Toskana, Siena, Pisa, Florenz

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Toskana, Siena, Pisa, Florenz
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Eine Reise in die Toskana


Reisebericht von Matthias Groschopf

Urheberrechte für den Text

Urheberrechte für die Bilder: Matthias Groschopf, Wolfgang Süß

Inhalt

Bereit zu Aufbruch und Reise

Zwischenstation in Oberbayern

Über den Brenner

In der Toscana

Siena

Florenz

San Gimignano

Pisa

Arezzo

Grosseto

Umbrien

Assisi

Cortona

Perugia

Bereit zu Aufbruch und Reise

Exakt um 4:55 Uhr gibt der Wecker ein schreckliches Gequake von sich, das eher geeignet wäre, Fabrikarbeiter nach dem Ausbruch eines Feuers auf den Hof zu treiben, als friedliche Schläfer sanft zu wecken.

Heute ist es endlich soweit. Der Tag, auf den wir alle seit Anfang des Jahres warten, beginnt mit dem jähen Ende einer kurzen Nacht.

Für mich wenigstens war sie kurz, denn bevor wir uns für 3 Wochen in die Toskana verabschieden, muss so gut wie jede aktuelle Akte bearbeitet sein.

Wir stehen auf, die Kinder dürfen noch ein bisschen schlafen, und duschen erst einmal. Duschen macht wach. Direkt nach dem Frühstück, an dem nun auch die Kinder teilnehmen, wird das Auto gepackt mit allen Dingen, die wir in die Toskana mitnehmen wollen. Ich drucke noch die Mails meines englischen Freundes aus alten Zeiten aus und erledige die Anmeldung der Videomaut für die Passage des Brenners über das Internet. Mit Ian und seiner Familie wollen wir uns in Pisa treffen. Zufälligerweise haben wir herausbekommen, dass wir ungefähr zur selben Zeit an ungefähr demselben Ort sind.

Aber die Reisevorbereitungen sind damit noch lange nicht erledigt.

Da das vordere Nummernschild unseres guten Autos wegen des Kontaktes mit einem Ford Fiesta nicht mehr so richtig lesbar ist, suche ich etwas zum abkleben und nehme schließlich eine Rolle Malerkrepp und schwarzen Autolack aus der Sprühdose, um dem etwas abgefärbten Kreiskennzeichen und dem darauf folgenden Buchstaben die volle Leserlichkeit zurückzugeben. Das sorgfältige Abkleben, bei dem mir meine beiden Älteren zusehen, lohnt sich wirklich, denn das Kennzeichen sieht nunmehr zwar nicht aus wie neu, ist aber ohne Probleme zu entziffern. Und das ist wichtig, wie wir sehen werden.

Wie immer wird aus dem angepeilten Abfahrtstermin nix, denn wir müssen nicht nur Akten bearbeiten, Koffer packen, Auto beladen, Heizung versorgen, das Haus sichern und abschließen, sondern auch die Ladestation für das Telefon, mit dem unser Nachbar meine Vertreterin anrufen soll, wenn wichtige Post im Kasten liegt, an seine Tochter übergeben, die im Haus am Weg Urlaub macht.

Es wird also erst 12:30 Uhr, ehe wir loskommen.

Mit am Vortag neu aufgezogenen Vorderreifen und ebendann neu eingebauter Batterie fahren wir Richtung Oberbayern, zu meiner Cousine.

Unterwegs fällt mir ein, welche Akte ich dann doch nicht mehr bearbeitet habe. Ein Ärgernis, dass nur noch davon überboten werden kann, dass das Autogas an der Tankstelle in Plech tröpfchenweise in den Tank läuft (wir befinden uns noch in der Steinzeit des Gasantriebes für Autos) und nach dem Dafürhalten der Tankstelleninhaber wir noch daran schuld sein sollten, weil wir den Knopf nicht richtig drücken. Der Knopf aber hat mit der Fließgeschwindigkeit des Gases nichts zu tun, sondern stellt nur die Pumpe ab, falls der Gastanker, benebelt vom Autogas, bewusstlos auf die Erde fällt. Eine Sicherheitsmaßnahme, die es nur in unserem Lande gibt. In Italien tankt man ohne übertriebenen Sicherheitsknopf (dafür aber mit Tankwart) und von Gastoten an der Tankstelle dort wie hier ist nichts bekannt. Was sich wahrscheinlich damit erklärt, dass ausströmendes Gas sich sofort in der Umgebungsluft verteilt und somit verdünnt wird, denn es wird ja nicht in geschlossenen Räumen getankt.

Zwischenstation in Oberbayern

So kommen wir bei schwerem Unwetter und mit etwa eineinhalb Stunden Verspätung in Oberbayern bei meiner Cousine an, werfen die Schweinenacken auf den wetterfest untergebrachten Grill, treffen noch Freunde der Familie meiner Cousine, die sich selbst nach dem Essen noch auf ein Bier einladen und gehen dann ins Bett.

Am nächsten Morgen entferne ich die schwarzen Farbflecke vom Nummernschild, die ich am Vortage mit der schwarzen Autofarbe natürlich nicht wegbekam. Mit Nitroverdünnung, die mir der Mann meiner Cousine gibt, lassen sich die schwarzen Schrammen abreiben. Hätte ich auch selbst drauf kommen können, dass man manche Lacke nur mit Nitroverdünnung abbekommt. Bin ich aber nicht.

Der weitere Tag vergeht damit, dass ich Autogastankstellen in Italien und Österreich suche (ausgehend davon, dass es jedenfalls in Deutschland in der Autogas-Steinzeit noch nicht so viele Tankstellen und kein lückenloses Tankstellennetz mit Gasangebot gibt –suche ich vorsichtshalber nach Gastankstellen auf dem Weg in den Süden. In Italien sieht die Lage schon ganz ganz anders aus, dort ist man kulturell weiter entwickelt.) Die Suche nach Gastankstellen in Österreich erweist sich als überflüssig, da wir das Land mit einer Tankfüllung durchqueren können, wie ich berechnet habe.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, ist das deshalb so, weil wir durch einen der schmaleren Landesteile Österreichs fahren werden. Lediglich kurz hinter Kufstein tanken wir den Benzintank des Autos voll.

Aber noch sind wir nicht losgefahren und ich greife den Geschehnissen vor.

Die Familie meiner Cousine packt ihr Auto, wir bringen gemeinsam den Fahrradträger am Auto an, der Mann meiner Cousine und ich bringen die Fotoalben seiner Schwiegermutter, also meiner Tante, zur Post. Als alle mit allem fertig sind, gehen wir in das Almrestaurant, um bayerische Enten zu essen. Das heißt, die Erwachsenen essen Ente, die Kinder essen die vorgeschriebene Menge Ente und trinken Spezi, verbringen dann den Rest des Abends aus irgendeinem Grunde im Waschraum der Toilette. Schwer zu sagen, wieso.

Am nächsten Morgen, eigentlich eines Ferientages, stehen wir wieder um 5:00 Uhr auf, duschen und fahren ohne Frühstück bei schlechtem Wetter über Kufstein zum Brenner. Aber in den Ferien bringt man solche Opfer gerne.

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