Kitabı oxu: «Barcelona»

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Turm und Drang Das Industriequartier Poblenou wirkt wie ein aufregendes Versprechen: Zwischen alten Werkshallen und kühnen Neubauten richtet sich die Szene ein. VON MERTEN WORTHMANN

Ruhe und Licht In Gràcia bin ich im Freien zu Hause VON KARIN CEBALLOS BETANCUR;EDUARDO MENDOZA

Im Scherbenglück Die heitere Leichtigkeit des Park Güell VON KARIN CEBALLOS BETANCUR

Vamos a la playa Juanlu Leprevost über alternative Clubs und nächtliches Nacktbaden VON KARIN CEBALLOS BETANCUR

Zwei, die sich mögen Huhn und Gambas kann man in Barcelona ruhig in einen Topf werfen. Heraus kommt ein klassisches Sonntagsessen. VON MICHAEL ALLMAIER

Restaurant-Tipps der Redaktion Katalanische Klassik und aufgeregtes Szenepublikum: Diese vier Restaurants empfiehlt unser Restauranttester Michael Allmeier in Barcelona. VON MICHAEL ALLMAIER

In Pool-Position Das Grand Hotel Central hat die spektakulärste Dachterrasse der Stadt VON TOMAS NIEDERBERGHAUS

Hotel-Tipps der Redaktion Unser Hoteltester Tomas Niederberghaus hat in Barcelona nach den besten Designhotels gesucht. Seine Empfehlungen für El Raval, El Born und Eixample VON TOMAS NIEDERBERGHAUS

Katalanisch kaufen Cooles Design und Affen zum Umhängen – unsere Lieblingsläden VON KARIN CEBALLOS BETANCUR

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Impressum

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Einleitung

City Guide Barcelona

Entdecken Sie Barcelona mit den Reise-Redakteuren der ZEIT. Mit dieser Sammlung aus neun herausragenden Texten finden Sie den besonderen Flair dieser Stadt.

Barcelona ist heiter und avantgardistisch. Wir führen Sie auf die schönste Hotelterrasse, werfen Huhn und Gambas in einen Topf­ und verraten, warum die Scherben im Park Güell Glück bringen. Zudem: Ausgewählte Restaurant- und Hoteltipps unserer Redaktion.

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Turm und Drang
Das Industriequartier Poblenou wirkt wie ein aufregendes Versprechen: Zwischen alten Werkshallen und kühnen Neubauten richtet sich die Szene ein.
VON MERTEN WORTHMANN

Der Name hui, der Rahmen pfui: Um die Plaça de les Glòries Catalanes kreist der Autoverkehr vierspurig und doppelstöckig. Bloß weg von hier, hinüber zum Torre Agbar, Barcelonas jüngstem Wahrzeichen, das nur ein paar Meter abseits wie eine gigantische Patrone in den Himmel ragt, höher als die bisher vollendeten Türme der Sagrada Família. Außen trägt Jean Nouvels Bürokomplex einen gläsernen Panzer aus Tausenden gekippter Lamellen, die gerade mild im Morgenlicht schimmern. Dahinter sieht man auf ein Mosaik aus Fensterwürfeln und Farbfeldern von Tiefseeblau bis Feuerrot. Aus den oberen Etagen glänzen Deckenlichter herab wie Sterne. Von da hat man sicher einen fantastischen Blick auf die Stadt. Doch im magmafarbenen Halbdunkel des Foyers schüttelt die Empfangsdame den Kopf: Besichtigungen im Firmensitz der Wasserwerke seien leider nicht möglich.

Macht nichts. Der Torre Agbar steht ja nicht allein in dem Viertel, das er überragt. Wie ein Leuchtturm weist er Besuchern den Weg vom Zentrum ins Poblenou. Das alte Industriequartier im Dreieck zwischen der Avinguda Diagonal und dem Mittelmeer wird allmählich zum Standort der Hightech- und Kreativwirtschaft umgerüstet – so allmählich allerdings, dass die Szene noch reichlich Zeit hat, sich breitzumachen, solange überall Baumaschinen knattern und die Mieten niedrig sind. Seit Jahren steht das Poblenou im Ruf, das nächste große Ding zu sein. Nur hat sich die Ankunft der Karawane immer wieder verzögert.

Fest steht: Es gab schon einmal eine Vorhut. Ihr Brückenkopf ist ein altes Fabrikgelände am anderen Ende des Poblenou, dort, wo das Dreieck im Nordosten spitz zusammenläuft. Javier Mariscal, Barcelonas berühmtester Grafiker, der Schöpfer des Olympia-Maskottchens Kobi, übernahm die Anlage vor 23 Jahren gemeinsam mit einigen Gleichgesinnten. Heute führt der Weg zu Mariscal an einer Reihe von Palmen vorbei, an wildem Wein und wuchernden Bougainvilleen. Kein Vergleich zu früher. »Damals lag die Anlage da wie ein zerbombter Bunker in einer ziemlich heruntergekommenen Gegend«, sagt Mariscal, zurückgelehnt in ein knuffiges Sofa nach eigenem Entwurf. Sein Großraumstudio ist mitsamt den alten Werkshallenpfeilern entschieden bunt gestrichen und möbliert. Im Hintergrund spielt Reggae, der 61-jährige Mariscal hat Locken in der Stirn hängen und macht eine extraentspannte Miene. »Hier mussten einmal Kinder an den Maschinen stehen«, sagt er lächelnd. »Jetzt sitzen wir hier in den Polstern, denken uns schöne Dinge aus und sehen das Sonnenlicht durch die Blätter fallen.« Die alte Fabrik ist zum smarten grünen Kreativzentrum Palo Alto geworden, mit rund 250 angedockten Grafikern, Architekten, Künstlern, Film- und Werbeleuten. Mariscal & Co. verkörpern den Gegenpol zum Torre Agbar. Statt ein neues Architekturjuwel ins Viertel zu stellen, wurde hier ein Stück des klassischen Erbes veredelt.

Im Umkreis des Torre Agbar ist dieses Erbe schon weggeputzt. Hier trumpfen schnittige Riegel und Klötze der Jetztzeit auf. Zehn bis zwanzig Stockwerke aus poliertem Stein, aus Glas und Metall, darin die Logos von Filmproduktionen oder Verlagshäusern. Erst in zweiter Reihe warten ein paar Brachen weiterhin auf ihre große Chance. Über die Bürgersteige laufen Gruppen von Studenten und Sakkoträger mit Konferenznamenskärtchen auf der Brust. Plötzlich gibt es zwischen wild sprießenden Oleanderbüschen hindurch und über ein kleines Stück urbaner Steppe hinweg einen gewaltigen Spezialeffekt zu sehen: Inmitten eines neuen Uni-Baus wurde eine kirchturmgroße Lücke ausgespart. Sie schafft dem Schornstein der einstigen Textilfabrik Ca l’Aranyó dahinter einen geradezu ehrfurchtsvollen Rahmen.

Nur einen Block weiter liegt Can Framis, ehemals eine Baumwollspinnerei und nun das erste Museum des Poblenou, gewidmet der zeitgenössischen katalanischen Malerei. Der Weg dorthin führt in eine kleine Senke voller Pappeln und Efeuranken. Dann steht man vor der alten Fabrikmauer. Neu geweißt, aber sonst unverändert, bietet sie ihre schrundige Haut aus Ziegeln, Stein und Mörtel dar. Wie ein Relief, in dem sich lesen lässt über die Geschichte der Arbeit.

Je näher man von hier aus dem Meer rückt, desto spärlicher werden die Neubauten, das Viertel wirkt unrasierter. In Werkstattgebäuden mit angenagten Zierfriesen werden Autos repariert, ein paar verblühte Jugendstil-Schönheiten brauchten dringend einen frischen Anstrich. An der Kreuzung Pere IV und Badajoz steht eine klassizistische Miniaturversion des New Yorker Flatiron Building mit einem geschosshohen Klinkerband in Gold, ein Relikt aus den siebziger Jahren. In der Imbiss-Klitsche gegenüber ducken sich drei Tischchen unter einen riesigen ausgestopften Hirschkopf. Draußen sitzen drei Senegalesen beim Bier; ihre Einkaufswagen, mit denen sie sonst auf Schrottsuche sind, stehen beiseitegeparkt. Vom Ende der Straße blitzt Dominique Perraults kühn auskragendes Me-Hotel-Hochhaus herüber.

Eine Ecke weiter: La Plataforma, eine neue Galerie in den Räumen einer ehemaligen Druckerei. Schlichter Zementboden, eine Deckeninstallation aus Holzstühlen und rosa Neonröhren, an den Wänden melancholische Fotokunst. Die Galeristin Claudia Costa, auf deren langen, dunklen Haaren eine rote Sonnenbrille sitzt, fühlt sich im Poblenou wohl. »Ich mag das Viertel schon lange. Es hat viel Platz und viel Charme. Hier aufzumachen ist eine Wette auf die Zukunft.« Sie geht zur Tür und zeigt in die Nachbarschaft: »Da hinten steht eine Design-Akademie, hier vorne sind zwei Modefotografen eingezogen, und noch ein Stück weiter macht bald ein Vintage-Möbelladen auf.« Auch für das Mittagessen hat sie einen Tipp: das australisch geführte Minirestaurant Market um die Ecke. Das habe im Mai aufgemacht, nur fünf Monate nach ihr.

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