und ab. Sie verkörpern trügerischen Frieden und endlose Weite. Irgendwann darf ich dir das Meer zeigen und höre dein glockenhelles Lachen, sehe deine nackten Füße im Wasser waten. Diese Träume sind meine Zuflucht, mein Lebenselixier. Da ich dir kein Geburtstagsgeschenk machen kann, schicke ich dir wieder eine Geschichte. In der Hoffnung, dass auch du dich durch diese Worte weg vom Alltag träumen kannst und spürst, wie nahe ich dir bin. Fliegende Fjorde – aber für dich lebe ich! Ein Bild der Fjorde lege ich dir bei.



Ich liebe dich



Dein Johann



Der Troll, der aus der Kälte kam



Die Fjorde schimmert

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