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Gesammelte Werke
Kitab haqqında
Thea von Harbou war eine bedeutende deutsche Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Regisseurin, deren Werk die Kultur und das Kino der Weimarer Republik entscheidend prägte. Sie schrieb sowohl Romane als auch Filmskripte, wobei sie oft mit Regisseur Fritz Lang zusammenarbeitete, unter anderem an der ikonischen Verfilmung Metropolis. Ihr Stil verbindet technische Visionen, mythische Elemente und psychologische Tiefe mit einer starken bildlichen Sprache. Trotz späterer politischer Vereinnahmung bleibt ihr Einfluss auf Science-Fiction, Frauenbilder im Film und die Ästhetik des frühen 20. Jahrhunderts ungebrochen. Ihr Nachlass spiegelt eine ambivalente, aber zentrale Figur der deutschen Kulturgeschichte wider.
Diese Sammlung vereint erstmals in umfassender Form die wichtigsten Romane, Novellen und Erzählungen Thea von Harbous, die ihr literarisches wie filmisches Werke geprägt haben. Sie dokumentiert die große thematische Spannweite und erzählerische Kraft einer Autorin, die zwischen Fortschritt und Tradition, zwischen Pathos und Präzision erzählte.
Im Zentrum steht Metropolis, eine dystopische Zukunftsvision einer gespaltenen Gesellschaft aus Herrschenden und Arbeitern, in der Technik und Humanismus dramatisch aufeinandertreffen. Das indische Grabmal erzählt von einem deutschen Architekten, der im kolonialen Indien in eine Geschichte voller Verrat, Mystik und tragischer Liebe verwickelt wird. Mit Frau im Mond entwirft von Harbou eines der ersten Werke der Science-Fiction, das mit verblüffender technischer Vorstellungskraft und einer starken Frauenfigur überzeugt.
In der kurzweiligen Erzählung Du bist unmöglich, Jo! wird ein eigenwilliges, unangepasstes Mädchen zur Heldin des Alltags. Der Krieg und die Frauen sowie Drei Tage Frist behandeln die seelische wie gesellschaftliche Erschütterung durch den Ersten Weltkrieg. Die Erzählung »U 114« thematisiert Loyalität und Pflicht im Angesicht des Todes auf einem U-Boot.
Die Fahne und »Du bist Orplid, mein Land …« sind patriotisch getönte Texte, die Fragen der Identität und des Vaterlandes verhandeln. Warten und Im Dienst fokussieren auf individuelle Opfer und das stille Durchhaltevermögen von Frauen. Die Überwinder stellt den Wandel durch innere Größe in den Mittelpunkt, während »Lieb Vaterland!« einen nationalen Pathos aufruft, der gleichsam distanziert und reflektiert erscheint.
Diese Ausgabe bietet somit nicht nur einen literarischen Überblick, sondern auch ein historisches Zeugnis deutscher Erzählkunst.